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Der Fluch des schwarzen Ritters

Der Fluch des schwarzen Ritters

Titel: Der Fluch des schwarzen Ritters
Autoren: Thomas Brezina
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vorknöpfen!“
    „Bestimmt wirft der Direktor Benni jetzt hochkant hinaus!“ dachte Poppi.
    Doch Klaus Klabuster schien etwas anderes vorzuhaben.
    „Ich habe den Eindruck, daß du deine Arbeit nicht genau genug nimmst“, begann er und blickte den blonden Jungen dabei durchdringend an. „Wenn du hier bleiben willst, ändere das schnellstens. Sonst wirst du dir einen anderen Job suchen müssen!“
    Benni zuckte zusammen.
    „Schlauer Trick“, dachte Lilo. „Im Zirkus kann Klabuster Benni ständig beobachten lassen. Falls er Dreck am Stecken hat, wird das bestimmt bald auffallen.“ Das Mädchen hatte aber noch einen anderen Gedanken, der plötzlich in seinem Kopf aufgetaucht war: „Dieser Stefan scheint Benni wahnsinnig zu hassen. Warum? Wird er vielleicht am Trapez besser als er? Wäre das nicht ein Grund, alles zu unternehmen, um den Rivalen unmöglich zu machen?“
    Die Besprechung im Zirkuszelt hatte nur knappe zehn Minuten gedauert. Danach verzogen sich die meisten in ihre Wohnwagen oder statteten ihren Tieren noch einen Besuch ab.
    „Kommt, wir sagen Benni einmal hallo!“ meinte Lilo und marschierte auf ein niederes, langgestrecktes Zelt zu, in dem Benni ziemlich rasch verschwunden war.

Attacke!
     
     
    Als die Knickerbocker-Bande das Zelt betrat, war der junge Mann gerade dabei, die Pferdeboxen auszumisten, die sich darinnen befanden. Er schien seine ganze aufgestaute Wut an der Mistgabel und dem Stroh abzureagieren. Dabei hantierte er so heftig herum, daß die Tiere immer wieder empört wieherten.
    „Tag Benni“, sagte Lilo leise. Das etwas rötliche Gesicht des Stallburschen fuhr erschrocken in die Höhe. Die Haare klebten schweißnaß in seiner Stirn, und seine Augen waren verquollen.
    „Der hat geweint“, erkannte Poppi.
    „Haut ab, ihr Blödmänner!“ schnauzte Benni die vier an. „Der Zutritt ist Unbefugten verboten.“
    Doch so schnell ließen echte Knickerbocker nicht locker.
    „Wir wollen mit dir reden“, setzte Axel an.
    Benni schien außer sich zu sein. Er hob drohend die Mistgabel und ging damit auf die Junior-Detektive los. „Kümmert euch um EUREN Dreck!“ schrie er und stach mehrere Male in die Luft.
    „Raus, der dreht durch!“ bestimmte Lilo. War das der Dank dafür, daß sie Benni am Nachmittag vor Stefans Fäusten gerettet hatten?
    In dieser Nacht schlief Lieselotte sehr schlecht. Erstens hatten Tante Fee, Axel und Dominik ein entsetzliches Schnarchkonzert angestimmt, das einfach ohrenbetäubend war. Und zweitens versuchte Lilo immer wieder, einen Sinn in den seltsamen Vorfällen der vergangenen Tage zu sehen. Doch es gelang ihr einfach nicht.
    Es war erst halb sechs, als sie aus ihrem Schlafsack kroch und in ihren Jogginganzug schlüpfte. Sie schnappte Axels Walkman und stieg vorsichtig über ihre Freunde hinweg, die auf dem Boden des Wohnwagens schliefen.
    Im ganzen Zirkus herrschte noch absolute Ruhe. Gähnend spazierte das Mädchen zwischen den Wohnwagen und streckte sich genüßlich.
    „Flotzo, komm ins Bett! Was hast du?“ hörte Lilo eine Stimme durch ein offenes Fenster. „Wieso bist du so unruhig? Du hast die ganze Nacht nicht geschlafen!“
    Aber der Trapezartist antwortete nicht. Das Superhirn blieb kurz stehen und wartete ab. Gab es noch etwas zu erlauschen?
    Im Wohnwagen war ein leises Poltern zu hören. Flüsterte da nicht jemand etwas? Danach herrschte absolute Stille.
    Lilo setzte sich die Kopfhörer des Walkmans auf und schaltete ihn ein. Während sie die neusten Hits von Roxette hörte, schlenderte sie aus dem Zirkus hinaus, über die Wiese bis zur Straße. Lässig schnippte sie mit den Fingern im Takt der Songs und kickte immer wieder kleine Steine vor sich her. Sie blickte nur auf ihre Turnschuhspitzen und bekam deshalb nicht mit, was sich rund um sie tat.
    Blitzschnell war es von der Hauptstraße auf den Zufahrtsweg zum Zirkus eingebogen, und noch war es ein großes Stück von ihr entfernt. Doch es kam von Sekunde zu Sekunde näher. Eine lange, spitze Lanze wurde auf das Mädchen gerichtet.
    Der Motorlärm war nun so laut, daß er sogar durch die Kopfhörer und die Roxette-Songs an Lilos Ohr drang. Sie blickte auf und schrie aus vollem Hals.
    Der Schwarze Ritter, von dem Axel berichtet hatte, attackierte sie. Er raste auf sie zu und wollte sie mit der Lanze verletzen oder sogar aufspießen. Wie in einem Kostüm-Abenteuerfilm kam Lilo das alles vor. Nur saß dieser Ritter nicht auf einem Pferd, sondern auf dem Motorrad.
    Mit einem mächtigen Satz
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