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Der Gelbe Nebel

Der Gelbe Nebel

Titel: Der Gelbe Nebel
Autoren: Alexander Wolkow
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Guamokolatokint?“
„Dazu bin ich gerne bereit, Herr, ich werde schon alles auskundschaften“,
sagte die Eule, die sich über die harmlose Schmeichelei Urfins ungeheuer
freute. Zufrieden mit dem Gehörten schaltete der Scheuch den Fernseher
aus. „Wie ich sehe, hat sich der ehemalige U-sur-pa-tor völlig verändert“,
sagte er. „Ich meine, wir sollten Urfin wieder in die Smaragdenstadt
einladen. Er ist für seine früheren Verbrechen hinreichend bestraft worden,
mag er nun wieder unter Menschen leben. Wie er sich während der
Geschichte mit Arachna verhalten hat, ist wahrhaftig lobenswert!“
Der Zug setzte seinen Weg fort und erreichte schließlich die Grenze des
Smaragdenlandes. Der Scheuch und seine Gefährten hatten den Wagen
verlassen, um den sich jetzt die Holzköpfe kümmerten. Sie gingen jetzt zu
Fuß und freuten sich über das Wiedererwachen der Natur.
Es zeigten sich die ersten Farmen. Ihre Einwohner waren aus der Stadt
zurückgekehrt, in die sie vor dem Frost und dem Gelben Nebel geflohen
waren. Sie arbeiteten wieder in den Gärten und auf den Feldern, waren
wieder froh und glücklich, und nur an ihren eingefallenen Wangen konnte
man noch erkennen, welche schweren Zeiten sie überstanden hatten. Sie
begrüßten stürmisch ihre Befreier: den Riesen von jenseits der Berge, Ann,
Tim, den Scheuch, den Holzfäller und ganz besonders den sanftmütigen
Giganten Tilli-Willi. Niemand ängstigte sich jetzt vor seinem grimmigen
Gesicht, wußten doch alle, daß es nur als Maske zur Einschüchterung der
Hexe notwendig gewesen war. Als schließlich die Türme der Smaragdenstadt auftauchten, gingen die Herzen unserer Freunde vor Glück über.
Die Smaragdenstadt war schon immer herrlich gewesen, doch unseren
Helden schien es, als wäre sie jetzt noch prächtiger, obwohl das kaum
möglich war. Die Smaragde in den Mauern, auf den Türmen, an den Toren
und auf den Dächern funkelten, als hätte man sie gerade blitzblank geputzt.
Grüne und rote Dachziegel wechselten in malerischer Unordnung, und die
ganze Stadt glich einem wunderbaren Spielzeug, wie es nur große Meister
zu schaffen vermögen. Die Schar bestieg die Fähre, die längst wieder
funktionierte, und fuhr über den Kanal. Nur der eiserne Knabe durchquerte
ihn watend. Diesmal strauchelte er nicht und glitt auch nicht aus, denn
seine Bewegungen waren sicher, der Schritt fest. Tilli-Willi ging in den
großen Stadtpark wohnen, weil sich in der ganzen Stadt kein Haus fand,
das für ihn groß genug gewesen wäre. Von früh bis spät war jetzt dieser
Park von den Stimmen der Kinder erfüllt, die in Scharen zum sanftmütigen
Riesen strömten. Jungen und Mädchen staunten über seine Größe, doch
sein Gesicht ängstigte sie nicht. Der eiserne Knabe nahm immer gern an
ihren Spielen teil, denn in seinem Alter kann es nichts Ernsteres und
Notwendigeres geben als Spiel. Als die Schar das Tor erreichte, war die
Pforte wie immer geschlossen. Ann zog dreimal die Glocke, das kleine
Fenster des Pförtnerhauses ging auf, und wer sich da zeigte, war Faramant
mit einer grünen Brille auf der Nase! Der Hüter des Tores hatte eine Stunde
zuvor den Zug verlassen, war vorausgeeilt und hatte seinen alten Platz im
Pförtnerhaus eingenommen.
„Wer seid ihr und was wollt ihr in unserer Stadt?“ fragte er streng, obwohl
seine Augen lächelten.
„Ich bin der Dreimalweise Scheuch, der Herrscher des Smaragdenlandes.
Ich bin gekommen, um den Platz wieder einzunehmen, der mir von Rechts
wegen zusteht.“
„Ich bin der Eiserne Holzfäller, Herrscher der Zwinkerer. Ich bin auf
Einladung meines Freundes, des Scheuchs, gekommen, um eine Zeitlang
als Gast in eurer herrlichen Stadt zu wohnen!”
„Ich bin der Riese von jenseits der Berge, ein Seemann. Ich will mich nach
dem schweren Kampf mit der mächtigen Hexe in eurer schönen Stadt
ausruhen.“
Nachdem sich auch die anderen vorschriftsmäßig vorgestellt hatten, tat sich
die Pforte auf, und Faramant ging mit einem Korb voller Brillen auf sie zu.
„Die Smaragdenstadt begrüßt euch, Wanderer“, sagte würdevoll der Hüter
des Tores. „Doch vor dem Betreten der Stadt müßt ihr diese grünen Brillen
aufsetzen. So lautet der Befehl Goodwins, des Großen und Schrecklichen,
und sein Befehl ist hier Gesetz!“
Unsere Freunde setzten augenzwinkernd die Brillen auf, und als sie es
getan hatten, begannen die Gegenstände im Umkreis in allen Tönen der
grünen Farbe - vom zartesten bis zum
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