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Der Fall der Bücher (Kindle Single) (German Edition)

Der Fall der Bücher (Kindle Single) (German Edition)

Titel: Der Fall der Bücher (Kindle Single) (German Edition)
Autoren: Nelson DeMille
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Mr Parker auch davon aus, dass Mr Lawrence um zehn Uhr hier sein würde?«
    »Ja …«
    »Stimmt nicht. Otis Parker dachte, dass Jay Lawrence am frühen Morgen zum Signieren vorbeikommen würde. Gegen halb acht oder acht. Deshalb bat er Sie, die Bücher schon gestern Abend nach oben zu tragen, und deshalb war er heute Morgen so früh hier.«
    Scott antwortete nicht.
    »Wer hat die Notiz an der Pinnwand geschrieben, die sagt, Jay Lawrence käme um zehn?«
    »Ich. Das war der vereinbarte Termin.«
    Jetzt war ich wieder an der Reihe mit Lügen.
    »Mrs Parker hat mir gerade eben gesagt, ihr Mann sei früh in den Laden gegangen, weil er glaubte, er müsse Jay Lawrence treffen.«
    »Oh … Das wusste ich nicht.«
    »Mr Parker hat das nicht erwähnt, als Sie gestern Abend die Bücher nach oben trugen?«
    »Oh … Ich weiß nicht …«
    »Hören Sie schon auf mit dem Scheiß, Scott. Zwei Personen kommen dran wegen Mordes, und die dritte Person ist der Kronzeuge«, machte ich ihm klar. »Wer davon möchten Sie sein?«
    Er begann zu hyperventilieren, zumindest sah es so ähnlich aus, und ich sagte zu Simmons: »Bringen Sie ihm etwas Wasser.«
    Simmons nahm eine Flasche Wasser von der Anrichte und stellte sie vor Scott auf den Tisch.
    »Hier, trinken Sie«, forderte ich ihn auf.
    Mit zitternden Händen schraubte er den Verschluss auf, trank und atmete dann tief ein. Ich ließ es auf einen Versuch ankommen.
    »Mrs Parker hat mir erzählt, sie sei gestern Abend mit Ihnen hier verabredet gewesen, nachdem Mr Parker schon gegangen war.«
    Er atmete wieder tief ein und antwortete: »Ich … Sie hatte mich gebeten, länger zu bleiben und sie hier zu treffen.«
    »Und dann bat sie Sie, ihr beim Möbelrücken im Büro ihres Mannes behilflich zu sein.«
    Er nickte.
    »Und das haben Sie auch getan.«
    Er nickte noch einmal.
    »Wussten Sie, warum Sie das taten?«
    »Nein.«
    »Versuchen Sie es noch einmal. Ich brauche einen ehrlichen Zeugen für die Staatsanwaltschaft.«
    Er nahm noch einen Schluck Wasser. Schließlich rang er sich ein paar Worte ab: »Ich habe ihr gesagt, dass es gefährlich sei …«
    »Versuchen Sie es noch einmal.«
    »Ich … wusste nicht … Sie hat gesagt, ich soll keine Fragen stellen.«
    »Was hat Sie Ihnen geboten?«
    Er schloss die Augen.
    »Zehntausend. Ich habe aber abgelehnt.«
    »Ach ja? Wollten Sie mehr?«
    Er sagte nichts.
    Ich dachte einen Moment nach, bevor ich weiterfragte.
    »Haben Sie gemeinsam etwas getrunken hier im Büro?«
    Er nickte.
    »Auf der Couch?«
    »Ja …«
    Was für ein Deal. Er kriegt zehntausend Dollar, trinkt den Alkohol vom Chef und vögelt die Frau vom Chef auf der Couch vom Chef. Und alles, was er dafür tun muss, ist, das Bücherregal etwas nach hinten zu drücken, während Mia Parker die Möbelkeile entfernt. Wie hätte er das ablehnen können? Nun, Jay Lawrence hatte es abgelehnt, aber er war älter und klüger, und außerdem hatte er schon mit Mia Parker gevögelt. Obendrein hatte er Schiss bekommen. Ich blickte zu Simmons, der ungläubig mit dem Kopf schüttelte. Wie gesagt, ich habe schon alles gesehen, aber es ist jedes Mal wieder neu und schockierend.
    Scott glotzte verloren ins Nichts. Vielleicht dachte er an Mia Parker auf der Couch. Vielleicht dachte er, es habe sich anfangs nach einer guten Idee angehört. Nun, Geldgier ist nicht das einzige Motiv. Es gibt da auch noch das, was ich die Schwanzverbrechen nennen. Schwänze bereiten einem immer Probleme.
    Mir fiel noch etwas ein.
    »Hat sie Ihnen versprochen, dass Jay Lawrence Ihnen helfen würde, Ihr Buch zu veröffentlichen?«
    Er schien überrascht, dass ich davon wusste. Ich hatte es nicht gewusst, aber es passte so gut.
    Scott spielte mit der leeren Flasche herum, dann sagte er: »Ich schwöre, ich wusste nicht, was sie vorhatte, wirklich …«
    »Klar. Heute Morgen haben Sie sie dann so gegen halb acht hereingelassen.«
    Er nickte.
    »Mr Parker war schon hier.«
    Er nickte wieder.
    »Er hatte Ihnen gesagt, dass seine Frau vorbeikommen würde, um Jay Lawrence zu begrüßen, ihren Freund aus L.A.«
    »Ja …«
    »Sie ging nach oben ins Büro, und die Parkers warteten auf Jay Lawrence.«
    Nicken.
    »Und Sie gingen … wohin genau?«
    »In den Hinterhof.«
    »Haben Sie den Aufprall gehört?«
    Er schloss die Augen.
    »Nein …«
    »Um wie viel Uhr kehrten Sie zurück ins Lager?«
    »So gegen … Viertel vor acht.«
    »Und dann trugen Sie ein paar Bücher zum Verkaufstresen, wie es in Ihrer Aussage steht, und riefen nach
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