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Der ewige Held 02 - Der Phönix im Obsidian

Der ewige Held 02 - Der Phönix im Obsidian

Titel: Der ewige Held 02 - Der Phönix im Obsidian
Autoren: Michael Moorcock
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Belphig ein Fahrzeug bauen wollte, mit dem er durch den Raum fliegen konnte. Er wollte eine andere Sonne finden, die noch nicht erkaltet war. Es ist ein alberner Plan. Wir besitzen das Wissen, um so ein Schiff zu bauen, aber wir wissen nicht, wie man es antreiben könnte oder wie lange es dauert, bis man eine andere Sonne erreicht. Belphig wollte es nicht glauben. Er dachte, wenn er mich und mein Volk lange genug quälte, würden wir ihm endlich alles verraten. Er ist verrückt.«
    »Ja«, sagte ich, »und sein Wahnsinn hat viel Kummer über diesen sterbenden Planeten gebracht.«
    Sie stöhnte. »Meine Augen - ich kann nicht sehen ...«
    Ich hob sie vom Sitz und nahm ihren Platz ein.
    »Also habt Ihr das Schwarze Schwert herbeigezaubert«, fuhr ich fort. »Und den goldenen Kelch. Habt Ihr auch diese Träume geschickt, die mich quälten?«
    »Ich - ich weiß nichts - von Träumen ...«
    »Das glaube ich. Ich glaube nicht, daß Ihr wirklich begreift, was Ihr getan habt, Lady. Ihr habt die Legende benutzt, und Ihr habt mich benutzt. Aber ich glaube, daß das Schwarze Schwert - oder die Macht, die es kontrolliert - uns beide benutzt hat. Kennt Ihr Tanelorn?«
    »Ich weiß, was man darüber erzählt.«
    »Und was?«
    »Es liegt im Zentrum dessen, was wir das ›Multiversum‹ nennen -die unendlichen Variationen - Universum neben Universum, jedes vom anderen getrennt. Aber es gibt ein Zentrum, heißt es - eine Nabe, um die sich die Universen drehen. Die Nabe ist ein Planet, glauben manche, und dieser Planet spiegelt sich in allen anderen Welten. Diese Erde ist eines seiner Spiegelbilder. Die Erde, von der Ihr gekommen seid, ein anderes - und so weiter. Und Tanelorn spiegelt sich überall nur mit einem Unterschied, es verändert sich nie. Es verfällt nicht, wie die anderen Welten verfallen. Tanelorn, wie auch Ihr, Held, ist ewig.«
    »Und wie kann ich Tanelorn finden und die Mächte, die dort herrschen?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Vielleicht finde ich es nie.«
    Das Gespräch hatte sie erschöpft, und auch ich spürte die Auswirkungen der Strahlung. Ich war bitter enttäuscht, denn obwohl ich einiges erfahren hatte, hatte ich nicht all die Informationen erhalten, auf die ich gehofft hatte.
    »Sagt mir, welche Bedeutung der Kelch hat«, fragte ich schwach. Aber sie war in Ohnmacht gefallen. Wenn wir den Roten Fjord nicht bald erreichten, hatte es wenig Sinn, noch weiter in sie zu dringen.
    Dann, endlich, sah ich die Berge voraus, und ich zog den Hebel zurück, um das Fahrzeug höher steigen zu lassen, denn ich hatte vor, bis zum Roten Fjord zu fliegen, und das war noch eine beträchtliche Strecke.
    Wir gerieten in eine dichte, braune Wolkenbank, und ich spürte salzige Feuchtigkeit auf dem Gesicht. Ich konnte nur wenige Meter weit sehen, und ich betete, daß ich das Fahrzeug hoch genug gebracht hatte, um nicht gegen einen Gipfel zu fliegen. Wenn nicht, würden wir einen schnellen Tod finden.
    Ich kämpfte gegen die Schleier vor meinen Augen, das Schwindelgefühl in meinem Kopf, die Schmerzen in meinem Körper. Wenn ich die Herrschaft über das Fahrzeug verlor, mußten wir unweigerlich an einer der Bergflanken zerschellen.
    Dann rissen die Wolken auf.
    Ich sah das düstere, feindselige Meer unter mir.
    Wir waren über den Fjord hinausgeflogen.
    Hastig wendete ich das Gefährt und ging tiefer.
    Nach wenigen Augenblicken entdeckte ich die riesige Flotte des Bischofs.
    Ich wehrte mich gegen die Übelkeit und den Schwindel, die mich zu übermannen drohten. Ich kreiste und verlor dabei langsam an Höhe, bis ich Belphig erkennen konnte, der an Deck seines größten Schiffes stand. Er sprach mit zwei hochgewachsenen Silbernen Kriegern, hob aber erstaunt den Kopf, als er mein Luftfahrzeug bemerkte.
    »Urlik!« schrie er. Dann lachte er. »Glaubt Ihr, Eure Freunde mit diesem winzigen fliegenden Boot retten zu können? Der dritte Teil von ihnen ist bereits vor Hunger gestorben. Der Rest ist zu schwach, um uns Widerstand leisten zu können. Wir werden sogleich in den Fjord einsegeln. Bladrak war der letzte, der sich mir widersetzt hat. Jetzt gehört die Welt mir.«
    Ich drehte mich um und versuchte, die Silberne Königin aufzuwecken. Sie stöhnte und bewegte sich, kam aber nicht zu Besinnung. So gut wie es mir in meinem geschwächten Zustand möglich war, richtete ich sie auf und zeigte sie Belphig.
    Dann begann das Luftfahrzeug zu sinken, weil ich die Gewalt darüber verloren hatte.
    Nur noch wenige Augenblicke und das salzige
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