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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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sagte er und nickte zu Theresa und Wofford hin, »werden wir die neu entdeckten Ölvorkommen zum Wohle des mongolischen Volkes fördern.«
    »Wird China die Abtretung der Inneren Mongolei nicht widerrufen?«, fragte Gunn.
    »Das wäre zu riskant, sowohl außenpolitisch als auch gegenüber den Bewohnern der Inneren Mongolei selbst, die sich größtenteils für eine Trennung von China aussprechen. Nein, die Chinesen werden sich damit begnügen, dass wir ihnen wie vereinbart Erdöl zu einem günstigen Preis verkaufen. Das heißt, bis unsere Pipeline zur russischen Hafenstadt Nachodka fertiggestellt ist.« Der Präsident lächelte und winkte dem russischen Botschafter zu, der ein paar Meter entfernt stand und mit Sarchow plauderte.
    »Sorgen Sie bitte dafür, dass die Einnahmen den Menschen zugutekommen, die sie am nötigsten haben«, sagte Pitt.
    »Jawohl, wir haben uns Ihren Bundesstaat Alaska zum Vorbild genommen. Ein Teil der Einnahmen wird an jeden Mann, jede Frau und jedes Kind in diesem Land ausgeschüttet werden.
    Das übrige Geld wird zum Ausbau des Gesundheits- und Bildungswesens sowie für die Infrastruktur verwendet werden.
    Borjin hat uns nachdrücklich gelehrt, dass nicht ein Heller aus dem Gewinn in die Hände einer Einzelperson fallen darf.«
    »Gut zu wissen. Mr. President, aber um einen Gefallen muss ich Sie noch bitten. Wir haben in der Wüste Gobi ein abgestürztes Flugzeug entdeckt.«
    »Der Direktor unseres archäologischen Instituts hat mich bereits informiert. Wir werden umgehend eine Gruppe von Forschern der Nationaluniversität der Mongolei losschicken, die das Flugzeug bergen wird. Die Toten an Bord werden zur Bestattung in ihre Heimatländer überführt.«
    »Sie haben es verdient.«
    »Es war mir ein Vergnügen, Mr. Pitt«, sagte der Präsident, als ihn ein Berater am Ärmel zupfte. Er drehte sich um und wollte schon weggehen, hielt dann aber inne.
    »Fast hätte ich es vergessen«, sagte er zu Pitt. »Ein Geschenk des mongolischen Volkes an Sie. Soweit ich weiß, schätzen Sie so etwas.«
    Er deutete den Hang hinab auf einen großen Tieflader, der dem Leichenzug unauffällig in die Berge gefolgt war. Auf der Ladefläche stand ein großer, mit einer Plane verhüllter Gegenstand. Pitt und die anderen sahen, wie zwei Arbeiter hinaufkletterten und die Abdeckung wegzogen. Darunter kam der staubige Rolls-Royce aus Borjins Scheune zum Vorschein.
    »Wenn Sie den restaurieren wollen, haben Sie für die nächsten Monate eine schöne Wochenendbeschäftigung«, sagte Wofford, während er den klapprigen Wagen musterte.
    »Meine Frau Loren wird begeistert sein«, erwiderte Pitt mit einem teuflischen Grinsen.
    »Irgendwann würde ich sie gern mal kennenlernen«, sagte Theresa.
    »Wenn Sie das nächste Mal nach Washington kommen. Aber ich nehme an, Sie werden nun einige Zeit in der Mongolei beschäftigt sein.«
    »Die Firma hat uns drei Wochen Sonderurlaub wegen der Strapazen gewährt. Wir beide wollen nach Hause fahren und uns eine Weile ausruhen und erholen, bevor Jim und ich zurückkommen.«
    Der Blick, den sie Giordino zuwarf, aber auch ihr Tonfall verrieten, dass sich dieses »wir« nicht auf Wofford bezog.
    »Ich nehme an, Sie sind nicht unbedingt scharf darauf, in dieser Zeit einen tollen alten Seebär wie Al gesund zu pflegen«, sagte Pitt.
    »Das hatte ich eigentlich vor«, erwiderte sie kokett.
    Giordino, der sich auf eine Krücke stützte und einen dicken Verband um den Unterschenkel hatte, grinste breit.
    »Danke, Boss. Ich wollte schon immer mal die Zuidersee sehen.«
    Nachdem sie sich voneinander verabschiedet hatten, schlenderte Pitt den Hang hinab. Gunn stieß zu ihm, und sie näherten sich dem alten Rolls.
    »Der mongolische Energieminister hat mir gerade berichtet, dass der Ölpreis heute wieder um zehn Dollar gefallen ist«, sagte er. »An den Märkten glaubt man endlich die Nachricht, dass das Avarga Oil Consortium aus dem Verkehr gezogen wurde und nicht mehr mit weiteren Erdbeben gerechnet werden muss. Experten sagen sogar voraus, dass der Preis infolge der neuen Ölvorkommen in der Inneren Mongolei weiter nachgeben und sich auf einem Stand wie vor den Störfällen am Persischen Golf einpendeln wird.«
    »Dann ist die Ölpanik also vorbei und eine weltweite Wirtschaftskrise abgewendet. Vielleicht lernen die Wirtschaftsmächte endlich mal die Lektion und konzentrieren sich ernsthaft auf die Erforschung erneuerbarer Energiequellen.«
    »Das tun sie erst, wenn es unbedingt sein muss«,
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