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Der Flammenengel

Der Flammenengel

Titel: Der Flammenengel
Autoren: Jason Dark
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Sie sich schon direkt an der Front umgesehen? Da würden Ihnen die Haare zu Berge stehen, die Männer geben alles, aber es hilft nichts.«
    »Ich muss hier bleiben.«
    »Und weshalb?«
    »Wie Sie wissen, warte ich auf einen Anruf.«
    »Wer sollte Sie denn anrufen oder Ihnen Bescheid geben? Etwa Ihre beiden Mitarbeiter?«
    »Ja.«
    »Entschuldigen Sie, Sir, ich will Ihnen nicht zu nahe treten.« Der Mann unterbrach sich selbst mit einem Lachen. »Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass Ihre beiden Leute längst das Weite gesucht haben, weil sie einsahen, dass nichts mehr zu retten ist. Sogar wir, die Spezialisten, sind hilflos, dann werden es Ihre Männer erst recht sein, wenn Sie wissen, was ich gemeint habe.«
    »Ja, ich habe Sie verstanden«, erklärte Sir James. »Ich habe Sie sogar verdammt gut verstanden, und ich möchte Sie höflichst bitten, diese und ähnliche Äußerungen in Zukunft zu unterlassen. Obwohl ich Ihnen keinerlei Rechenschaft schuldig bin, möchte ich Ihnen dennoch mitteilen, dass John Sinclair und sein Freund Suko so etwas nie tun würden. Nie, haben Sie mich verstanden?«
    Der Feuerwehrchef, ebenfalls eine sehr mächtige Person, war unter Sir James stechendem Blick immer kleiner geworden. Eine Antwort gab er nicht mehr. Er nickte nur.
    »Wäre das erledigt?« fragte Sir James.
    »Ja.«
    »Dann bin ich zufrieden!« erklärte der Superintendent. »Kümmern Sie sich um Ihre Arbeit, ich um die meine.«
    Beim Weggehen ließ der andere noch eine Bemerkung fallen.
    »Irgendwann, Sir James, sprechen wir uns wieder, das kann ich Ihnen jetzt verraten. Irgendwann…«
    »Natürlich.« Sir James war froh, den anderen nicht mehr zu sehen. Irgendwie konnte er ihn sogar verstehen. Da wurde ein realistisch denkender Mensch mit Dingen konfrontiert, über die er bisher in seinem Leben nicht nachgedacht hatte. Magisches Feuer. Das gab es höchstens in einer Zauberveranstaltung oder zu Silvester und nicht in der Realität. Vom Gegenteil allerdings hatte sich dieser Mann trotz der Misserfolge nicht überzeugen lassen.
    Sir James schaute wieder auf die Flammenwand. Sie war bereits weitergewandert und hatte ein neues Gebäude in Brand gesteckt, in dem Waren lagern mussten, die einen besonders fetten Qualm abgaben. Wie sollte das noch enden?
    Diese Frage hatte sich Sir James Powell schon des öfteren gestellt, ohne zu einem Ergebnis gekommen zu sein. Und auch die Hoffnungen, die er auf John Sinclair und Suko gesetzt hatte, schwanden immer mehr. Es lief alles darauf hinaus, dass diesmal die andere Seite Sieger bleiben würde…
    ***
    Ich wusste nicht, ob mich die beiden Feuermonstren schon entdeckt hatten, in ihren Reaktionen jedenfalls wies nichts dergleichen darauf hin. Sicherheitshalber tauchte ich zu Boden, um mich auf allen vieren weiter zu bewegen.
    Mit dem linken Auge schielte ich dorthin, wo die Hütte einmal gestanden hatte. Noch immer brannte dort die Flamme, und auch weiterhin erschien das Gesicht Luzifers in deren Zentrum. Wahrscheinlich würde sie bis in alle Ewigkeiten weiterlodern, falls es uns nicht irgendwann gelang, sie zu löschen.
    Es war nicht einfach, ungesehen in die Nähe meiner Freunde zu gelangen, da das Gelände zwischen uns praktisch ohne die Möglichkeit einer Deckung blieb.
    Ich wunderte mich auch, weshalb Suko seine Peitsche nicht eingesetzt hatte, es war schließlich bewiesen, dass er mit dieser Waffe auch den Feuerleichen zu Leibe rücken und sie zerstören konnte. Als ich einen kleinen Bogen geschlagen und näher an die Gruppe herangekommen war, entdeckte ich auch den Grund für Sukos Inaktivität. Eine der Feuerleichen hatte sich sehr dicht an Sheila herangemacht. Wenn dieses Wesen angriff, würden Suko oder Bill nie schnell genug sein, um Sheila vor den Flammen retten zu können. Deshalb das Abwarten…
    Ich schob mich voran wie ein Rekrut bei der ersten Übung. Flach glitt ich über den feuchten Boden. Das Gras streichelte mit seinen Spitzen mein Kinn, und ich musste noch einige Yards robben, um zu einer etwas höher wachsenden Deckung zu gelangen. Von dort konnte ich besser agieren.
    Aus meiner Sicht wirkte die von mir angepeilte Deckung ziemlich hoch. Gras und Farne hatten hier ihren Platz gefunden. Sie bewegten sich in dem über die Insel streichenden Wind.
    Eine der beiden Feuerleichen stand eigentlich so, dass sie mich sehen musste, aber sie konzentrierte sich auf Suko, so gelang es mir, die halbe Strecke, ohne entdeckt zu werden, zurückzulegen.
    Bis zu dem Augenblick, als ich
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