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Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Titel: Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede
Autoren: Joe Haldeman
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einen Muskel zu bewegen. Nur ein Augenlid zuckte unkontrolliert.
    Seine Altstimme dröhnte schmerzhaft laut in meinen Ohren. »Wenn meine Anweisungen strikt befolgt werden, hat niemand etwas zu befürchten. Wer eine Waffe besitzt, soll sie auf den Boden legen. Danach stellen sich alle so an der Wand dort drüben auf, dass ich ihre Hände sehen kann.« Ich ging mit erhobenen Armen langsam rückwärts.
    Der General stand eine Spur zu hastig auf. Sofort schwenkten Laser- und Maschinengewehr-Lauf in seine Richtung. »Ich bin Brigadegeneral Pagel, der ranghöchste Offizier hier im…«
    »Jawohl. Ihre Identität ist bekannt.«
    »Dann wissen Sie sicher auch, dass ich Sie vor ein Kriegsgericht bringen werde und dass Sie den Rest Ihres Lebens…«
    »Verzeihung, Sir, aber ich habe den Befehl, mich nicht um die Rangfolge der hier versammelten Personen zu kümmern. Meine Order stammen von einem Generalmajor, der in Kürze selbst hier eintreffen wird. Ich ersuche Sie deshalb höflich, noch ein wenig zu warten und die Angelegenheit mit ihm zu diskutieren.«
    »Ich muss also damit rechnen, dass Sie mich erschießen, wenn ich nicht mit erhobenen Händen an der Wand dort drüben Aufstellung nehme?«
    »Nein, Sir. Ich werde Brechgas einsetzen und Sie nur dann töten, wenn Sie eine Waffe gegen mich erheben.«
    Top wurde blass. »Sir…«
    »Schon gut, Top. Ich weiß, wie das Zeug wirkt.« Der General schlenderte mit finsterer Miene zur Wand, die Hände demonstrativ in den Taschen.
    Zwei weitere Soldierboys rollten heran. Sie scheuchten gut zwei Dutzend Leute aus anderen Fluren vor sich her. Ich hörte das gedämpfte Knattern eines Fracht-Helikopters, gefolgt von dem surrenden Geräusch eines kleineren Flyboy. Beide landeten auf dem Dach und verstummten.
    »Ist das Ihr General?« fragte Pagel.
    »Ich weiß es nicht, Sir.« Nach einer Minute kam ein Trupp Stiefel an, erst zehn und dann noch einmal zwölf Leute. Sie trugen Tarn-Coveralls mit Helmnetzen, aber keinerlei Rang- oder Einheitsabzeichen. Meine Nervosität wuchs. Sie legten ihre eigenen Waffen draußen im Korridor ab und begannen die am Boden verstreuten Gewehre und Pistolen einzusammeln.
    Einer von ihnen nahm den Helm ab und stieg aus seinem Coverall. Er war kahl bis auf ein paar weiße Haarsträhnen und wirkte trotz seiner Generalmajors-Uniform freundlich und wohlwollend.
    Er ging auf General Pagel zu, und beide salutierten. »Ich möchte zunächst Dr. Marty Larrin sprechen.«
    »General Blaisdell, nehme ich an?« sagte Marty.
    Der General trat lächelnd neben ihn. »Wir haben eine Menge zu diskutieren.«
    »Natürlich. Vielleicht können wir uns gegenseitig bekehren.«
    Der Blick des Generals fiel auf mich. »Sie sind dieser farbige Physiker. Der Mörder.« Ich nickte. Dann deutete er auf Amelia. »Und Dr. Harding. Ich möchte, dass Sie alle drei mit mir kommen.«
    Auf dem Weg nach draußen tippte er den ersten Soldierboy an. »Ich benötige Sie zu meinem Schutz«, erklärte er, immer noch lächelnd. »Wir gehen in Dr. Hardings Büro.«
    »Ich habe hier kein eigenes Büro«, sagte sie, »nur eine Unterkunft.« Sie schien darauf bedacht, mich nicht anzusehen. »Zimmer 241.«
    Wir hatten dort eine Waffe. Glaubte sie etwa, ich könnte schneller zielen als ein Soldierboy? Verzeihung, General, darf ich kurz die Schublade öffnen und etwas nachsehen? Upps, Julian – der Laser war schneller!
    Dennoch war es vielleicht die einzige Chance, die wir hatten.
    Der Soldierboy war so unförmig, dass wir nicht alle in den Lastenaufzug passten, und so benutzten wir die Treppe. Blaisdell, der die Führung übernahm, ging so schnell, dass Marty ein wenig außer Atem geriet.
    Der General schien enttäuscht, dass Zimmer 241 nicht mit Reagenzgläsern und Tafeln ausgestattet war. Er tröstete sich mit einem Ginger Ale aus dem Kühlschrank.
    »Ich nehme an, Sie wollen gern mehr über meinen Plan erfahren«, sagte er.
    »Eigentlich nicht«, entgegnete Marty. »Er wird ein Hirngespinst bleiben. Sie können das Unvermeidliche nicht aufhalten.«
    Er lachte gutmütig. »Ich habe JPL.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Es stimmt aber. Auf ausdrücklichen Befehl des Präsidenten befinden sich heute nacht keine Wissenschaftler dort. Nur meine loyalen Truppen.«
    »Alles Anhänger des Gotteshammers?« fragte ich.
    »Zumindest die Anführer«, entgegnete er. »Die anderen bilden lediglich einen Kordon, um die Gebäude gegen die Welt der Ungläubigen abzuschirmen.«
    »Sie machen einen völlig normalen
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