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Der Gast des Kalifen

Titel: Der Gast des Kalifen
Autoren: Stephen Lawhead
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wusste, war, dass Padraig mich packte und in die Höhe riss. Der Fedai, den ich getreten hatte, versuchte ebenfalls aufzustehen. Keuchend und mit Tränen in den Augen gelang ihm das auch.
    »Gott möge mir verzeihen«, sagte Padraig und zielte mit einem mächtigen Tritt auf die Weichteile des schon arg mitgenommenen Haschischin. Der Mann kreischte, fiel nach vorne und wand sich vor Qualen. Er würgte, übergab sich und verfiel dann in ein elendes Wimmern.
    »Sind das alle?« Padraig wirbelte herum und suchte die Dunkelheit nach weiteren Eindringlingen ab. »Sind da noch welche?«
    »Es waren drei«, sagte ich. Ich hielt meinen Arm umklammert und blickte auf die Fedai'in am Boden, die nun beide das Bewusstsein verloren hatten. »Der Dritte ist noch draußen. Ich habe ihm den Arm gebrochen.«
    »Bist du schlimm verletzt? Komm, lass mich sehen.«
    Als der Priester die Hand nach meiner verletzten Schulter ausstreckte, ertönte aus dem Inneren des Hauses ein Schrei.
    Sydoni!

    ch flog zum Haus. Padraig war zwei Schritte vor mir. Er sprang durch die Tür und rannte durch den dunklen Raum in Richtung von Sydonis gedämpften Schreien. Ich liefhinter ihm her und prallte mit einer schwarz gewandeten Gestalt zusammen, die über irgendetwas auf dem Boden hockte. Der Eindringling überschlug sich, und mir riss es die Füße unter den Beinen weg. Ich fiel und landete mit meiner verletzten Schulter in einer klebrigen Pfütze.
    Schmerz durchzuckte meinen Körper; mein Arm pochte und brannte. Ich rollte mich auf den Rücken und fand mich neben Jordanus wieder, der inmitten eines Sees aus Blut auf dem Boden lag.
    Der Fedai torkelte auf mich zu. Ich sah seine in der Dunkelheit bleichen Hände, die am regungslosen Körper des alten Mannes herumtasteten, und ich erkannte, dass der Mann nach seinem Messer suchte, das bis zum Heft in Jordanus Kehle steckte. Wir beide entdeckten die Waffe zur gleichen Zeit und griffen danach. Ich war der Schnellere. Meine Finger schlossen sich um das Heft, und ich riss die Klinge heraus.
    Der schwarz gewandete Araber sprang über Jordanus hinweg auf mich zu. Ich versuchte, mich zur Seite zu rollen, doch seine Hände fanden meinen Hals und drückten zu. Ich stieß das Messer mit aller Kraft gegen seinen Kopf. Ohne größeren Widerstand drang die Klinge in seine Schläfe. Seine Gliedmaßen versteiften und sein Rücken wölbte sich. Er stieß einen erstaunten Schrei aus und begann zu zuk-ken. Seine Zähne klapperten, während er sich neben seinem Opfer auf dem Boden wand. Dann ließen die Krämpfe nach, und nur einen Augenblick später rührte er sich nicht mehr.
    Ich richtete mich neben Jordanus auf die Knie auf. Die Augen des alten Mannes starrten nach oben; sein Mund war leicht geöffnet, als wolle er gerade etwas sagen, doch seine Brust bewegte sich nicht mehr. Er war tot.
    Von irgendwoher im hinteren Teil des Hauses hörte ich Stimmen. Ich stand auf, eilte auf die Geräusche zu und stellte fest, dass sie aus dem Raum kamen, wo Sydoni und Anna schliefen. Die Tür war verschlossen, doch ich hörte Padraigs ruhige, nüchterne Stimme und Sydonis erregtes Flehen. Ich legte die Hand auf den Riegel, hob ihn so leise wie möglich hoch und stieß die Tür auf.
    Im Licht einer einzigen Kerze sah ich Sydoni am anderen Ende des Raums, die sich über Annas am Boden liegenden Körper beugte. Padraig stand über ihr und hatte zum Schutz die Arme über sie gebreitet.
    Der Fedai stand mit dem Rücken zur Tür. Als die Tür aufflog, blickte er über die Schulter, sah mich und sagte etwas aufArabisch. Dann sah er das Messer in meiner Hand und drehte sich um, um sich mir zu stellen.
    Ich sah die geschwungene Klinge im Kerzenlicht funkeln, als er sich zu mir umdrehte, und ich wartete nicht darauf, dass er meine Verletzung bemerkte.
    »Jetzt, Padraig!«, rief ich und stürmte auf den arabischen Eindringling zu. Er holte mit dem Messerarm aus, und ich duckte mich bereits unter den Schlag, als Padraig herbeigesprungen kam und die Messerhand des Mannes mit beiden Händen packte. Der Angreifer richtete seine Aufmerksamkeit auf Padraig, und ich nutzte die Gelegenheit, ihm mein Messer zwischen die Rippen zu rammen. Blut und heiße, feuchte Luft spritzten aus der Wunde.
    Der Fedai schlug mich mit dem Ellbogen, traf mich am Kiefer und warf mich aus dem Gleichgewicht. Ich taumelte zurück. Der Mann riss sich von Padraig los, sprang aufmich, warfmich zu Boden, und sein Messer ritzte mir über die Wange.
    Der Mörder hob erneut die
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