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Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)
Autoren: Hansi Hartwig
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ist ungemein wichtig, an einem solch Tag etwas Altes zu tragen. Es symbolisiert die Verbundenheit der Braut mit ihrer Familie“, erklärte Lisa. „Denn Beate und Alain werden von dort oben ganz genau zusehen, was wir heute und hier tun.“
    Susanne fegte davon und kam mit einem kleinen Etui mit goldenem Schriftzug aus ihrem Zimmer zurück, das sie Alicia reichte. „Alain hat es mir gegeben, als er damals mit dir bei uns war. Er hat mich gebeten, es aufzubewahren und dir an einem für dich bedeutungsvollen Tag zu geben.“
    „ Ihr seid immer meine Familie gewesen und jetzt … Meine Güte, was ist denn …“
    Alicia hatte die Schatulle geöffnet und starrte mit offenem Mund auf den schmalen Goldreif mit einem Smaragd in der gleichen Farbe wie die Augen ihrer Mutter.
    „Alain wollte ihn Beate zur Verlobung schenken. Es war der Abend, an dem er von seinem Vater … an dem sein Vater starb. Noch bevor Alain Beate um ihre Hand bitten konnte. Also hat er den Ring aufbewahrt und all die Jahre bei sich getragen, weil er ihn deiner Mama geben wollte, wenn sie sich wiedersehen. Er hatte keine Gelegenheit mehr für seinen Antrag und deswegen soll der Ring jetzt für dich sein.“
    „Ich hatte mir immer gewünscht, Mama und Papa könnten mich an diesem Tag begleiten. Und nun werden sie wirklich bei mir sein.“ Ehrfürchtig nahm Alicia den Ring und schob ihn über den Zeigefinger. Er passte wie angegossen.
    „Das würde ihnen gefallen. Sie wären ungeheuer stolz darauf, eine so schöne, intelligente und herzensgute Tochter zu haben – so stolz, wie ich auf dich bin, meine Alicia. Mein Gott, du heiratest!“, rief Susanne aus, als hätte sie erst in diesem Augenblick davon erfahren. „Meine beiden ältesten Kinder werden heiraten! Keine Mutter auf dieser Welt könnte glücklicher sein.“
    Und schon wieder liefen Tränenströme über ihre Wangen. Nur einen Wimpernschlag darauf schien ihr etwas eingefallen zu sein, denn sie wieselte durch den Raum und verschwand im Ankleidezimmer.
    „ Und das will ich dir borgen.“ Mit einem wehmütigen Zug um den Mund hielt Suse eine längliche Schachtel in den Händen und strich zärtlich darüber. „Von einer bereits verheirateten Frau kommt etwas Geborgtes, das du bei deiner Hochzeit tragen sollst, weil wir dir wünschen, dass auch eurer Verbindung Dauer beschieden sein wird. Matthias hat sie mir geschenkt, nachdem er mich in dem unterirdischen Tunnel fand, in den mich Máirtín Callaghan mitgenommen hatte. Ich hatte viel zu selten Gelegenheit, sie zu tragen. Vielleicht ist sie ein wenig protzig, was meinst du? Aber manchmal war Matt’n einfach maßlos, musste es das Schönste und Größte und Beste sein, was er finden konnte – koste es, was es wolle. Ja, so war er.“
    Und einmal mehr ertranken Susannes Augen in einem salzigen See, als sie die Schachtel öffnete und eine Kette mit einem tropfenförmigen Smaragd, der in seiner Farbe perfekt zu dem Stein in Alicias Ring passte, im Sonnenlicht funkelte.
    „Es sind alles Geschenke , aus Liebe gegeben, und es bricht mir das Herz, wenn ich daran denke, dass ausgerechnet diese Menschen nicht hier sein können, um mit uns zu feiern. Wie viel hätte es mir bedeutet …“ Alicia brach ab und wedelte mit der Hand vor ihrem Gesicht herum, während sie wie ein aufgescheuchtes Huhn hin und her trippelte.
    „Also, ich bin völlig überwältigt. Es ist … Ich fühle mich geehrt und so glücklich, dass du mir … Oh, Suse, ich liebe dich so sehr. Wenn meine maman das sehen könnte …“ Sie sank in den Sessel und presste sich die Fäuste auf die Brust. „Ich glaube, ich muss ein paar Minuten hier sitzen bleiben und ebenfalls ein bisschen weinen.“
    „Sie haben immer ein Auge auf uns. Und sie werden sich mit dir an deinem großen Tag freuen, Beate und Alain, Adrian und Matt’n und Cat ebenfalls, da bin ich mir sicher. Sie werden eine riesige Party am Ende des Regenbogens veranstalten und so richtig über die Stränge schlagen wie zu unseren besten Zeiten.“
    Da es Lisa inzwischen aufgegeben hatte, noch länger probeweise den Kopfschmuck in Alicias Haarschopf zurechtzurücken, reichte sie ihrer Schwägerin stattdessen einen kleinen Samtbeutel. „Und von mir sollst du etwas Neues bekommen, weil das deine Zukunft mit deiner neuen Familie symbolisiert. Dabei gehörst du schon so lange zu uns, dass sich wohl nicht viel ändern wird. Ich freue mich für uns alle, dass du Ja gesagt hast.“
    „Blieb mir etwas anderes übrig, nachdem ihr
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