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Der Fluch des schwarzen Ritters

Der Fluch des schwarzen Ritters

Titel: Der Fluch des schwarzen Ritters
Autoren: Thomas Brezina
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wackelte fröhlich durch die Gasse, die die vier Knickerbocker bildeten. Der Tiger trottete gemächlich hinter ihm nach und blickte weder links noch rechts. Als er sein „Herrchen“ erkannte, schüttelte er kurz den Kopf und ließ sich von ihm willig in den Käfig zurücktreiben.
    Erleichtert atmeten alle auf, als sie die Gittertür zufallen hörten.
    „Gut gemacht, Ringo! Braver Ringo!“ lobte Direktor Klabuster den Schimpansen und trug ihn wie ein Baby auf dem Arm.
    „Wieso verstehen sich die beiden so gut?“ fragte Poppi. „Ist das nicht eine ungewöhnliche Freundschaft?“
    „O ja“, gab ihr der Zirkusdirektor recht. „Wir können es uns auch nicht erklären. Aber es war schon immer so. Sira und Ringo sind fast auf den Tag gleich alt, und ihre Käfigwagen sind immer nebeneinander gestanden. Einmal ist der Affe dann ausgerissen und von oben in den Käfig von Sira geklettert. Wir haben unseren Augen nicht getraut, als die beiden zu spielen begonnen haben. Na ja, und diese Freundschaft hat bis heute gehalten.“
    Herr Klabuster verriegelte den Affenkäfig gut und wandte sich dann an die Zoobesucher: „Alles wieder in bester Ordnung, meine Herrschaften!“ verkündete er. „Wir überprüfen sofort alle Schlösser, ob sie auch tatsächlich abgesperrt sind!“
    Doch die Leute hatten genug. Fluchtartig verließen sie das Zirkusgelände.
    „Hans-Jochen, ich fürchte, die nächsten Vorstellungen werden ziemlich leer sein“, wandte sich der Direktor an seinen Oberstallmeister. „Die Artikel in den Zeitungen werden schon dafür sorgen. Außerdem haben wir jetzt die Polizei auf dem Hals, und das gefällt mir gar nicht. Auf jeden Fall verlange ich, daß auf der Stelle alle Käfige genau kontrolliert werden. Danach sollen sich sämtliche Mitarbeiter des Zirkus im Zelt versammeln!“
    „Klaus, ich glaube, irgend jemand hat etwas gegen uns“, meinte der Oberstallmeister und machte ein besorgtes Gesicht. Klaus Klabuster sah die Sachlage noch bedeutend schlimmer: „Jemand will uns fertigmachen“, sagte er. „Anders kann ich mir die Vorfälle der letzten Zeit nicht erklären!“
    Angst machte sich im ganzen Zirkus breit. Ein Wahnsinniger schien hier sein Unwesen zu treiben. Wann würde er das nächste Mal zuschlagen?
    Draußen dämmerte es bereits, als sich die Artisten, Tierpfleger und Manegenarbeiter im Zirkuszelt versammelten. Alle waren aufgebracht und redeten leise durcheinander.
    Als letzter kam Direktor Klabuster und stellte sich in die Mitte der Arena. Sofort verstummte das Gemurmel. Die vier Knickerbocker saßen in einer der hinteren Reihen und beobachteten von dort aus das Geschehen.
    „Ich habe kurz über die Pannen der letzten Tage und die schrecklichen Vorfälle des heutigen Tages nachgedacht“, begann Klaus Klabuster und blickte von einem Mitglied des Zirkus zum anderen. „Dabei bin ich zu einem Schluß gekommen, der mich selbst schockiert hat: Unter uns befindet sich jemand, der den Zirkus Fantastico offensichtlich ruinieren will. Ich fordere diesen Mistkerl hiermit auf, zu verschwinden, oder mir zu sagen, was er damit bezwecken will!“ Die Stimme des Direktors klang scharf und streng.
    „Auf jeden Fall werde ich versuchen, diesen Geistesgestörten ausfindig zu machen, und ich ersuche alle anderen um ihre Mithilfe. Dazu gleich eine Frage...“ Klaus Klabuster legte eine Pause ein, und sein Blick schweifte suchend über die Köpfe der Zirkusleute. „Wer ist für das ordentliche Verschließen der Käfige nach dem Auftritt der Tiere verantwortlich?“ wollte er wissen.
    „Ich!“ meldete sich leise eine Stimme.
    „Darf ich erfahren, wieso Sira trotzdem entwischen konnte?“ Der Direktor des Zirkus sprach gefährlich langsam und ruhig.
    „Das kann ich Ihnen leider nicht sagen. Bitte glauben Sie mir, ich habe die Käfigtüren von Sira und Ringo wie immer abgesperrt. Keine Ahnung, wie sie ausgebrochen sind!“
    Axel stieß Lilo mit dem Ellbogen an. „Das ist ja dieser Benni. Der lügt. Wahrscheinlich waren die Käfige deshalb offen, weil er gerade als Schwarzer Ritter unterwegs war. Da hat er natürlich keine Zeit gehabt, sie abzuschließen.“
    Das Superhirn der Bande wollte darauf etwas sagen, doch es kam nicht dazu. Stefan von den „Fliegenden Flamingos“ war aufgesprungen und versuchte, sich abermals auf Benni zu stürzen. Sein Vater hielt ihn mit Mühe zurück.
    „Dieses Schwein ist ein Mörder!“ brüllte Stefan außer sich. „Holt die Polizei, die soll sich den Saukerl
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