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Der goldene Schlüssel - Sternenschweif ; 14

Der goldene Schlüssel - Sternenschweif ; 14

Titel: Der goldene Schlüssel - Sternenschweif ; 14
Autoren: Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH und Co. <Stuttgart>
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senkte sein Horn.
    „Nein.“ Mrs Fontana trat einen Schritt zurück. „Ich bin alt, das ist alles.“ Sie hustete erneut. „Ab mit euch. Ihr wollt doch sicher noch ein bisschen fliegen.“
    „Aber …“, protestierte Laura besorgt.
    „Geht“, wiederholte Mrs Fontana bestimmt.
    Laura spürte, dass es keinen Sinn hatte, noch etwas zu sagen. Sie schwang sich auf Sternenschweifs Rücken.
    „Viel Glück mit Hannah“, sagte Mrs Fontana. „Ich hoffe, euer Plan gelingt.“
    „Wir tun unser Bestes“, versprach Laura.
    „Das weiß ich. Das werdet ihr immer tun. Das ist es, was euch zwei zu etwas ganz Besonderem macht.“ Mrs Fontana lächelte, aber ihre Augen sahen traurig aus. Sie legte ihre Hand leicht auf Sternenschweifs Nacken und nickte Laura sanft zu. „Lebt wohl.“

    Laura schaute sie erstaunt an, aber Sternenschweif hatte sich bereits vom Boden abgestoßen. Sie verspürte auf einmal den seltsamen Wunsch, Mrs Fontana nicht allein zu lassen. „Auf Wiedersehen, Mrs Fontana“, rief sie unsicher.
    Mrs Fontana hob eine Hand. Dann drehte sie sich um und verschwand mit Walter zwischen den Bäumen.
    Als Laura den Weg plötzlich so leer sah, spürte sie einen dicken Kloß im Hals. Sie schien von einer Welle von Traurigkeit überschwemmt zu werden.
    „Sei nicht albern“, ermahnte sie sich. „Mrs Fontana geht nur zwischen den Bäumen spazieren, wie sie es sonst auch immer tut.“
    Aber irgendetwas war dieses Mal anders gewesen.
    „Alles in Ordnung?“, fragte Sternenschweif, als ihre Hände sich in seiner Mähne verkrampften.
    „Ich … ich fühle mich irgendwie komisch.“ Sie warf noch einen Blick auf den leeren Weg. „Ich weiß nur nicht, warum.“
    „Geht mir genauso“, gestand Sternenschweif. „Mrs Fontana war heute anders als sonst.“ Er seufzte. „Glaubst du, unser Plan funktioniert?“
    „Hoffentlich. Ich denke schon, dass Hannah ihre Hilfe anbietet, wenn sie glaubt, dass ich krank sei.“
    „Ich sollte dann wohl besser nicht auf ihre Zehen treten oder zu kitzelig sein, wenn sie mich striegelt“, meinte Sternenschweif verschmitzt.
    Laura sah in der Ferne das Farmhaus und dachte an Hannah. Ihre Cousine schlief bestimmt schon. Ob morgen alles so lief, wie sie es sich ausgedacht hatten?

7

    Am nächsten Morgen wurde Laura von Sternenschweifs lautem Wiehern geweckt. Verschlafen rieb sie sich die Augen. Da war doch etwas gewesen … Sie versuchte sich zu erinnern.
    Natürlich! Schlagartig war sie wach. Sternenschweif war offensichtlich schon dabei, ihren Plan in die Tat umzusetzen! Sie hüpfte aus dem Bett und lief ans Fenster. Sternenschweif stand am Gatter und wieherte ungeduldig.
    Laura hörte, wie sich die Tür von Hannahs Zimmer öffnete. Sie raste zurück zum Bett und schlüpfte unter die Decke. Ihr Herz schlug wie verrückt. Es klopfte.
    „Herein“, sagte Laura.
    „Ich bin’s.“ Die Tür ging auf und Hannah schaute um die Ecke. „Hörst du es nicht? Sternenschweif wiehert schon seit einiger Zeit.“

    „Wahrscheinlich hat er Hunger“, erklärte Laura mit schwacher Stimme. „Ich sollte endlich aufstehen. Aber mir geht’s nicht gut.“
    „Was ist denn los? Soll ich deine Mutter holen?“, fragte Hannah besorgt.
    „Nicht nötig“, antwortete Laura rasch. „Mir ist nur ein bisschen schlecht. Wenn ich noch etwas liegen bleiben könnte, ginge es mir bestimmt bald wieder besser.“
    Von der Koppel her hörten sie Sternenschweifs eindringliches Wiehern.
    „Ich sollte jetzt wohl besser Sternenschweif und Birdie füttern.“ Laura seufzte. „Danach kann ich mich ja wieder hinlegen.“ Schwerfällig richtete sie sich auf.
    „Lass nur. Ich übernehme das für dich“, bot Hannah an.
    „Wirklich? Das würdest du tun?“
    „Hast du doch gehört“, erwiderte Hannah knapp. „Du solltest lieber nicht aufstehen, wenn es dir nicht gut geht. Sag mir einfach, was sie zu fressen kriegen.“
    „Eine Schaufel Getreide, eine von dem Aufbaufutter und ein paar Möhren“, antwortete Laura. „Wenn Birdie gefressen hat, kannst du ihn auf die Koppel stellen“, fügte sie hinzu, als Hannah nickte und sich zum Gehen wendete. „Eigentlich striegele ich Sternenschweif immer nach dem Frühstück. Aber das brauchst du natürlich nicht …“
    „Ist schon gut“, unterbrach sie Hannah. „Das übernehme ich. Bleib du einfach im Bett liegen und werd wieder gesund. Und mach dir keine Sorgen. Ich zieh mich schnell an.“
    Kaum hatte Hannah die Tür hinter sich zugezogen, lief Laura ans Fenster und
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