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Der goldene Schlüssel - Sternenschweif ; 14

Der goldene Schlüssel - Sternenschweif ; 14

Titel: Der goldene Schlüssel - Sternenschweif ; 14
Autoren: Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH und Co. <Stuttgart>
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unter ihnen. „Was ist denn das?“
    „Sieht wie ein Einhorn aus!“ Sternenschweif schnaubte überrascht.
    Laura schnappte nach Luft. „Schnell! Lass uns landen und uns das ansehen!“
    Als sie näher kamen, erkannte Laura, dass es tatsächlich ein sehr schönes Einhorn mit langer weißer Mähne und einem silbern schimmernden Horn war. Jemand eilte durch den Wald darauf zu.
    „Das ist Mrs Fontana!“, flüsterte Laura verblüfft. Die alte Dame bewegte sich mit leichten, schnellen Schritten. Ihr Gesicht strahlte vor Freude. „Glaubst … glaubst du, das ist ihr Einhorn?“, fragte Laura leise.
    „Ich denke schon“, antwortete Sternenschweif, als das Einhorn Mrs Fontana entdeckte und wieherte.

    Mrs Fontana begann schneller zu gehen. Im nächsten Moment schlang sie ihre Arme um das Einhorn, das freudig schnaubte.
    Laura spürte Sternenschweifs Zögern und verstand ihn sofort. Sie hatte auch das Gefühl, ein Eindringling zu sein.
    Mrs Fontana sprach auf das Einhorn ein, das seinen Kopf liebevoll an ihrer Schulter rieb. Schließlich senkte es ihn, als würde es etwas sagen. Mrs Fontana nickte. Überrascht sah Laura, wie das Einhorn vorne in die Knie ging, Mrs Fontana seine Mähne ergriff und sich auf seinen Rücken zog. Als sie sich aufrichtete, dachte Laura, dass sie noch niemals jemanden gesehen hatte, der glücklicher aussah als Mrs Fontana in diesem Augenblick. Der kranke Ausdruck schien spurlos von ihrem Gesicht verschwunden zu sein.
    „Mrs Fontana sieht so jung aus“, meinte Laura. „Es muss ihr wieder besser gehen.“
    „Sie brauchte meine Magie gar nicht.“ Plötzlich schnaubte Sternenschweif. „Sieh doch nur!“
    Das Einhorn schoss empor. Mrs Fontana hielt sich an seiner Mähne fest, ihr gelber Schal wehte im Wind, und ihre Augen leuchteten.
    „Sie fliegen!“ Laura starrte ihnen so lange nach, bis die beiden in der Dunkelheit verschwunden waren.
    „Ich kann es nicht fassen, dass Mrs Fontanas Einhorn zurückgekommen ist. Glaubst du, dass es die ganze Zeit in Arkadia war?“
    „Wahrscheinlich“, antwortete Sternenschweif. „Ich frage mich, ob es zurückgekommen ist, um wieder hier zu leben.“
    Laura erinnerte sich an Mrs Fontanas Worte: Eines Tages werden wir uns wieder- sehen und uns niemals mehr trennen.
    Sie umarmte Sternenschweif. „Ich wette, genau das ist gerade passiert. Ich bin so froh, dass sie wieder zusammen sind. Mrs Fontana sah so jung und glücklich aus.“
    Sternenschweif wieherte zustimmend. Er schüttelte seine Mähne. „Sollen wir weiterfliegen?“
    Sie grinste. „Na klar, worauf wartest du noch!“

9

    Am nächsten Morgen stand Hannah mit Laura auf und half ihr mit den Ponys. Sie hatten sich für den Nachmittag mit Mel und Jessica zu einem Ausritt in den Wald verabredet.
    „Wenn du möchtest, tauschen wir das Buch um, das ich dir zum Geburtstag geschenkt habe“, schlug Laura vor, während sie Birdies Stall ausmisteten.
    „Und das macht dir nichts aus?“, fragte Hannah. „Weißt du, gestern habe ich gemerkt, wie viel Spaß die Ponys machen. Aber ich glaube, ich habe wirklich genug Pferdebücher.“
    „Schon okay“, antwortete Laura, froh über Hannahs Ehrlichkeit. „Schließlich soll das Buch dir gefallen.“
    Wieder im Haus fragte Laura ihre Mutter, ob sie sie zur Buchhandlung fahren könnte. Aber als sie dort ankamen, hing ein Schild „Geschlossen“ an der Tür.
    „Oje“, sagte Mrs Foster. „Hoffentlich ist Mrs Fontana nicht ernsthaft krank.“
    Laura linste durch das Fenster der Eingangstür. Mrs Fontana konnte gar nicht krank sein. Nicht, nachdem sie gestern Nacht so gesund und glücklich ausgesehen hatte. Plötzlich bemerkte sie eine Bewegung. Catherine, Mrs Fontanas Nichte, hatte sie offensichtlich gesehen und kam zur Tür.
    „Es tut mir leid“, sagte sie beim Öffnen, „aber wir haben heute geschlossen.“ Ihre Augen waren ganz rot, als hätte sie geweint.
    „Ist alles in Ordnung?“, fragte Mrs Foster besorgt.
    „Nein, ganz im Gegenteil“, Catherines Stimme zitterte, „meine Tante ist gestern Nacht gestorben.“
    Laura starrte sie an. „Mrs Fontana ist tot?“, flüsterte sie fassungslos.
    Catherine nickte und schluckte schwer.
    „Nein!“, dachte Laura benommen. „Das stimmt nicht. Mrs Fontana kann nicht tot sein!“
    „Sie starb gestern Nacht im Schlaf. Ganz friedlich.“
    Laura hatte das Gefühl, als wäre ein Eimer mit Eiswasser über ihr ausgeschüttet worden. „Gestern Nacht??“
    Catherine nickte.
    „Aber wir haben sie doch
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