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Der Fluch der Halblinge

Der Fluch der Halblinge

Titel: Der Fluch der Halblinge
Autoren: Prisca Burrows
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Freude. »Bruder, bist du das wirklich? Kannst du mich hören?«
    »Klar und deutlich, und sehen auch«, antwortete der Zauberer vom Berge. »Alskár, ich danke dir …«
    »Keine Ursache«, winkte der Elbenkönig ab.
    »Wie geht das zu?«, fuhr Peredur fort.
    »Nimm es hin, wie es ist«, erwiderte Asgell. »Du ahnst nicht, wie uns allen hier die ganze Zeit über zumute war, wie sehnsüchtig wir auf Nachricht gewartet haben! Keinen Herzschlag lang haben wir das Ding aus dem Auge gelassen, abwechselnd Wache gehalten und für euch gebetet …«
    »Es ist alles in Ordnung«, unterbrach Peredur. »Oder eigentlich, es liegt alles in Trümmern …«
    »Also alles wie gehabt. Wunderbar! Sind die Bogins frei?«
    »Ja.«
    Aus dem Hintergrund auf Asgells Seite erklang lautes Jubelgeschrei, und er drehte sich lächelnd um. »Nur die Ruhe«, bat er. »Ich verstehe sonst kein Wort mehr.« Er blickte wieder in die Kugel. »Und was ist mit Fionn?«
    »Er ist wohlauf und hier bei mir, ebenso die Frau, die er liebt, und natürlich Tiw.«
    »Und Dubh Sùil?«
    »Verhaftet und unter strengster Bewachung eingesperrt.«
    »Du hast sie nicht getötet?«
    »Nein.«
    »Gut. Du hast das Richtige getan.«
    Peredur nickte. »Wieder einmal hast du in allem recht behalten.«
    »Bin ein guter Stratege. Alskár hat es mir bestätigt, als er vorhin den ersten Kontaktversuch unternahm.«
    Peredur warf einen Blick zu dem Hochelben, der schmunzelnd nickte.
    »Wir hätten schon viel früher darauf kommen müssen«, fuhr Asgell fort. »Das muss ich mir zum Vorwurf machen.«
    »Sie hat dafür gesorgt, dass wir es nicht konnten, kleiner Bruder. Sie ist viel mächtiger als du.« Er legte die Hand an die Kugel, als wolle er Asgells Wange berühren. »Ich weiß nach wie vor nicht, wo mein Herz ist.«
    »Wir werden es finden, mein Großer. Mach dir keine Gedanken. Wir sind so weit gekommen, und das ist noch nicht das Ende des Weges. Und wir können uns von nun an immer durch das Allsehende Auge sprechen. Und uns sogar persönlich treffen, wenn du zu mir kommst. Das kann sie nicht mehr verhindern.« Er blickte zur Seite, wo Alskár saß. »Achtest du darauf, dass er keine Dummheiten macht? Ich kann nur bedingt auf ihn aufpassen.«
    »He, kleiner Bruder!«, mahnte Peredur, doch seine bernsteinfarbenen Augen lachten.
    »Wir müssen nun Schluss machen, zu lange sollten wir diese Verbindung nicht aufrecht halten. Da draußen sind immer noch die Myrkalfren, und die werden es nicht gut finden, dass Dubh Sùil gescheitert ist.«
    »Du hast recht.«
    Sie verabschiedeten sich voneinander, und dann erhob auch der Hochkönig der Elben sich. Diesmal konnte er es nicht verhindern, dass alle aufstanden und die Köpfe neigten, einschließlich Peredur.
    »Ich werde euch nun verlassen, meine Freunde, für mich wird es Zeit.« Alskárs Stimme klang sanft und weich, doch es war ihm anzusehen, dass er müde war und Ruhe benötigte.
    »Wir stehen auf ewig in deiner Schuld, edler Freund«, sagte Peredur. »Ohne dich wären wir jetzt niemals hier.«
    »Es war in unser aller Interesse, o Hochkönig der Menschen. Sei weiterhin meiner Freundschaft versichert. Zwischen den Hochelben des Nordreiches und den Menschen herrscht Frieden, dafür garantiere ich. Zähle auf uns, wenn du uns brauchst.«
    »Das werde ich.« Peredur verbeugte sich ein zweites Mal.
    Alskár legte ihm in einer liebevollen, väterlichen Geste die Hand auf die Schulter, dann verließ er den Raum.
    Draußen erklang ein Horn.
    »Ridirean läutet zu den Abendstunden«, sagte Peredur. »Wir haben alle einen sehr langen Tag hinter uns.«
    »Den längsten«, stimmte Tiw zu. »Wir sollten nun zu den Unseren gehen und ihnen unsere Geschichte erzählen. Ich bin sicher, alle haben sich schon in Meister Ians Haus versammelt und erwarten uns.«
    Fionn sah zu Cady. Ihre Himmelsaugen strahlten ihn an.
    »Ja, lasst uns gehen«, sagte er.

KAPITEL 22
    EPILOG 2: EINUNDZWANZIG
    Peredur nahm noch vor dem Morgengrauen ein Pferd und ritt drei Stunden bis zum Meer hinunter. Still stand er dort und starrte hinaus auf die Wellen, die unermüdlich dahintrieben. Er wandte nicht den Kopf, als er leisen Hufschlag hörte, denn er erkannte ein Elbenpferd sofort an diesem ganz besonderen leichten Tritt.
    Alskár trat ruhig neben ihn. »Gib mir deine Hand«, forderte er den Hochkönig der Menschen ohne Einleitung auf.
    Peredur streckte ihm ohne zu zögern die Hand hin, und der alte Hochkönig der Elben ergriff sie.
    »Schließe deine
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