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Der Flug der Libelle

Der Flug der Libelle

Titel: Der Flug der Libelle
Autoren: Robert L. Forward
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unter, wenn der A m moniakgehalt des Ozeans 23 Prozent übersteigt. Da die kü h len inneren Pole infolge des auf die kalte Sichel fallenden Ammoniakregens allgemein reich an Ammoniak sind, sinkt das sich dort bildende Wassereis zu B od en und sammelt sich dort zu Gletschern. Eis2 schwimmt, und Eis3 sinkt. Daraus ergeben sich Situationen, die zu Schneestürmen u n ter dem Meeresspiegel führen. Dabei fällt der eine Typ nach unten und der andere nach oben.
     
    Fremdwesen von Rochewelt
     
    Die Fremdwesen auf Rochewelt leben im Ozean. Hinsich t lich genetischer Ausstattung und Organisation besitzen sie einige Ähnlichkeiten mit einer Kolonie von Ameisen oder gewissen Amöben hier auf der Erde. Jede Einheit kann ein i ge Zeit unabhängig existieren, ist aber nicht intelligent. E i ne kleine Gruppe von Einheiten kann überleben – mit gen ü gend Intelligenz, um kleinere Beute zu erjagen. Größere A n sammlungen von Einheiten bilden sich zu komplexen Fo r men aus. Wird das Ensemble groß genug, entsteht ein inte l ligentes Wesen. Aber dieses Wesen kann in jedem se i ner einzelnen Teile überleben, selbst wenn es in Millionen Fragmente zerlegt wird. Wenn die Stücke wieder zusa m menkommen können, wird das Individuum wiederherg e stellt, nur etwas mitgenommen wegen der gemachten Erfa h rung.
    Die Fremdwesen sind sehr groß, von vielen Tonnen Masse. Normalerweise behalten sie eine formlose, wolke n artige Gestalt bei. Diese »Wolken« haben Durchmesser von zehn bis zu dreißig Metern und sind viele Meter dick. Oft konzentrieren sie aber das Material in ihrer Wolke zu einer dichten Felsbildung von einigen Metern Durchmesser. Das scheinen sie zu tun, wenn sie gerade nachdenken. Man nimmt an, daß die dichtere Form einen schnelleren und ko n zentrierteren Denkprozeß ermöglicht.
    Die Fremden sind intelligent, aber nicht auf technischem Gebiet, ähnlich wie hier auf der Erde die Wale und Delph i ne. Sie besitzen ein hochentwickeltes System der Philos o phie und äußerst fortgeschrittene abstrakte mathematische Fähigkeiten. ohne Frage sind sie uns in der Mathematik um Jahrhunderte voraus. Weitere Kommunikation mit ihnen würde die menschlichen Möglichkeiten auf diesem Gebiet sicher stark fördern. Aber wegen ihrer physischen Konstit u tion und ihres Milieus sind die Fremden sich des Potentials der Technik noch nicht bewußt. Auch hier ist die Ähnlic h keit mit unseren Meeressäugern verblüffend.

Für Information auf kurze Entfernungen benutzen die Fremden chemische Sinne – und Sonar für größere Dista n zen. Sie besitzen eine gewisse Empfindlichkeit für Licht, können aber nicht so sehen wie die Menschen. Allgemein ist der Gesichtssinn für sie von sekundärer Bedeutung – ung e fähr so wichtig wie der Tastsinn für die Menschen. Von e i nem der Fremden weiß man allerdings, daß es absichtlich eine Bildlinse zum Studium der Sterne und der Planeten i h res Sonnensystems ausformte. Dieses Individuum wurde von den Menschen der ’ Weiße Pfeifer genannt und gehörte zu den intelligenteren seiner Art.
    Auf Rochewelt gibt es eine Fauna. Diese Tiere leben alle in dem Ozean und sind den intelligenten Fremden chemisch, genetisch und strukturell ähnlich. Der eine Typ besteht aus riesigen grauen Felsbrocken, die sich lange Zeit über still verhalten, dann aber plötzlich geradezu expl od ieren und auf diese Weise alle Beute innerhalb von hundert Metern betä u ben und in klebrigen Fadennetzen fangen. Nachdem sie ihre Beut e a bsorbiert haben, bilden sie sich wieder in eine A n zahl von Felsen um, welche die eingefangene Nahrung lan g sam in Kopien von sich selbst umgestalten.
    Es gibt unter der Fauna auch vogelartige Kreaturen. Diese scheinen nicht viel zu tun, außer daß sie das Wasser mit Duft erfüllen und zwitschernde Schallschwingungen erze u gen. Die Fremden dulden sie als Haustiere.
    Die Flora besteht größtenteils aus grauen und braunen Pflanzen, die wie Sedimentgestein mit dicken Wolken ringsherum aussehen. Sie bilden Ausläufer und an deren Ende neue Felsknospen. Diese Pflanzen bedienen sich nicht der Photosynthese, weil das rote Licht von Barnard nur schwach ist. Statt dessen beruht die ganze Nahrungskette auf der Energie und den Mineralien, die sich in der Nähe von Vulkanschloten finden. In den Tiefen unserer Weltmeere haben wir ähnliche isolierte Kolonien von Pflanzen und Ti e ren rings um unterseeische Vulkanauslässe. Alles Leben auf Eau konzentriert sich um diese wenigen Oasen. Der Rest des Ozeans
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