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Der Flug der Libelle

Der Flug der Libelle

Titel: Der Flug der Libelle
Autoren: Robert L. Forward
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Platz einz u nehmen. «
    Sie wartete einen Augenblick und fuhr dann in gelocke r tem Ton fort: »Genug davon! Vor uns liegt das Abenteuer, liegen neue, aufregende Welten. Bisher konnten wir nur e i nen Blick aus weiter Entfernung darauf werfen, als die a u tomatische interstellare Sonde mit einem Drittel der Lichtg e schwindigkeit hindurchflog. Aber Thomas und Caroline h a ben ein Bild des Barnardsystems zusammengestellt. Th o mas? « Sie trat herunter , und Thomas nahm ihren Platz ein.
    »Zunächst möchte ich einige Einzelheiten über den Stern bringen «, sagte Thomas. »Hier ist eine langweilige Zusa m menstellung dessen, was wir über ihn wissen. « Er legte eine Skizze auf den Apparat. »Barnard ist ein kleiner roter Zwergstern, etwa sechs Lichtjahre entfernt. Das einzige uns noch nähere System ist das von Alpha Centauri mit drei Sternen. Barnard trug die Bezeichnung +4° 3561, bis ein Astronom namens Barnard [6] seine Eigenbewegung maß und herausfand, daß er mit dem rasanten Tempo von 10,3 B o gensekunden im Jahr über den Himmel saust; das macht im Jahrhundert mehr als einen halben Monddurchmesser aus. Er ist mit einer Spektralklasse M5 ein roter Zwerg von 3330 Kelvin Oberflächentemperatur, gegenüber 6050 Kelvin der Sonne, welche ein weißgelber Zwerg der Klasse G0 ist. Am schwierigsten dürfte es für uns werden, sich an die düstere rote Beleuchtung zu gewö h nen. Es wird so sein, als ob man dauernd im Schein glühe n der Holzkohle lebte. Es ist aber nicht nur die Temperatur nie d rig, sondern der Durchmesser des Sterns beträgt auch nur zwölf Prozent von dem der So n ne. Es wird dort sehr kalt sein, wenn man nicht gerade sehr nahe an Barnard dran ist. «
    Thomas fuhr fort: »Jetzt kommt der interessanteste Teil, nämlich das Planetensystem um Barnard. Die Robotsonde konnte nur einen flüchtigen Eindruck vermitteln, als sie hi n durchflog ; aber es sieht so aus, als ob es nur zwei Planeten gäbe. Allerdings ist der eine davon so groß und hat so viele Monde, daß er praktisch ein eigenes Planetensystem da r stellt. «
    Thomas legte anstelle der Datentabelle ein Diagramm der Umlaufbahnen ein und ging mit einem Zeigestock zur Leinwand .
    »Der Hauptplanet ist ungeheuer groß und heißt Garga n tua. Er ist ein mächtiger Gasriese wie Jupiter, aber mit der vierfachen Masse. Hätte er noch etwas mehr Masse, so w ä re er zu einem Stern geworden, und Barnard wäre ein Doppe l sternsystem . Gargantua hat offensichtlich das ganze Baum a terial für Planeten an sich gezogen, da es keine anderen gr ö ßeren Planeten dort gibt. Er hat vier Trabanten, die in uns e rem Sonnensystem als Planeten gelten könnten, und dazu eine Menge kleinerer Monde. Wir haben vor, so viele wie möglich davon zu besuchen, nachdem wir zuerst den inte r essantesten Planeten angesehen haben – Rochewelt [7] .
    Rochewelt ist ein gemeinsam rotierender Doppelplanet, dessen beide Hälften so nahe beieinander stehen, daß die Körper nicht kugelig, sondern eiförmig verzerrt sind. Diese Form wurde zuerst von jenem alten französischen Mathem a tiker berechnet, nach dem jetzt der Planet benannt wurde. Rochewelt beschreibt um Barnard eine sehr exzentrische elliptische Bahn. Caroline ist es mit Hilfe ihres aus zehnta u send Elementen bestehenden optischen Multiferometers von dreihundert Meter Basis gelungen, die Planetenbilder aufz u lösen und die Bahnen während der letzten beiden Jahre zu verfolgen. Ihrer Meinung nach hat Rochewelt eine Per i ode, die genau ein Drittel derjenigen von Gargantua zu betragen scheint. Wir wissen, daß solche › Resonanzen ‹ von Umlau f zeiten gewöhnlich unstabil sind. Ob dieses Verhäl t nis von beinahe drei zu eins real oder Zufall ist, gehört zu den Di n gen, die wir herauszufinden hoffen, wenn wir dort sind. «
    »Wie groß sind die Umlaufbahnen? « fragte Karin.
    »Klein «, antwortete Caroline. »Der Radius von Garga n tuas Orbit beträgt 38 Gigameter, während die Große Hal b achse der Bahnellipse von Rochewelt etwas mehr als 18 G i gameter mißt. Das ganze Ding würde innerhalb der Merku r bahn Platz haben. «
    »Wie sind die Lebensbedingungen auf Rochewelt und den Monden? « fragte John.
    »Wir wissen, daß Rochewelt und die größeren Monde Atmosphären haben, « sagte Thomas. »Ferner scheint eine der beiden Komponenten von Rochewelt irgendeine Flü s sigkeit auf der Oberfläche zu besitzen. Aber die Sonde konnte beim Vorbeiflug nicht sehr viel Einzelheiten festste l len. Das ist ein weiterer
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