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Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede

Titel: Der ewige Krieg 03 - Der ewige Friede
Autoren: Joe Haldeman
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Soldierboy, den Gavrila beschädigt hatte. Wir waren übereingekommen, ihn nicht zur Reparatur zu schicken, weil wir keine neugierigen Fragen beantworten wollten – und weil wir geglaubt hatten, mit vier Soldierboys voll und ganz auszukommen. Da wussten wir noch nicht, dass uns ein Krieg drohte.
    »Parole!« schrie jemand. Ich sagte: »Arrowhead!« und Reza, der mich nicht genau verstanden hatte: »Arrowsmith!« Wie in einem Klamaukfilm, den ich irgendwie versäumt hatte. Aber der ähnliche Klang genügte. Die Frau, die hinter der Rezeptionstheke kniete und die Sicht für den Soldierboy übernommen hatte, winkte uns durch.
    Wir gingen neben ihr in Deckung. Da ich keine Uniform trug, sagte ich: »Ich bin Feldwebel Class. Wer hat hier den Befehl?«
    »Herrgott, keine Ahnung. Vielleicht Sutton. Sie befahl mir jedenfalls, nach unten zu gehen und für das Ding da Ausschau zu halten.« Hinter dem Gebäude gab es zwei laute Explosionen. »Wissen Sie, was hier eigentlich los ist?«
    »Wir werden von eigenen Truppen angegriffen, aber fragen Sie mich nicht, warum. Das – oder der Feind besitzt seit kurzem auch Soldierboys.«
    Was immer geschah, die Angreifer mussten sich beeilen. Selbst wenn sich keine weiteren Soldierboys auf dem Stützpunkt befanden, würden jede Sekunde Flyboys eintreffen.
    Sie schien das Gleiche zu denken wie ich. »Wo bleiben die Flyboys? Die müssten längst da sein!«
    Das stimmte. Sie waren ständig in Bereitschaft, ständig eingeklinkt. Konnte es sein, dass sie in die Hände des Feindes gefallen waren? Oder den Befehl erhalten hatten, nicht einzugreifen?
    Es gab keine richtige ›Einsatzzentrale‹ in Haus 31, da von hier aus niemals Gefechte geleitet wurden. Wir erfuhren von der Frau, dass sich Leutnant Sutton in der Messe befand, und begaben uns im Laufschritt dorthin. Der fensterlose Speisesaal im Keller war vermutlich nicht weniger sicher als alle anderen Räume, wenn die Soldierboys damit begannen, das Gebäude zu zerlegen.
    Sutton saß an einem Tisch mit Oberst Lyman und Leutnant Phan, die beide eingeklinkt waren. Marty und General Pagel, ebenfalls eingeklinkt, befanden sich an einem anderen Tisch mit Top, Stabsfeldwebel Gilpatrick, der nervös in die Runde blickte. Außerdem hatten sich an die zwei Dutzend Stiefel und nicht eingeklinkte Operatoren versammelt, die ihre Waffen im Anschlag hielten und warteten. Ich entdeckte Amelia in einer Gruppe von Zivilisten, die sich unter einer schweren Metall-Theke verschanzt hatte, und winkte ihr zu.
    Pagel löste das Kabel und reichte es an Top weiter, der sich einklinkte. »Was geht hier vor, Sir?« fragte ich.
    Zu meiner Überraschung erkannte er mich. »Schwer zu sagen, Feldwebel Class. Es handelt sich um Allianztruppen, aber wir können keinen Kontakt aufnehmen. Es ist gerade so, als kämen sie vom Mars. Und wir bekommen keine Verbindung zur Bataillonsführung.
    Mister Larrin – Marty – versucht ihre Kommandostruktur zu untergraben, so wie er es hier tat, und zwar über Washington. Es stehen zehn Operatoren bereit, allerdings nicht in Käfigen.«
    »Das bedeutet, sie könnten die Kontrolle übernehmen, aber keine Heldentaten vollbringen.«
    »Umhergehen, einfache Waffen benutzen. Vielleicht können sie die Soldierboys zum Stillstehen oder Hinlegen zwingen. Ein Angriff wäre sinnlos.«
    »Unsere Flyboy- und Waterboy-Kommunikation ist unterbrochen, offenbar nur hier im Gebäude.« Er deutete auf den anderen Tisch. »Leutnant Phan versucht es mit einer provisorischen Brücke.«
    Wieder vernahmen wir eine Detonation, so heftig, dass das Geschirr klapperte. »Man sollte meinen, dass irgendjemand auf der Basis Verdacht schöpft.«
    »Nun, jeder weiß, dass das Gelände wegen einer geheimen Simulationsübung abgeriegelt ist. Bei dem Lärm könnte es sich um Spezialeffekte zu Trainingszwecken handeln.«
    »Dann machen sie uns wahrscheinlich platt.«
    »Wenn sie beabsichtigt hätten, das Gebäude zu zerstören, hätten sie das in der ersten Sekunde des Angriffs tun können.«
    Top löste den Kontakt. »Scheiße. Entschuldigung, Sir.« Ein lautes Poltern von oben begleitete seine Worte. »Wir sind so gut wie tot. Vier Soldierboys gegen zehn – wir hatten nicht den Hauch einer Chance.«
    »Hatten?« fragte ich.
    Marty klinkte sich ebenfalls aus. »Sie haben alle vier ausgeschaltet und sind jetzt im Haus.«
    Ein glänzend schwarzer Soldierboy zeigte sich waffenstarrend am Eingang zum Speisesaal. Er konnte uns alle im Handumdrehen töten. Ich stand da, ohne
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