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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders
Autoren: Lynn Kurland
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Taschenlampe in jeden Winkel leuchtete, bis sie schließlich vor der Tür stehen blieb. Der Geigerzähler klickte, und die Lämpchen blinkten besorgniserregend. Angstvoll starrte Ambrose auf die Zeiger, die hektisch hin und her schwangen.
    Plötzlich jedoch gab es einen lauten Knall, und das Gerät versagte den Dienst. Auf einmal war es totenstill im Raum.
    Mrs Pruitt warf den kaputten Geigerzähler auf den Tisch und betrachtete ihn mit geschürzten Lippen.
    »Anscheinend war es doch nur der Wind unter der Tür«, murmelte sie.
    Ambrose seufzte erleichtert auf.
    »Feigling«, ertönte eine Stimme neben ihm. Ambrose warf Fulbert, der wieder aufgetaucht war, einen finsteren Blick zu. »Kannst du mir daraus einen Vorwurf machen?«, flüsterte er gereizt.
    »Du hast der Frau dein Wort gegeben. Ich habe doch selber gehört, wie du mit ihr verhandelt hast.«
    »Ja, verdammt noch mal, aber ich habe mich nie festgelegt, wann ich das tun werde.«
    Mrs Pruitt warf ihren Apparat in den Abfalleimer, drehte sich um und marschierte fluchend aus der Küche. Ambrose sah ihr erleichtert nach.
    »Ich werde ihr sagen, dass du vorhast, sie zu verführen«, erklärte Fulbert mit unheilverkündendem Blick, »und dann werden wir ja sehen, was passiert ...«
    Ambrose fragte sich, ob es ihm wohl besser ginge, wenn er Fulbert den Hals umdrehen würde. Aber Fulbert war immerhin der Gatte seiner Schwester - und wenn das nicht ausreichte, um einen Mann davon zu überzeugen, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gab, die einem einfach über den Verstand gingen, dann wusste er auch nicht weiter. Dem Kerl hier konnte er jedenfalls nicht so ohne Weiteres etwas antun, ohne dafür bezahlen zu müssen.
    »Ich zeige mich ihr schon, wenn die Zeit reif ist«, erwiderte Ambrose mit fester Stimme. »Bis dahin sollten wir uns lieber um unsere nächste Aufgabe kümmern.« Gewandt sprang er vom Arbeitstisch und setzte sich wieder ans Feuer.
    »Kuppelei!« Fulbert schnaubte verächtlich und zog sich ebenfalls wieder den Stuhl an den Ofen. »Ich habe so langsam das Gefühl, dass dies nicht wirklich die richtige Beschäftigung für einen Mann meines Standes ist.«
    »Dann such dir eine andere Aufgabe«, erwiderte Ambrose spitz.
    »Das würde ich ja, aber du würdest ja ohne meine Hilfe keine einzige dieser Hochzeiten zustande bringen, und was dann?« »Nun ...« - »Dann müsste ich alle Katastrophen, die du verursacht hast, wieder in Ordnung bringen«, fuhr Fulbert in herablassendem Tonfall fort und holte sich erneut seinen Bierkrug aus seinem unsichtbaren Aufbewahrungsort. »Und, wer ist es dieses Mal? Der Name will mir nicht einfallen ...«
    »Du weißt sehr wohl, wer hierher kommt.«
    Fulbert nahm einen tiefen Schluck von seinem Ale. »Ich habe versucht, es zu vergessen.« Er warf Ambrose über dem Rand des Kruges einen Blick zu. »Na los, spuck es schon aus.«
    »Victoria McKinnon, und wage es bloß nicht, dich über sie lustig zu machen.«
    »Mich über sie lustig machen?«, echote Fulbert. »Niemals würde ich das wagen! Aber, bei allen Heiligen, müssen wir uns gerade mit dieser McKinnon abgeben? Ich kann mich an Mistress Victoria noch gut erinnern, von der Hochzeit des jungen Gideon mit deiner Enkelin, dieser Megan MacLeod McKinnon.« Er erschauerte. »Als ob es nicht schon schlimm genug gewesen wäre, dass diese Megan meinen Neffen geheiratet hat, jetzt sollen wir uns auch noch von einem anderen deiner Nachfahren peinigen lassen ...«
    »Sprich nicht so von meiner kleinen Enkelin!«, bellte eine erzürnte Stimme. Hugh McKinnon tauchte auf, mit hochrotem Gesicht und gezogenem Schwert, dessen Spitze auf Fulberts Brust zeigte.
    »Ich spreche ja gar nicht mehr von Megan«, brummelte Fulbert, »aber diese Victoria ...«
    »Auch über sie dulde ich kein böses Wort!«, donnerte Hugh. »Sie ist ein entzückendes Mädchen ...«
    »Hugh, sie ist der reinste Garnisonskommandant!«, rief Fulbert aus.
    Hugh wand sich unbehaglich, stieß dann jedoch hervor: »Sie ist ... äh ... eben sehr zielgerichtet.«
    Fulbert sprang so plötzlich auf, dass sein Stuhl umfiel.
    Schwungvoll zog er sein Schwert. »Und ich sage, sie ist unmöglich! Sie beschäftigt sich mit nichts anderem, als diese launischen Schauspieler und Tänzer zu unterweisen ...« Er schnaubte. »Albernheiten! Warum darf ich mir nicht einmal ein wenig Blutvergießen wünschen, wenn es um ein Frauenzimmer geht ...«
    »Ich gebe dir so viel Blutvergießen, wie du willst, du anmaßender Brite!« Hugh schubste
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