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Der Facebook Schwindel und 6 weitere Bücher in einem Band! Die "Was wäre wenn..." Superbox (German Edition)

Der Facebook Schwindel und 6 weitere Bücher in einem Band! Die "Was wäre wenn..." Superbox (German Edition)

Titel: Der Facebook Schwindel und 6 weitere Bücher in einem Band! Die "Was wäre wenn..." Superbox (German Edition)
Autoren: Robert Thul
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der Irak der größte Rüstungsimporteur weltweit mit einem Waffenimport im Wert von nahezu zehn Milliarden Dollar. Auch Deutschland beteiligte sich sehr fleißig an dieser Jagd nach billigen Ölverträgen. War man doch aus der Ölkrise zum Ende der siebziger Jahre nur mit einem Schock herausgegangen. Eine Krise, die zu autofreien Sonntagen führte und in der das Öl merklich knapp wurde. Warum also nicht die Zukunft sichern und dafür die deutsche Waffenindustrie mit Aufträgen bescheren? Deutschland setzte offiziell auf den Irak als Gewinner dieser Auseinandersetzung und belieferte als eine der wenigen Nationen nur diese eine Kriegspartei. Im Gegenzug gab es nicht nur verbilligte Ölmengen als Zahlung, sondern auch lukrative Aufträge für die Bauwirtschaft für den Wiederaufbau nach dem Krieg. 
     
     
    Im Gegensatz zu weiteren Staaten konnte sich Deutschland in den Augen der Öffentlichkeit nicht leisten, dass bekannt würde, beide Kriegsparteien mit eigenem Gerät auszustatten. Es erschien schon schwierig genug, sich auf eine der Konfliktparteien zu einigen und zudem die Kriegspartei beliefert zu haben, welche später ungehemmt vom Einsatz von Giftgas Gebrauch machte. Nicht nur in jenem Krieg, sondern auch später die Restbestände an der eigenen kurdischen Bevölkerung leerte. Als Problem erwies sich in dieser Zeit auch Israel, das den zum „Schurken“ ernannten Iran belieferte und gleichzeitig enger Verbündeter Deutschlands war. Somit war man in diesem Konflikt, der durch die Waffenlieferungen ein weiteres Mal die Welt in zwei Lager teilte, auf der Seite, welche abgewandt von einigen der deutschen Verbündeten war. Dennoch bemühte man sich um ein entspanntes Verhältnis. Dass in diesem ersten Golfkrieg die Meinungen der befreundeten Staaten Deutschland und Israel auseinandergingen sollte das gegenseitige Verhältnis nicht trüben und beeinflussen.
     
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    Israel selbst verfügte zu jener Zeit über eine kaum nennenswerte eigene Rüstungsproduktion und betätigte sich in diesem Konflikt eher als etwas, das wir als „Makler“ oder „Wiederverkäufer“ bezeichnen würden. Israel selbst konnte seine Waffenarsenale in der gesamten Welt fleißig zu guten Preisen füllen, schließlich wollte kein Staat der „geschundenen Nation“ die notwendige militärische Abwehr gegen die zahlreichen Bedrohungen verweigern.
     
    So verwundert es auch nicht, dass Israel in den Jahren dieses Konfliktes am Golf in Deutschland zahlreiche Waffen und schwere Artillerie sowie Minen bestellte. Nahezu ohne zu hinterfragen wurden jene Anträge auf Waffenexporte in der zuständigen Kammer des Parlaments in Deutschland durchgewunken und die Bestellung akzeptiert. Israel wollte die Waffen jedoch nicht für eigene Zwecke nutzen, sondern direkt weiter an den Iran senden, der bereits großzügiges Entgegenkommen ankündigte. Noch heute liegen über 16 Millionen Landminen auf einer Fläche von 600.000 Hektar im Iran- Irakischen Grenzgebiet und kosten täglich mindestens drei Menschen das Leben. Minen, die zu einem nicht unerheblichen Teil aus deutscher Produktion stammten und in den achtziger Jahren dem damaligen größten Produzenten von Landminen, dem Daimler Konzern erhebliche Gewinne bescherten. Jenem Konzern, der sich für diesen Auftrag jahrelang bis hinein in die neunziger mit beträchtlichen Parteispenden in Richtung Union dankbar zeigte.
     
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    Die achtziger Jahre in Deutschland waren aber auch jene Jahre, in denen die Friedensbewegung in der Bevölkerung immer stärkeren Rückhalt fand. „Anti Atom“ und „Ami go home“ waren moderne Slogans, die „Grünen“ erreichten es mit diesen markigen Parolen derart starken Zuspruch zu erhalten, dass sie in die Parlamente einzogen und damit der Friedensbewegung zu parlamentarischer Mitbestimmung verhalfen. Es begann eine Zeit, in der die etablierten Volksparteien um Wähler fürchten mussten und nicht zuletzt eine Zeit, in der die etablierten Parteien einen Beobachter vorgesetzt bekamen. Final zogen die Grünen schließlich 1983 in den Bundestag ein und bewiesen damit endgültig, dass sie in der Lage waren, mit Frieden und Umwelt genug Menschen zu bewegen, das Kreuz bei ihnen zu machen.
     
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    Mit dem Einzug der Grünen in den Bundestag kam ein Schock bei den etablierten Parteien an und man fand sich plötzlich in einem vier Parteien System wieder. Galt jahrelang der noch von Ludwig Erhard ausgegebene Grundsatz bei der
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