Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Flammenengel

Der Flammenengel

Titel: Der Flammenengel
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
zerstörte, stand er mit fast leeren Händen da. Da erging es ihm ähnlich wie mir, denn mein Kreuz befand sich auch unerreichbar für mich in der Hand eines anderen.
    Ich griff bereits nach meinem Bumerang. Für mich war es die letzte Lösung.
    Da schlug Suko zu. Nicht einmal so hart wie sonst. Er schien Angst zu haben, dass durch einen gewaltigen Schlag die drei Riemen der Peitsche zerstört werden konnten. Wir verfolgten ihren Weg. Es geschah noch in der gleichen Sekunde. Suko schrie plötzlich auf, die Peitsche glühte wie heißes Eisen, und die drei Riemen wurden zurückgeschleudert, nachdem sie Luzifers Schädel getroffen hatten. Suko taumelte, glitt dicht an mir vorbei und prallte gegen die Hüttenwand.
    Es war ein harter Stoß. Das gesamte Gebilde wankte, aber der Chinese hielt die Peitsche fest, und wir bekamen etwas Unheimliches zu sehen, denn die drei Riemen machten sich auf gewisse Art und Wiese selbständig, sie bewegten sich ohne irgendwelche Kontrolle, bis sie dicht über Sukos Kopf gegeneinander schlugen, zu einem einzigen wurden, der sich gedankenschnell um Sukos Kehle drehte.
    Für unseren Freund wurde es furchtbar. Wir hörten sein Röcheln und erkannten, dass er den Peitschengriff noch immer in der Hand hielt. So würde er sich selbst strangulieren, wenn es uns nicht gelang, ihn zu retten.
    Bill und ich handelten zur gleichen Zeit. Wir sahen Suko zusammenbrechen, hörten auch sein schreckliches Röcheln und sprangen vor, um seine Finger vom Peitschengriff zu lösen.
    »Halte du den Griff!« keuchte ich und versuchte, die Hände meines chinesischen Freundes auseinander zu biegen.
    Er sackte dabei noch tiefer, und der Druck würde zunehmen. Das wusste auch Bill, deshalb hievte er Suko in die Höhe und versuchte gleichzeitig, seine Finger zwischen die Riemen und die Haut an Sukos Hals zu schieben. Das gelang ihm nur mühsam, aber Bill gab nicht auf, und ich schaffte es auch, den Griff der zehn Finger so zu lockern, dass ich dem Inspektor die Peitsche aus der Hand ziehen konnte. Durch Bills Aktivitäten gelang es mir ebenfalls, die Riemen von seinem Hals zu lösen, so dass Suko wieder Luft bekam. Wir ließen ihn zusammensacken.
    Er setzte sich auf den Boden, hatte den Mund aufgerissen und versuchte vergeblich, einige Worte zu reden. Auf jeden Fall hatte er es überstanden.
    Ich warf einen Blick auf die Riemen. Meine erste Befürchtung bestätigte sich nicht. Die Peitsche hatte die Berührung überstanden. Die Riemen waren weder verbrannt noch verfault. Zwar hatten sie eine andere Farbe angenommen, sie kamen mir dunkler vor, aber sie waren noch vorhanden, und ich hoffte, dass sie auch ihre magische Kraft behalten hatten.
    Suko stemmte sich hoch. Er war ein harter Bursche und schaffte es, von allein auf die Beine zu kommen. Ein wenig wacklig und mit dem Rücken an der Wand blieb er stehen. Seine Hand tastete dabei über den Hals. Stockend brachte er die Worte hervor. »Verdammt, John, das war hart gewesen. Ich… ich hatte es mir fast gedacht. Die Peitsche ist zu schwach. Sie hätte mich sogar erwürgt. Kannst du dir das vorstellen? Mich, ihren Besitzer?«
    »Es tut mir leid.« Mehr fiel mir nicht ein. Dann gab ich Suko die Peitsche zurück.
    »Ist sie okay?« fragte er.
    »Ich glaube.«
    »Dann bist du jetzt an der Reihe.«
    Da hatte er ein wahres Wort gesprochen, und ich schaute auf Luzifers Kopf. Hatte sich sein Gesicht verändert? Zeigten seine Lippen vielleicht ein Lächeln?
    Ich wusste es nicht, mir war nur klar, dass in dieser Statue eine schreckliche Magie wohnen musste, die wir abtöten wollten, und das mit relativ bescheidenen Mitteln. Zum Glück hatte keiner von uns den Schädel mit der bloßen Hand angefasst, denn ich konnte mir vorstellen, dass andere Kräfte auf so etwas nur warteten.
    Ich leuchtete Sukos Kehle an. Die Haut zeigte einen dicken roten Streifen. »Sieht aus wie der Abdruck einer Henkerschlinge, wie?« Suko grinste.
    »Ich hoffe nur, dass mein Bumerang besser gegen den Schädel ankämpfen kann.« Da ich gewarnt war, hatte ich vor, die Verhältnisse ein wenig zu verändern. »Tut mir einen Gefallen«, bat ich die Freunde.
    »Verlasst die Hütte.«
    »Und du?« fragte Bill.
    »Ich bleibe.«
    Einverstanden waren sie mit meinem Vorschlag nicht, sahen jedoch ein, dass es das beste war, was sie tun konnten. Sie zogen sich zurück. Suko schlug mir noch einmal auf die Schulter, bevor er als letzter die Tür hinter sich zuzog.
    Ich war allein mit Luzifer! Auch wenn ich den Schädel,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher