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Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Titel: Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)
Autoren: James Lear
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meine Gedanken zu ordnen, dann fing ich an.

»Peter Dickinson wurde nach dem Tod von Stanley Goldwater vom Polizeidienst suspendiert«, legte ich los und versuchte, den Wirbel von Gedanken und Eindrücken in meinem Kopf unter Kontrolle zu bringen. »Mit seinem Wissen über das Privatleben seines Vorgesetzten, Polizeichef Fleet, gelang es ihm, eine sofortige Entlassung zu umgehen. Aber ihm war klar, dass das Glück ihn bald verlassen würde, und so suchte er nach anderen Einkommensquellen und Mitteln, Macht auszuüben. Er wusste von Herbert Waits’ Nebentätigkeiten bei der British-American, und er nahm den Auftrag der Britischen Faschisten an, Briefe aus dem Besitz von Hugo Taylor zu stehlen. Die beiden Jobs passten wunderbar zusammen, und Dickinson drang unter dem Deckmantel eines Werbeleiters in das private Umfeld von Hugo Taylor ein.«
    »Ich hatte mich schon gewundert, weshalb wir auf einmal einen neuen Typen in dieser Position hatten«, sagte Taylor, »aber die British-American ist so schlecht organisiert, dass ich mir nichts weiter dabei dachte.«
    »Er hatte vor, die Briefe im Flying Scotsman zu stehlen und Lady Antonia Petherbridge zu übergeben, die ihm dafür, wie ich vermute, ein hübsches Sümmchen zahlen würde. Sie hatte sich Geld beschafft, indem sie ihren Schmuck versetzte – im Theater trug sie Strass. Das Geld war in ihrem Gepäck versteckt – deshalb sandte sie auch Chivers ins Abteil, um darauf aufzupassen, als der Zug im Tunnel feststeckte. Sie war nervös, und dazu hatte sie auch allen Grund. Ich kann mir vorstellen, dass sie in einem ihrer Koffer mehrere hundert Pfund bei sich hatte.
    Alles hätte glattgehen können. Dickinson hatte Vorkehrungen getroffen und sich der Unterstützung des Zugpersonals versichert, um alle unerwünschten Schnüffler aus dem Zug entfernen zu lassen. Er wollte keine Zeugen. Doch zwei Sachen liefen schief: Zum einen gelang es Simmonds nicht, Bertrand und mich loszuwerden. Zum anderen musste Dickinson entdecken, dass ihm jemand zuvorgekommen war, was die Briefe betraf. Ist dem nicht so, Mr. Andrews?«
    Andrews trat vor; er wirkte völlig gefasst. Ich bewunderte seine Kaltblütigkeit.
    »Ganz genau, Mr. Mitchell. David Rhys fand die Briefe in Hugo Taylors Gepäck.«
    »Aber wieso durchsuchte er Taylors Habseligkeiten? Das verstehe ich nicht ganz.«
    »David Rhys war kein Diamantenhändler«, sagte Andrews. »Er war auch kein Versicherungsmakler, wie er mir erzählt hatte. Er war ein Privatdetektiv.«
    »Natürlich!«
    »Er handelte im Auftrag von Herbert Waits von der British-American Film Company, um Beweise für eine Affäre zwischen seiner Frau und diesem Gentleman hier zu suchen.« Er wies auf Hugo Taylor.
    »Mein Gott«, sagte der, »da hat er sich aber den Falschen ausgesucht.«
    »Wie fanden Sie das heraus, Andrews?«
    »Ich war David nach Schottland gefolgt. Ich wollte unbedingt in seiner Nähe sein. Ich muss verrückt gewesen sein, Christina und die Kinder mitzuschleppen und sie dann in der Minute, in der David abreiste, wieder in den Zug zu setzen. Aber die Liebe kann einem den Verstand vernebeln, nicht wahr? David war entsetzt, mich zu sehen. Ich verstehe mittlerweile auch warum – aber damals glaubte ich, es läge daran, dass er sich von mir trennen wollte. Ich flehte ihn an, es sich anders zu überlegen, doch er weigerte sich, darüber zu sprechen. Er sagte mir, ich solle ihm aus dem Weg gehen. Wir wechselten böse Worte. Ich verlor die Nerven. Ich versuchte ihn dauernd zu erwischen, und er riss sich immer wieder los. Gott, wie erbärmlich.«
    »Aber Sie erwischten ihn, als wir in York hielten, nicht wahr?«
    »Ja. Ich drängte ihn auf die Toilette, verriegelte die Tür und fing wieder von vorne an. Ich machte ihm Vorhaltungen, dass er mich nur ausnützen würde – aber da fiel mir auf, dass er Angst hatte. Er war weiß wie ein Laken. Irgendetwas stimmte nicht.«
    »Verriet er Ihnen auch, was?«
    »Ja. Da beichtete er mir, dass er mich die ganze Zeit angelogen hatte, was seinen Beruf anging. Er war gar kein Versicherungsmakler, er war ein Privatdetektiv, den reiche Klienten damit beauftragten, Beweise gegen betrügerische Angestellte oder untreue Ehepartner zu sammeln. Er hatte damit eine Menge Geld verdient. Er sagte, er sei in das Abteil von Mr. Taylor und Miss Athenasy gegangen, während die sich im Speisewagen fotografieren ließen. Er suchte nach Beweisen für ihre Affäre – und er fand einen Packen Briefe. Er glaubte, es handele sich um
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