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Der Geschmack der Gewalt

Der Geschmack der Gewalt

Titel: Der Geschmack der Gewalt
Autoren: Frank Bill
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genügend Bares zum Weiterspielen einbringen. Der Mann besaß schlicht kein Schamgefühl.
    Wegen seiner Zockerei stand er bei einer Reihe von Kreaturen, die in den dunkleren Ritzen von Harrison County herumkrochen, ordentlich in der Kreide. Liz und Angus hatten von seinem Dilemma nachts in einer Kneipe Wind bekommen, wo sie sich mit Bourbon und Bier zugeschüttet hatten. Hatten herausgefunden, dass Eldon verzweifelt versuchte, irgendwie zu Geld zu kommen, um seine Schulden zu begleichen und weiterhin spielen zu können. Hatten ihn gründlich unter die Lupe genommen, um ihn dann bei einem Finanzierungsprojekt ganz nach ihrem Gusto einzusetzen.
    Ein paar Tage später hatte Angus dafür gesorgt, dass sich Eldon abends mit Liz auf ein paar Drinks in der E&R-Tavern traf. Eldon nahm sie mit in seinen Bungalow in der Pampa von Harrison County, wo sie ihm einen heftigen Fick verabreichte. Dafür sorgte, dass er sich zum Pinkeln auch noch eine Woche später hinsetzen musste und Angst davor hatte, mit einer Morgenlatte aufzuwachen.
    Nach dieser Nacht tat Eldon so ziemlich alles für sie. Ganz im speziellen war er herzlich gern dazu bereit, in der Apotheke Allegra-D-Tabletten abzugreifen und damit das Ephedrin für ihre und Angus’ Meth-Fabrikation bereitzustellen.
    Jetzt standen die beiden, nachdem sie seit Monaten erfolgreich Geschäfte mit ihm gemacht hatten, vor Eldons Küchentheke. Angus zog an einem Glimmstängel. Blies Rauch aus. »Wir haben uns ein anderes Haus besorgt«, informierte er Eldon. »Wir brauchen jetzt nur noch mehr von den Pillen.«
    Eldon stand auf der anderen Seite der Theke. Lehnte mit dem Hintern an der Spüle aus rostfreiem Stahl. Hielt ein Glas mit Knob-Creek-Bourbon und Coke in der Hand. »Ihr schuldet mir immer noch was für die letzte Charge.«
    Angus lachte. »Wie gesagt, es gibt keine letzte Charge wegen dem scheiß Feuer.«
    Eldon nippte an seinem Drink. Schluckte. »Kein Geld, keine Pillen«, sagte er. »Ich habe Schulden zu bezahlen.«
    Eldon hatte Schulden bei einem Buchmacher, der einen Eintreiber beschäftigte, dem er nicht begegnen wollte. Er hatte Geschichten gehört: Der Eintreiber kam zu Besuch, lähmte einem den Körper mit Nadeln, tat einem Dinge an.
    Eldon goss sich einen weiteren Drink ein. Liz lächelte ihn an. Sein Blick fiel auf ihr ausgeblichenes Lynyrd-Skynyrd-T-Shirt, unter dem sich ein Paar praller Brüste ohne BH abzeichnete. Gottverdammt, sie wusste, wie man ein Band-T-Shirt ausfüllte. Und er wusste, wie wohlgeformt diese Brüste waren. Erinnerte sich daran, wie sie in jener Nacht, als sie ihn geritten hatte, auf und ab gehüpft waren. Durch die Dunkelheit seines Schlafzimmers geflogen waren, als sie sich aufgebäumt hatte. Und auf ihren verschwitzen flachen Bauch geklatscht waren, als ihr fester Arsch auf seine knochigen Beine niederfuhr. Das Weiß seiner Qualitätslaken schwitzig-rosa hatten leuchten lassen.
    »Hey, Fünf-Zentimeter-Bärchen, hör auf, ihr auf die Titten zu starren«, unterbrach ihn Angus. »Sagen wir, wir besorgen dir drei Riesen, machst du dann Pillen für eine weitere Charge klar, oder müssen wir wieder so lange warten wie beim letzten Mal?«
    Durch die Hitze des Whiskeys glich Eldons Teint der Farbe seines dünnen, möhrenfarbenen Haars. Er starrte in Angus’ blaues Auge – das andere glich einer grauen Perle, umhüllt von Bruchglas. »Pass mal auf, Terminator«, sagte er, »du hast es hier nicht mit einem Amateur zu tun, sonst würdest du immer noch Hustensaft kochen. Ich hab hinten in meiner Bude genug Pillen für eine ganze Reihe weiterer Chargen.«
    Liz fuhr mit dem Zeigefinger über Angus’ graues Arbeitshosenbein. Trat nach vorn. Beugte sich über die Theke. Wusste, dass ein kurzer Blick auf ihre zuckerplätzchenblassen Brüste Eldons restliche Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen würde. »Kann ich mal dein Klo benutzen?«, sagte sie. »Ich muss verdammt dringend pissen.« Sie schlug ihre schweren, geschwungenen, maskaraverzierten Wimpern auf eine Weise auf, die laut »Vielleicht willst du ja zusehen?« zu sagen schien.
    Eldon kippte seinen Drink hinunter, während er das blasse Fleisch im Halsausschnitt ihres T-Shirts auf sich wirken ließ. Stellte sich das Geräusch vor, wenn Liz den Reißverschluss ihrer Hose öffnete. Ihr puderzuckerdonutfarbener Hintern auf seiner Klobrille aufsetzte. Ihre warme Pisse in die Schüssel plätscherte. Er spürte, wie die Hitze aus seinem Gesicht verschwand, sein Genital hart werden ließ. Schmeckte, wie
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