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Der Fluch des schwarzen Ritters

Der Fluch des schwarzen Ritters

Titel: Der Fluch des schwarzen Ritters
Autoren: Thomas Brezina
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die ihr aber nicht so recht glauben wollten.
    „Aua! Ah!“ schrie eine hohe Kinderstimme irgendwo im Zelt. „Ich blute! Ich blute! Es ist etwas von oben heruntergefallen. Ein Stern! Er hat mich... geschnitten.“
    „Das schaue ich mir sofort an!“ rief Lilo und rannte los. „Vielleicht hat das etwas mit dem Unfall zu tun.“
    „Meine Damen und Herren, bitte behalten Sie Platz! Bitte vermeiden Sie jede Panik!“ meldete sich der Oberstallmeister. Seine Stimme klang sehr besorgt und nicht gerade beruhigend. „Die Vorstellung... die Vorstellung wird in wenigen Minuten fortgesetzt.“
    Dominik zuckte plötzlich zusammen. „Axel“, keuchte er, „meine Augen könnten mich auch täuschen, aber beim Eingang zum Zelt glaube ich eine auffällige Gestalt gesehen zu haben, die nun gerade das Weite sucht!“
    „Kannst du nicht wenigstens einmal normal reden?“ stöhnte sein Knickerbocker-Kumpel und blickte in die Richtung, in die Dominik zeigte. Axel tat das nur aus Gefälligkeit, denn Dominik sah öfter Gespenster. Verächtlich verzog der Junge den Mund und knurrte: „Was heißt auffä...?“ Da blieb ihm das Wort im Hals stecken. Dominik schien sich doch nicht getäuscht zu haben. Dort rannte jemand davon.
    Hatte Axel sich verschaut, oder war das tatsächlich ein... „Unsinn“, wischte er diesen Gedanken weg. Doch nun wollte er es genau wissen. Der Junge drängte sich an den Zirkusmusikern vorbei und stürmte in Richtung Ausgang.
    Als Axel beim Zirkusportal ankam, war von der seltsamen Erscheinung allerdings nichts mehr zu sehen. Er rannte sofort weiter auf den Vorplatz und sah sich um.
    Dort bei den Kassen... lief dort nicht der komische Kerl?
    „Halt! Bleiben Sie stehen!“ Der Knickerbocker schrie aus Leibeskräften, doch der Unbekannte kümmerte sich nicht darum.
    Axel sprintete los. Darin war er nämlich absolute Spitzenklasse. Wenige Sekunden später hatte er bereits den Parkplatz vor dem Zirkusgelände erreicht. Hier müßte sich der Unbekannte jetzt befinden, aber zu sehen war er im Augenblick nicht. Axel blickte sich suchend um und wartete ab.
    Unter lautem Geknatter wurde plötzlich wenige Meter von ihm ein Motorrad gestartet. Zweige knackten, und Äste krachten, als die schwere Maschine über ein niederes Gebüsch einfach hinwegraste.
    Mit offenem Mund starrte der Junge den Fahrer des Motorrades an. Er hatte sich vorher nicht getäuscht. Es war einfach unglaublich!

Der erste Verdacht
     
     
    Auf dem donnernden Motor-Ungetüm saß ein Ritter. Ein Ritter mit einer Rüstung wie aus einem Bilderbuch. Er trug einen schwarzen Kettenoverall, auf dem Arm- und Beinschützer und ein Brustpanzer aus Metall befestigt waren. Sein Kopf steckte in einem glänzenden Helm mit geschlossenem Visier.
    Fassungslos blickte Axel dem Ritter auf dem Motorrad nach. Irgendwie hatte er das Gefühl zu träumen...
    Im Zirkuszelt spielte die Musikkapelle eine flotte Melodie und schließlich einen Tusch. Der Oberstallmeister verkündete erleichtert, daß keinem der beiden Trapezartisten etwas zugestoßen wäre. „Die Vorstellung wird fortgesetzt! Applaus für Koko und Kathi, unsere Clowns!“
    Axel wankte wie benommen zwischen den Wohnwagen zum Zelteingang zurück. Er wollte gerade in den Zuschauerraum schlüpfen, als sein Blick an den beiden dicken, blau-weiß bemalten Holzsäulen des Eingangs hängenblieb.
    Auf jedem war ein großes „R“ eingebrannt. Darunter war ein Zettel befestigt, auf dem die Drohung prangte: „ICH KOMME WIEDER!“
    „Ein Attentat auf Flotzo? Wozu soll das nur gut sein?“ murmelte Tante Fee und schüttelte den Kopf. Nachdenklich schob sie sich ein rundes Schokoladebonbon in den Mund und lutschte es genüßlich.
    Tante Fee war eine Verwandte von Axel und nicht nur für ihre ungeheure Körperfülle bekannt. Sie wog 160 Kilogramm, doch ganz genau konnte man das nicht sagen. Mehr zeigte ihre Badezimmerwaage nämlich nicht an.
    Die urgemütliche, immer fröhliche, runde Frau hatte lange Zeit im Zirkus Schlangen und Krokodile vorgeführt. Doch eines Tages hatte sie dem Wanderleben ade gesagt und sich mit ihren Tieren auf einen Bauernhof zurückgezogen. Axel und seine Knickerbocker-Freunde waren vor gar nicht langer Zeit bei ihr zu Gast gewesen, als sie dem Geheimnis der Tonne mit dem Totenkopf auf die Spur kommen wollten. { * }
    Als vor einigen Wochen im Zirkus Fantastico die Schlangenbeschwörerin samt der Zirkuskasse verschwunden war, hatte sich Tante Fee bereit erklärt einzuspringen. Sie holte ihren
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