Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)
Autoren: Hansi Hartwig
Vom Netzwerk:
mich beinahe täglich angerufen und mich bedrängt habt, seinen Antrag anzunehmen?“
    „Das haben wir gar nicht“, protestierte Susanne halbherzig und fügte hoheitsvoll an: „Wir wollten uns lediglich nach dir und dem Baby erkundigen.“
    „ Und dabei ganz zufällig“, Alicia deutete Gänsefüßchen an, „jedes Mal aufs Neue das Loblied auf den Grafen anstimmen. In C-Dur. Ich habe schon befürchtet, wenn ich noch eine dieser ausschweifenden Beschreibungen seines Charmes und seiner Vorzüge ertragen muss, werde ich das Essen nicht länger in meinem Magen behalten können.“
    „ Du hast Manuel während dieser Zeit ja nicht ertragen müssen. Nach deiner Abreise ist er wie Falschgeld rumgelaufen. Wie ein Gespenst. Es war nicht mit anzusehen, wie er sich gequält hat. Ich bin heilfroh, dass das endlich ausgestanden ist.“ Lisa drückte Alicia ganz fest an sich.
    „Und jetzt noch was Blaues, das Áine dir schicken lässt.“ Lisa kicherte und blinkerte anzüglich mit den Wimpern. „Ich hoffe, Manuel weiß es zu schätzen, dieses Zeichen für Bescheidenheit und Treue.“ Sie schwenkte ein seidenes Strumpfband.
     
    Das Lächeln, mit dem sie ihn in jener Nacht vor ihrem Schwur vor Gott und der Welt willkommen hieß, kam so prompt und ehrlich, dass er es kaum schaffte, gegen das heftig aufsteigende Schuldgefühl anzukämpfen.
    „Du bist dir also sicher? Hundertprozentig? Wegen morgen? Und vor allem wegen dem, was dir danach bevorsteht? Mit mir und meiner Familie? Ich meine, dass du es nicht bereuen wirst? Und dass du es mit mir aushalten kannst? Du weißt, ich habe eine Menge Macken und bin nicht einfach zu ertragen, wenn etwas nicht nach meinem Kopf geht.“
    „Ja. Manuel, das habe ich längst selbst herausgefunden. Und nun komm her, mir ist kalt.“ Sie hob die Bettdecke an, während er noch einen Blick in die alte, mit keltischen Ornamenten verzierte Wiege warf, in der schon sein Adoptivvater, Matthias Clausing, und er selber gelegen hatten und in der jetzt sein Sohn Rafael schlummerte.
    „ Trotzdem?“
    „Trotzdem.“
    „Ich vermute, das heißt du … du liebst mich?“
    „Na ja …“ Ihre Finger strichen quälend langsam über seinen Rücken, wanderten über die Rippen zu seiner Brust, wo sie die Muskeln liebkoste und seine Brustwarzen reizte. „Möglicherweise gefällt mir ja auch nur dein sexy Körper. Ich habe selten einen derart prachtvollen, starken, großzügig ausgestatteten … Nein!“ Sie quietschte hoch und schrill, als er sie fest an sich presste.
    „Nein?“, wiederholte er und es hörte sich an wie Donnergrollen.
    „Ja!“
    „Ja? Was?“
    „Ich liebe dich.“
    Ein Einundzwanzig -Kanonen-Salut ging in seinem Kopf los, begleitet von einem bombastischen Feuerwerk und Fanfarengeschmetter, auf das als Sahnehäubchen ein himmlischer Chor folgte. Hallelujah-ja! Ja! Ja!
    „Meine Liebe wird bis ans Ende unserer Tage reichen, das verspreche ich dir. Sie wird für uns beide reichen, wenn du dir einmal nicht sicher sein solltest.“
    Sie nickte, während die Tränen in ihre Augen traten. „Ich bin mir sicher. Ich war mir meiner Liebe bereits sicher, als du noch auf der Suche nach dieser Stewardess warst und keinen Gedanken an mich verschwendet hast.“
    „Seit ich dir das erste Mal auf dem Hügel begegnet bin, hast du meine Gedanken beherrscht. Deine ständige Präsenz hat mich verwirrt … und vor allem verärgert. Ich war wütend auf dich und noch viel mehr auf mich, weil du mich von meinen Schuldgefühlen abgelenkt hast. Ich war entschlossen, mich bis an mein Lebensende für mein Versagen auf der ‚Charley’ zu kasteien, nie wieder Gefühle zuzulassen, zu lieben, glücklich zu sein oder Freude zu empfinden.“ Er zuckte mit der Achsel. „Da wusste ich noch nichts von deiner Hartnäckigkeit, mit der du mich vor einem armseligen Leben in Einsamkeit retten wolltest.“
    Sie bohrte ihren Zeigefinger kichernd zwischen seine Rippen, sodass er heftig zusammenzuckte. „Das sagst ausgerechnet du! Und was ist mit deiner Hartnäckigkeit und meiner Rettung vor einem Leben allein in diesem riesigen Palast in Fontenay?“
    „ Dann lass mich dies sagen: Tá grá agam duit, mo bhean chéile .“
    „ Tá mé in ngrá leat freisin, mo fear céile .“
    Sie sahen sich beide an, Manuel mit hochgezogenen Augenbrauen, Alicia mit gerunzelter Stirn.
    „Ungewohnt, was?“
    „Kann man wohl sagen.“
    „Wir werden uns dran gewöhnen.“
    „Ganz bestimmt.“
    „Wir sollten es nur oft genug
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher