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Der Flug der Stoerche

Der Flug der Stoerche

Titel: Der Flug der Stoerche
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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Gesicht. Später, als wir ins Flugzeug nach Dhaka stiegen, hatte ich den Geschmack von verbranntem Fleisch in der Kehle.

Epilog
     
    Ein paar Tage später bildeten Zehntausende von Menschen in Kalkutta einen Trauerzug zu Ehren des französischen Arztes Pierre Doisneau und seiner Familie, die auf tragische Weise beim Brand des Labors in ihrem Haus ums Leben gekommen waren. In Europa hingegen schlug dieser Tod kaum Wellen. Dr. Pierre Doisneau war eine Legende, gewiß, aber fern und unwirklich, eine mythische Gestalt. Sein Werk hingegen hat seinen Tod überdauert. Die Organisation Monde Unique wächst und gedeiht, heute mehr denn je, und verteilt ihre Wohltaten. In den Medien war sogar die Rede davon, daß Pierre Doisneau als Kandidat für den Friedensnobelpreis des Jahres 1992 in Frage käme. Eine posthume Verleihung. Zum Nutzen seiner Organisation.
    Simon Rickiel brachte die Diamantenaffäre in jeder Hinsicht meisterlich zu Ende. Am 24. Oktober 1991 machte die Polizei von Kapstadt Niels van Dötten ausfindig, einen verängstigten und verweichlichten alten Mann, der sich in der besseren Wohngegend der Stadt versteckt hielt. In der Gewißheit, daß er nach den gehäuften Todesfällen der jüngsten Zeit nicht mehr um Leib und Leben fürchten mußte, gestand der Südafrikaner bereitwillig seine Missetaten. Er beschrieb die Funktionsweise des Schmugglerrings, nannte die Namen, Orte und Daten.
    Dank Simon Rickiel konnte ich selbst das Geständnis lesen und stellte fest, daß van Dötten über Pierre Senicier Bescheid wußte, seine Rolle aber und seine Erpressung der drei Diamantenschmuggler verschwiegen hatte.
    Sarah Gabbor ist heute in Israel inhaftiert. Sie ist in einem Lager untergebracht, in dem die Häftlinge im Freien arbeiten, wie in einem Kibbuz - in gewisser Weise ist Sarah also zu ihrem Ausgangspunkt zurückgekehrt. Ihr Prozeß hat noch nicht stattgefunden, aber im Licht der jüngsten Ermittlungsergebnisse sieht ihr Fall gar nicht so schlecht aus.
    Ich habe ihr mehrere Briefe geschrieben, die alle ohne Antwort geblieben sind. In ihrem Schweigen meine ich den Stolz und die Charakterstärke wiederzuerkennen, die mich damals in Israel so sehr faszinierten. Die Diamanten und das Geld der schönen Israelin hat bisher keiner gefunden.
    Was das Rätsel der gestohlenen Herzen betrifft, so war in keinem offiziellen Dokument je davon die Rede. Nur Simon Rickiel, Milan Djuric und ich wissen Bescheid.
    Milan Djuric verließ mich mit den Worten: »Wir dürfen uns nie wiedersehen, Louis, nie mehr. Eine Freundschaft zwischen uns würde nur unsere Narben aufreißen.« Er ergriff meine Hand und drückte sie fest, und dieser Händedruck eines tapferen Mannes ließ meinen Komplex für immer verschwinden.

Jean-Christophe Grange
     
    Die purpurnen Flüsse
     
    In der kleinen Universitätsstadt Guernon nahe Grenoble wird die grausam zugerichtete Leiche des Bibliothekars Remy Callois entdeckt. Der ermittelnde Kommissar glaubt zunächst an einen Ritualmord, bis ganz in der Nähe ein weiterer Toter gefunden wird: der Krankenpfleger Philippe Sertys. Gezielt gelegte Spuren haben die Polizei zu ihm geführt.
    Zur gleichen Zeit versucht ein Inspektor in einem französischen Provinznest, das rätselhafte Verschwinden eines zehnjährigen Schülers aufzuklären. Als sich herausstellt, daß beide Kriminalfälle in Zusammenhang stehen, beginnt eine fieberhafte Spurensuche. Bald ist klar, daß die zwei Toten keineswegs unschuldige Opfer waren, und die >Flüsse< erweisen sich als Chiffre für ein furchtbares Verbrechen…
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