Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Flug der Libelle

Der Flug der Libelle

Titel: Der Flug der Libelle
Autoren: Robert L. Forward
Vom Netzwerk:
Lichtpunkt näherte, bekam es Flügel – lang und zart wie aus Spinngewebe. Das zu einer Libelle gewo r dene Raumschiff umrundete den Stern und stieß dann hinab, um auf einem kleinen Planeten mit einem zarten Hauch von Atmosphäre zu landen. Das war alles Phantasie; aber der Zauber, der in der Bewegung durch die imaginäre Luft lag, verlieh der goldenen Libelle eindrucksvolle Realität, als sie sich langsam auf der Oberfläche des indigoblauen Planeten niederließ .
     
    »Zumindest drei Planeten im Barnardsystem haben eine A t mosphäre «, sagte George, »einschließlich dieses merkwü r digen doppelten. Da werden wir einige gute Piloten bra u chen. «
    »Ich weiß schon einen «, sagte Jinjur. »Sie! Außer, Sie haben Ihre Lizenz als Fluglehrer verloren. «
    »Trotzdem muß ich aber ab und zu auch mal schlafen. «
    »Über den zweiten Piloten brauchen wir doch gar nicht zu reden «, sagte Jinjur. »Arielle Trudeau ist einsame Spitze. Sie erinnern sich doch an ihre Heldentat, als sie ganz allein ein defektes Shuffle mit zwei toten Piloten herunterbrachte. Seitdem ist sie für mich der beste Luft und Raumfahrtpilot der Welt. Was die übrige Mannschaft betrifft, da könnten wir uns doch an die Empfehlungen der Experten der Wel t raumbehörde halten. Ich bin dafür, eine gemeinsame B e sprechung einzuberufen . «
    »Ein paar werden nicht kommen können «, sagte George. »Sam Houston und Richard Redwing sind beide auf Callisto tätig. Anstatt den ganzen Weg hierher zurückzukommen, können sie am Uranus vorbei weiter hinausfliegen und uns auf der › Prometheus ‹ treffen. Der Hydroponik-Experte , Nels Larson, und der Computer-Fachmann , David Greystoke, sind bereits auf der › Prometheus ‹ und überprüfen die von ihnen entworfenen Systeme. Die Sonnenphysikerin, Linda Regan, ist auf dem Merkur stationiert. Wir greifen sie da auf, wenn wir die Lasersendestation auf dem Merkur bes u chen. Der Rest könnte es schaffen, zu dem Treffen zu ko m men. Die drei Astronauten sollten schon auf dem Rückflug sein, falls sie nicht überhaupt bereits auf der Erde sind. «
     
    Im Cockpit des Supershuttles saßen zwei Frauen nebenei n ander . Die eine im Pilotensitz war zierlich und blond und sah fast zerbrechlich aus. Sie saß ruhig da, die Hände im Schoß gefaltet. Ihre wachen, dunkelbraunen Augen glitten über die Instrumentenanzeigen . Ihrer Wachsamkeit entging nichts im Nervenzentrum des tonnenschweren Raumschiffs.
    Die Frau im Sitz des Copiloten bediente die Steuerung. Ihre kräftigen, geschickten Hände nahmen geringfügige Korrekturen vor, während ihr Blick zwischen der Fluganze i ge und dem gekrümmten Bogen des Horizonts hinter der Windschutzscheibe hin und her glitt. Sie war eine sehr gr o ße, fabelhaf t g ebaute junge Frau mit blauen Augen und e i nem blonden Zopf über einer Schulter. Während sie nervös an den Kontrollen hantierte, führte die ruhige Testpilote n stimme der kleineren Frau sie sicher durch die Wiederei n trittsphase.
    »… Halten Sie die Nase in der richtigen Lage, Karin! Achten Sie auch auf die Thermometer an der Nase und den Flügeln! Wenn die Nase nach unten geht, ist der Sturzflug zu schnell. Geht sie nach oben, so kommen wir ab, verfehlen das Landefeld und müssen unser hübsches Shuttle in den Ozean plumpsen lassen. «
    Es tat einen dumpfen Schlag. Das Blickfeld außerhalb der Scheibe fing an zu rollen.
    »Was ist passiert, Arielle? « fragte Karin mit panikerstic k ter Stimme. »Ich bekomme anscheinend überhaupt keine Rollreaktion . «
    Arielle rührte sich überhaupt nicht, blickte aber forschend zu einer entfernten Ecke der Kontrolltafel, wo ein Licht au f geflammt war.
    »Der Treibstofftank für die Lagekontrolle ist geplatzt «, sa g te sie. »Schalten Sie ihn ab und nehmen Sie das Hilfss y stem! «
    Karin musterte die Anzeigetafel, legte die richtigen Scha l ter um und benutzte die Düsentriebwerke, um das schwere Raumschiff herumzubringen.
    »Sie lassen die Nase absacken «, bemerkte Arielle ruhig. Karin schaute durchs Fenster auf die Flügel. Die weißgl ü hende Helligkeit hinterließ in ihren Augen gelbgrüne Stre i fen.
    »Übernehmen Sie, bitte! « flehte Karin. »Ich schaffe es nicht mehr. «
    »Sie machen das gar nicht schlecht «, entgegnete Arielle beschwichtigend. »Außerdem können wir eine Computerst ö rung bekommen, wenn die Steuerung jetzt umgeschaltet wird. «
    Die Luft wurde dicker. Die Temperaturanzeigen lagen g e fährlich hoch; aber als das schwere Fahrzeug
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher