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Cigams Sündenfall

Cigams Sündenfall

Titel: Cigams Sündenfall
Autoren: Jason Dark
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Die Frau stand vor der Tür und schaute sich um!
    Es war ihr nicht anzusehen, ob ihr diese auf elegant und vornehm getrimmte Bar gefiel. In ihrem glatten, von keinem Fältchen gezeichneten Gesicht rührte sich nichts. Nicht mal die Lippen zuckten.
    Die Augenbrauen wirkten wie gemalt, und ihre Nase sah aus, als wäre sie künstlich geschaffen worden. In den Höhlen lagen sehr dunkle Augen mit farblosen Pupillen. Das lange, rötlichschwarze Lockenhaar umschmeichelte ihr Gesicht, doch auch diese Flut schaffte es nicht, dem Gesicht einen weichen Ausdruck zu verleihen. Es blieb kalt, glatt und eben völlig emotionslos.
    Die Frau tat nichts, sie schaute nur. Der Betrieb hielt sich in Grenzen.
    Pärchen hockten in den weichen Sesseln, wobei wohl kein Paar miteinander verheiratet war. Die Mädchen waren allesamt jung und sahen toll aus. Sie wirkten keineswegs ordinär, sondern machten die Gäste auf eine Art und Weise an, daß diese sich durchaus als Freunde fühlen konnten.
    Und für Freunde zahlte man eben gern.
    Da die Frau im Schatten stand, wurde sie zunächst nicht gesehen. Für sie war das auch wichtig. Sie mußte sich einen Eindruck verschaffen, bevor sie ihre eigentliche Aufgabe in Angriff nahm.
    Sie trug ein dunkles Kleid, das sehr eng geschnitten war. Der tiefblaue Stoff glänzte seidig, er hob sich von dem nicht geschlossenen hellen Mantel kontrastreich ab. Der Ausschnitt des Kleides war rund, normal, die Frau zeigte keinen Körper und auch nicht viel Bein, denn der Saum umspielte die Knie der perfekt gewachsenen Beine. Gerade weil sie angezogen war, strömte dieser Körper einen unwiderstehlichen Sex aus.
    Besonders zu erkennen, wenn sie ging. Dann geriet auch der Kleiderstoff in Bewegung und strich über die Haut wie eine Liebkosung.
    Es war nun schwer vorstellbar, daß diese Person unter dem Kleid noch etwas trug.
    Sie hatte lange genug an der Tür gestanden, um sich den Weg zur Bartheke genau einprägen zu können. Die Drei-Mann-Combo hatte eine Pause eingelegt. Aus den Lautsprechern drang zwar leise Musik, aber niemand bewegte sich auf der runden Tanzfläche, die von unten her in zahlreichen Farben beleuchtet wurde und aussah wie ein bunter Kreisel, dessen Farben bei jeder Drehung wechselten.
    Der neue Gast schritt auf die Tanzfläche zu. Er wollte sie überqueren, um sich anschließend an der Bartheke niederzulassen. Das jedenfalls ließ seine Absicht vermuten.
    Nach vier Schritten, den Rand der Tanzfläche hatte sie noch nicht erreicht, wurde sie zum erstenmal richtig wahrgenommen und gesehen.
    Es glich tatsächlich dem Auftreten einer Diva oder eines großen Filmstars, denn plötzlich erwischte die Gäste das große Aha- und Oho-Erlebnis. Besonders die Männer saßen plötzlich still auf ihren Plätzen und vergaßen ihre Begleiterinnen.
    Sie alle gehörten quasi zu den Stammgästen, aber einen derartigen Auftritt hatten sie noch nie erlebt. Jede Bewegung sprühte vor knisternder Erotik. Einigen Gästen standen die Münder offen, andere schwitzten leicht, und jeder gierte danach, diese Superfrau in die Arme schließen zu können.
    Ein fetter Mann im weißen Dinnerjacket winkte eines der Serviermädchen heran. Die Kleine trug Stöckelschuhe, eine kurze, schwarze Flatterhose und ein weißes Seidenshirt. Ein rotes Herz war darauf abgebildet.
    »Ja, Sir…«
    Der fette Knabe neigte sich zur Seite. Er legte seine Hand gegen den Mundrand, damit die Worte nur von der Bedienung verstanden werden konnten. »Sag mal, Süße, wer ist das?«
    »Sir, ich habe keine Ahnung.«
    »Erzähl doch nichts! Hat der Chef die eingestellt, um sie uns als Überraschung zu präsentieren?«
    »Nein, Sir, die ist neu. Ich sehe sie heute auch zum erstenmal, das müssen Sie mir glauben.«
    Der Mann winkte beinahe wütend ab, und das Serviermädchen zog sich wieder zurück.
    Der Mann war noch nicht zufrieden. Er wandte sich an seine Gespielin, deren Haar wie Silber glänzte. Auch sie mußte passen, niemand hatte die Frau bisher in der Bar gesehen.
    Das störte die Unbekannte wenig. Es machte ihr überhaupt nichts aus, daß sie angestarrt wurde. Auch weiterhin ging sie ihren Weg und hatte die runde Tanzfläche längst erreicht.
    Unter ihr drehte sich das Licht. Bei jeder Umdrehung wurden die Farben neu gemischt, und sie trafen auch die über ihnen stehende Gestalt, so daß die Frau immer wieder anders aussah, mal dunkelbunt, mal hellbunt, und die einzelnen Muster glitten lautlos an ihrem Körper hoch, um ihn nachzuzeichnen.
    Sie schien
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