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Der Facebook Schwindel und 6 weitere Bücher in einem Band! Die "Was wäre wenn..." Superbox (German Edition)

Der Facebook Schwindel und 6 weitere Bücher in einem Band! Die "Was wäre wenn..." Superbox (German Edition)

Titel: Der Facebook Schwindel und 6 weitere Bücher in einem Band! Die "Was wäre wenn..." Superbox (German Edition)
Autoren: Robert Thul
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nur warum sollte Israel verhindern wollen, dass ein Ministerpräsident wieder gewählt wird? Zumal die vom Bund genehmigten Waffenexporte nicht durch ein Bundesland gestoppt werden könnten und Bundesrecht das Landesrecht in jedem Fall bricht.
     
    Viel wahrscheinlicher dürfte vor diesem Hintergrund sein, dass Kohl nicht nur seine Kanzlerschaft gefährdet sah wenn Barschel tatsächlich wie angekündigt „alle Fakten auf den Tisch“ legen würde, sondern zudem noch die von ihm mit Israel geschlossenen Vereinbarungen gefährdet wären. Vereinbarungen die mit Kohl stehen und fallen würden. Es mag Unterstützung von externer Seite gegeben haben, doch die Grundmotivation, die auch das Flugzeugunglück und den Medienreferenten Pfeiffer erklärt, liegt mit ein wenig logischer Anstrengung innerhalb der Republik.
     
     
    ***
     
     

 
Teil IV – Fragen über Fragen

 
     
    Ein chinesisches Sprichwort sagt so schön „Der Fisch stinkt vom Kopf her“. Benötigt es noch mehr Weisheit?
     
    Es bleiben im Fall Barschel zahlreiche Fragen unbeantwortet. Nur ein Fakt ist unbestritten: Unter der Kanzlerschaft Kohls gab es im Bereich der Nachrichtendienste ein Netzwerk, dass von jeglicher öffentlicher Kontrolle verschont blieb. Zufall oder gewollt? Ein Blick auf die Entwicklungen der „Nach – Kohl – Ära“ zeigen, wie unmöglich verdeckte Operationen bei parlamentarischer Kontrolle sind. Die Pannenserie bei der Mordserie im Neonazi Milieu, die Libyen Affäre des Nachrichtendienstes – Pannen über Pannen, von denen jeder schon einmal gehört haben dürfte. Unter Kohl kein Sterbenswörtchen. Jenem Patriarchen, der sich später eisern weigerte Spender und Geldgeber zu nennen und damit mehr als deutlich machte, dass er sich als jemand betrachtet, für den Gesetz und Regeln nicht gelten. In einer ihm eigenen Ignoranz der staatlichen Vorschriften erschuf er ein Netzwerk, das besser als „Staat im Staat“ zu bezeichnen ist. Ein Netzwerk aus undurchsichtigen Geldströmen, Waffenexporten ( man denke nur an den zum Spendenskandal der Union gehörigen Namen Schreiber, der als größter Waffenhändler der Nachkriegszeit gilt und Millionenbeträge an die CDU bezahlte, um Zustimmungen zu erkaufen ) und nicht zuletzt aus Gefolgsleuten, die ohne jede Kritik blind folgten. Ist es da so abwegig, wenn ein solcher Machtmensch den entscheidenden Auftrag gibt, einen unbequemen Konkurrenten und potentiellen Verräter dieses Netzwerkes zum Schweigen zu bringen? Einiges spricht sicher dafür. Nur eines steht fest: Dass der Verantwortliche mit Sicherheit nie gefasst werden wird.
     
    ***
     

 
    Doch was wäre wenn Barschel ausgesagt hätte, dass Pfeiffer ihm ‚untergeschoben‘ wurde und dass er erfolglos versucht habe, den Kanzler dazu zu bewegen, die Waffenlieferungen an die Kriegspartei im Golf und das Ausbilden derer Piloten zu unterlassen? Eine Welle ungeahnten Ausmaßes wäre durch Deutschland gegangen. Empörung über die Verheimlichung der direkten Kriegsförderung in einem inzwischen unbeliebten Konflikt, dazu das Ausbilden ausländischer Kampfpiloten auf eigenem Boden und nicht zuletzt das Eingreifen und Manipulieren eines Landtagswahlkampfes in diesem Ausmaß. Ohne Zweifel wäre Kohl über diese Fakten gestolpert und hätte die Kanzlerschaft niederlegen müssen. Barschel als Opfer einer solchen Intrige hätte zweifellos den Rückhalt der Bevölkerung sicher gehabt und auch in der eigenen Partei dürften nicht wenige dankbar dafür gewesen sein, dass er es gewesen wäre, der Kohl zu Fall gebracht hätte. Warum nicht die Kanzlerschaft diesem dynamischen, aufstrebenden Politiker übertragen?
     
    Doch wie wäre es dann weiter gegangen mit der deutschen Geschichte? Wiedervereinigung? Jenes Ereignis, welches mit dem Namen Kohl verbunden ist wie kein zweites – Eher nicht. Im Gegenteil. Barschel pflegte intensive Beziehungen zur DDR, die 1987 schon als zahlungsunfähig galt. Doch entgegen der Parteilinie der Union, welche diese nie geändert hat, dass eines der Staatsziele die Wiedervereinigung ist, war es die Meinung Barschels, dass zwei deutsche Staaten auch perfekt nebeneinander existieren könnten. In der Deutschlandpolitik also eine komplett andere Ansicht, als sie Kohl hatte. Vermutlich wären unter Barschel die Beziehungen zur DDR intensiviert und großzügige Hilfen gewährt wurden, für das Entgegenkommen von einigen Maßnahmen der Gegenseite, welche den öffentlichen aufkommenden Unmut stillen würden.
     
    Barschels
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