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Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas
Autoren: Asher Neal
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Schatten wieder und hatte das Gefühl, aus einem Albtraum zu erwachen; er sah, wie sich Rebellen und Drachenmänner durch die zerschmetterten Türen vor ihm duckten. Mit der Aussicht konfrontiert, dass ihre Beute entkam, stießen die Raptoren zu einem heftigen Angriff herab.
    »Pass auf!«, brüllte Fethan.
    Apis duckte sich, und die Kreatur schoss direkt über ihn hinweg und rammte Eldene zu Boden. Apis sprang nach vorn und warf sich gegen den Raptor, als dieser gerade versuchte, Eldene in die Luft zu zerren. Apis schaffte es, ihn zu Boden zu drücken, und entleerte dann den gesamten Munitionsvorrat des Gewehres in die Brust der Kreatur. Flammen schossen unter ihm hervor, und Krallen schlossen sich um Apis' Bein. Er spürte, wie er nach oben ruckte, kopfunter jedoch, und entsetzt sah er den Raptor, den er gerade mit Feuer vollgepumpt hatte, sich wieder Flügel schlagend auf die Beine erheben – wobei faseriger roter Chymus in den Brandlöchern der Körpermitte aufquoll – und sich ein zweites Mal auf Eldene stürzen. Apis raffte sich auf, schwang das Gewehr mit aller Kraft und knallte damit auf ein Flügelgelenk des neuen Angreifers, und gemeinsam gingen sie zu Boden. Das Gewehr war hin, und er war dem Raptor schutzlos ausgeliefert, der über ihm aufragte und das Dreifachmaul aufriss, um Apis des Gesicht abzubeißen.
    »Scheiß auf dich!«
    Apis' Faust krachte heftig in den Doppelkiel der Brust, und die Kreatur hustete. Er dachte an Miranda und schlug erneut auf dieselbe Stelle. Als etwas unter seiner Faust nachgab, vermutete er, dass es die eigenen Knochen waren, die brachen. Erstaunlicherweise hustete der Raptor weiter. Apis schlug erneut zu und dachte diesmal an all die Menschen, die auf der General Patten umgekommen waren. Dann langte er für seine Mutter hin und schickte diesem Hieb einen Aufwärtshaken unter den hässlichen Kopf der Kreatur nach, und noch einmal … und wieder. Plötzlich schien der harte Körper weich zu werden. Er spürte, wie dem Raptor das Genick brach, sah, wie sein Fleisch zerriss – und wie dieser rötliche Chymus aufquoll, um die Wunden zu heilen.
    »Und scheiß doppelt auf dich!«, brüllte Apis, der sich an einen von Gants Lieblingsflüchen erinnerte. Sein nächster Hieb riss der Kreatur den Kopf vom Rumpf.
    Apis gestattete sich kein Gefühl des Entsetzens über das, was er getan hatte; er drehte sich um und stürzte sich unverzüglich auf Eldenes Angreifer. Inzwischen hatten die Drachenmänner bemerkt, wohin die Rebellen liefen, und sich ihnen angeschlossen. In dem konfusen und grausamen Kampf, der sich anschloss, waren sämtliche Rebellen bald in Deckung, besetzten Drachenmänner die Türen und stellten sich dort freudig allen eindringenden Raptoren entgegen.
    »Skellor hat sie darauf programmiert, anzugreifen und zu töten, aber auf nicht viel mehr«, stellte Fethan fest. »Auf dem Boden sind sie im Nachteil.« Er drehte sich um und musterte Apis nachdenklich. »Wie ich sehe, hast du schließlich deine Angst vor dem Hinfallen überwunden.«
    Apis bemühte sich, wieder zu Atem zu kommen, und konnte immer noch nicht richtig glauben, wozu er mittlerweile im Stande war, obwohl er alles ausgetestet hatte. Es war das Dschaina-Nanomyzelium, das in ihm arbeitete – wahrscheinlich das gleiche Zeug, das diesen Raptorkreaturen so rasch wirksame Heilungskräfte verlieh. Obwohl auf beiden Seiten die gleiche Technik wirksam war, hatte er die Kreatur einfach deshalb schlagen können, weil ihre Stärke in Beziehung zu ihrer Dichte stand; der Raptor konnte also nicht so stark sein wie Apis, denn er musste leicht genug sein, um fliegen zu können. Einen Augenblick später richtete sich Apis auf und stellte fest, dass Eldene ihn mit einer Miene betrachtete, die an Ehrfurcht grenzte. Er wandte sich Fethan zu. »Falls sie landen müssen, um anzugreifen, werden die Drachenmänner sie letztlich alle kriegen«, überlegte er.
    »Nur eine Neuprogrammierung durch Skellor könnte verhindern, dass sie bis zur eigenen Vernichtung kämpfen«, sagte Fethan zufrieden.
    »Nichts könnte ihn abhalten, das aus der Ferne zu tun«, behauptete Apis.
    »Ich bezweifle aber, dass er aus dem Subraum heraus dazu fähig ist«, erwiderte Fethan lächelnd.
    »Er ist weg? Skellor ist weg?«
    »So ist es, Junge. Genauso ist es«, bestätigte Fethan.
    Apis konnte es erst glauben, als er verfolgte, wie ein Raptor nach dem anderen draußen landete und ins Gebäude eindrang, nur um von den bereitstehenden Drachenmännern
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