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Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Titel: Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)
Autoren: James Lear
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besonders Trostloses. Vielleicht saugt das Gestein in Edinburgh alles Licht in sich auf; diese Mischung aus Basalt und Sandstein sieht selbst im strahlenden Sonnenschein trüb aus. Vielleicht liegt es an dem feinen, nieseligen Nebel, der sich wie ein Tuch über die Stadt legt und selbst das wenige Licht abwehrt, das die hohen Wolken zu durchdringen vermag. Wie dem auch sei, ich kam am Waverley-Bahnhof in einer Stimmung an, die ganz zum Wetter passte. Ich war ziemlich schlechter Laune; wehe dem unverschämten Schaffner oder ungeschickten Fahrgast, der mir in die Quere kam.
    Ich gab Vince die Schuld daran, unseren Urlaub verdorben zu haben, und spielte den Beleidigten – dabei wusste ich sehr wohl, dass es nicht seine Schuld war, wenn er an unserem verlängerten Wochenende nun doch arbeiten musste. Ich hatte weiß Gott genügend gemeinsame Abendessen, Theaterbesuche und Partys abgesagt, weil ich länger in dem Krankenhaus bleiben musste, wo ich mittlerweile als aufstrebender Assistenzarzt beschäftigt war – Vince hatte sich kaum einmal darüber beschwert. Doch nun musste er einen prominenten Schriftsteller auf einer Blitztournee durch Schottland begleiten – ein prestigeträchtiger Auftrag, um den ihn seine Kollegen heftig beneideten und der ihn der erhofften Vollanstellung als Lektor ein gutes Stück näher brachte –, und ich konnte nichts als schimpfen. Er hatte es mir beim Abendessen gesagt, worauf ich den Rest des Abends geschmollt hatte, und als er im Bett mit mir darüber reden wollte, drehte ich ihm nur den Rücken zu und machte das Licht aus.
    Am Morgen hatte es eine launige Wiederannäherung gegeben. Wir waren beide bereits gegen fünf wach, obwohl es noch Nacht war. Das gemächliche Klipp-Klapp des Pferdes des Milchmanns näherte sich unserem Fenster, passierte es und entfernte sich wieder; das Klappern der Flaschen in den Metallkisten war in der Dachkammer, wo wir schliefen, kaum zu vernehmen. Ich zählte die Schritte, die kamen und gingen, und fühlte mich zutiefst einsam. Vince erging es offenbar kaum anders, denn er seufzte, wälzte sich im Bett, zog sich die Decke über die Schulter. Ich hatte keine Lust zu reden, da mir klar war, dass dabei nur dieselben Vorwürfe und Erklärungen herauskämen, die uns den Abend ruiniert hatten, aber ich hatte Lust auf Sex. In den frühen Morgenstunden habe ich fast immer einen manchmal schmerzhaft harten Ständer, ob nun wegen erotischer Träume oder wegen Harndrang. Bei dieser Gelegenheit jedoch war ich mir auch der Tatsache bewusst, dass ich drei Nächte lang von meinem Liebsten getrennt sein würde. Ich wollte ihm als Andenken wenigstens eine Ladung im Arsch hinterlassen.
    Ich rückte über die quietschende Matratze – wir hatten uns längst an diese nächtliche Begleitmusik gewöhnt – und legte den Arm um ihn. Er wandte mir den Rücken zu, es war mir also ein Leichtes, meinen Schwanz gegen seine Pobacken zu pressen. Nicht Fleisch an Fleisch – es mag unromantisch klingen, aber aufgrund der kühlen Nächte in Edinburgh und der Notwendigkeit, wenigstens eine Spur von Anstand zu wahren, trugen wir Schlafanzüge. Auch wenn wir unsere eigene, abgeschlossene Wohnung in den beiden oberen Etagen des Hauses hatten, gab es immer die Möglichkeit, dass unsere Vermieterin unter irgendeinem Vorwand hereinkam und beim Anblick zweier nackter Männer im Bett zur Polizei rannte und dort hysterische Tiraden über Sodomiten in der Dachkammer abließ. Sie war eine fromme Kirchgängerin, unsere Mrs. McPhee, und duldete unser Zusammenleben nur, weil ich Arzt und darüber hinaus Amerikaner war, was meine exzentrische Ader erklärte. Vince hingegen war als Engländer in ihren Augen fast ein Abgesandter der Hölle, aber die stets pünktlich gezahlte Miete zäumte ihre Zunge.
    Mein Schwanz berührte Vince’ Arsch durch zwei Flanellschichten hindurch, doch auch so spürte ich die prallen Backen, die ich in den letzten beiden Jahren so oft geteilt hatte. Er seufzte wieder bei der Berührung und erwiderte den Druck, dann drehte er den Hals, damit unsere Zungen sich begegnen konnten. Wir küssten uns heftig, kratzten uns mit unseren Bartstoppeln, und unser Atem roch säuerlich. Ich griff nach unten und fummelte am Zug seiner Schlafanzughose herum; Vince hatte die schlechte Angewohnheit, diesen in einer doppelten Schleife zuzubinden. Das hatte er im Internat so gelernt und konnte es sich seither nicht mehr abgewöhnen. Wenn ich es eilig hatte – so wie in diesem Moment –,
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