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Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas
Autoren: Asher Neal
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eindeutig über alles hinausgewachsen, was Cormac noch leicht hätte beurteilen oder begreifen, geschweige denn manipulieren können.
    »Bei der derzeitigen Geschwindigkeit sind wir in einer Stunde weit genug aus dem Schwerkraftfeld des Planeten, um die Subraumtriebwerke zu starten. Brauchen Sie dazu keine noch höhere Geschwindigkeit?«
    »Nein. Auf dieser Lyric haben wir moderne Triebwerke«, antwortete Jarvellis bissig.
    »Okay … falls Sie also Ihre Fusionsmaschine …«
    »Den Fusionsmodus«, unterbrach ihn Jarvellis. »Es sind Doppelfunktionstriebwerke: Ionen und Fusion.«
    »Was auch immer«, entgegnete Cormac gereizt. »Falls Sie den Fusionsmodus benutzen, wie schnell können Sie dann abtauchen?«
    »In zehn Minuten, vielleicht eher. Lyric?«
    Die KI antwortete: »In sieben Minuten und dreißig Sekunden.«
    »Benutzen Sie die Fusion während der letzten paar Sekunden«, sagte Cormac. »Und ich möchte, dass Sie in diesen letzten paar Sekunden auch eine Meldung für mich senden.«
    »Sprechen Sie sie einfach, und Lyric zeichnet sie auf«, sagte Jarvellis.
    Cormac räusperte sich und wandte sich an das Monitorbild: »Skellor, wie es scheint, bin ich Ihnen aufs Neue entwischt, aber ich schätze, man muss mit Fehlern einer Intelligenz rechnen, die sich so weit über ihre Kapazität hinausentwickelt hat. Ich möchte Ihnen ein Angebot unterbreiten: kommen Sie und arbeiten Sie mit der Polis an der Erforschung der Technologie zusammen, die Sie jetzt kontrollieren. Alle bisherigen Delikte kann man vergessen, denn Sie wissen ja, dass Polis-KIs nicht viel von Rache halten. Und im Austausch für das, was Sie inzwischen besitzen, können Sie fast jede Gegenleistung verlangen.« Cormac warf einen Blick auf Stanton hinter ihm, der kurz vor der Explosion zu stehen schien. Er fuhr fort: »Mir ist klar, dass Sie Ihre Sicherheit nicht kompromittieren möchten. Bei meiner Ankunft übermittle ich der Polis eine entsprechende Nachricht, und Sie können von da an selbst mit der ECS sprechen und die passenden Vereinbarungen treffen. Bitte denken Sie ernsthaft über dieses Angebot nach. Ende der Nachricht.«
    »Haben Sie Ihren verdammten Verstand verloren?«, knurrte Stanton.
    »Vertrauen Sie mir«, sagte Cormac und lächelte, als ihm das Rascheln von Stoff verriet, dass Stanton gerade die Waffe gezogen hatte. Er fuhr fort: »Was habe ich ihm gerade gesagt?«
    »Sie haben ihm alles angeboten, was er möchte«, sagte Stanton.
    »Ich sagte aber auch: ›Bei meiner Ankunft übermittle ich der Polis eine Nachricht.‹ Was denken Sie, wird er damit anfangen?«
    Stanton überlegte einen Moment lang und sagte: »Er wird dem entnehmen, dass Sie nicht direkten Kurs auf Polis-Raum nehmen.«
    »Präzise: also wird er denken, er hätte immer noch Zeit, mich zum Schweigen zu bringen«, sagte Cormac. »Und wenn er sich auf unsere Fährte heftet und versucht, uns durch den Subraum auf den Fersen zu bleiben, wird er sehen, dass es auch stimmt.«
    »Sie haben mir unser Ziel noch nicht genannt«, gab Jarvellis zu bedenken.
    Jetzt nannte Cormac es ihr.
    So sehr hatte sich Skellor in die unterirdische Schlacht vertieft, dass er Panik in sich aufsteigen fühlte, als er innerhalb einer Mikrosekunde auf die Fusionsreste eines Ware- Feldes aufmerksam wurde. Sofort nahm er die zuständige Faser-Batterie online und erlebte dabei einen enormen Abscheu vor sich selbst, eine enorme Verachtung für sich selbst. Mit allen verfügbaren Sensoren hatte er nach Polis-Technik Ausschau gehalten und schlicht mit nichts anderem gerechnet. Was er jetzt entdeckt hatte, das war seine eigene verdammte Chamäleonware auf irgendeinem kleinen Schiff, und mit Hilfe dieser Apparatur war es schon fast an ihm vorbei. Er nahm das berechnete Zentrum des MW-Effekts ins Visier, wurde aber auch gleich argwöhnisch: warum sah er gerade jetzt solche Fusionsspuren? Fast hatte es den Anschein, als wollte der Pilot dieses Schiffes entdeckt werden. Dann traf Cormacs Nachricht ein, und Skellor brüllte vor Wut über die eigene Dummheit; er feuerte seine Laser ab, nur um zu erleben, wie der Feuerstoß Dampf über einer verblassenden Subraum-Signatur entzündete.
    Sofort warf Skellor die Fusionsmaschinen der Occam an, damit sie ihn aus dem niedrigen Orbit hoben. Während er das tat, bemühte er sich um Selbstbeherrschung und nahm erneut den Inhalt der Nachricht in Augenschein.
    Bei meiner Ankunft übermittle ich der Polis eine entsprechende Nachricht, das war eine provokative Aussage. Skellor
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