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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron
Autoren: Herbie Brennan
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vielleicht ein bisschen plötzlich, aber wir sind nahe Verwandte.
Nicht:
Hallo, hallo, ich komme gerade aus Neuseeland und rate mal   …?
Nicht:
Hallo, Mrs Atherton, ich bin Ihre Enkeltochter
. Wenn alles, was Henry über sie schrieb, stimmte, würde sie sofort verstehen. Es würde sie natürlich umhauen, aber das würde sie niemals zeigen. Sie würde mit ihrer strengen, ernsten, schrecklich menschlichen Stimme sagen:
»Komm rein, Culmella, ich stelle dir meine Freundin vor.«
Es wäre so
cool!
    Was danach passieren würde, was passieren würde, nachdem sie in den reinen Frauenhaushalt eingeladen worden wäre, was passieren würde, nachdem sie Anaïs kennengelernt hätte (die Henry zufolge sehr hübsch war), darüber hatte Mella noch nicht so recht nachgedacht. Aber es würde sich alles um
menschliche
Sitten und Gebräuche drehen. Man würde sie wahrscheinlich einladen zu bleiben. Man würde sie vielleicht sogar zum Shoppen mitnehmen (sie hatte Gold in ihrem Portemonnaie, etwas, das in dieser exotischen Gegenwelt sehr lange reichte). Mella nahm gerne an,dass das, was geschehen würde, im
Schoß der Götter
läge. Der Alten Götter wohlgemerkt, die offen für Abenteuer waren. Sie würden sie sicher nach ihrem Vater fragen, natürlich, aber da sie sein Journal gelesen hatte, wusste sie genau, was sie ihnen erzählen musste. Sie hatte sich ihre Geschichte gut zurechtgelegt: Sie hatte sogar einiges über Neuseeland gelesen, für den Fall, dass sie Einzelheiten von dort und wie sie da lebte, erfahren wollten.
    Die Häuser waren auch deshalb merkwürdig, weil sie keine Zauberwächter hatten, wie es im Elfenreich Standard war. Dort musste man bloß eine Hand an das Eingangstor legen, und schon flüsterte eine Stimme den Namen des Hauses, den Namen des Eigentümers, der dort gerade wohnte, und ob der Besuch willkommen war. Die meisten besaßen auch Sicherheitsvorkehrungen, die unerwünschte Besucher lähmten und sie dann teerten und federten, wenn sie insistierten. Aber hier gab es nichts dergleichen, nicht einmal einen schlichten Ansager. Einige Häuser hatten Namensschilder, alle hatten Nummern, aber man konnte nicht erkennen, wer dort tatsächlich wohnte, es sei denn, man wusste es schon. Man konnte auch nicht in Erfahrung bringen, ob man willkommen war oder nicht.
    In welchem Haus hatte ihr Vater denn nun gewohnt? In welchem Haus wohnte ihre Großmutter? Plötzlich kam ihr ein schrecklicher Gedanke: Was war, wenn ihre Großmutter hier gar nicht mehr wohnte? Was war, wenn sie das Haus verkauft hatte und woanders hingezogen war? Im Elfenreich würde ihr ein Wächter all diese Informationen geben, einschließlich der Anweisungen, wie man zum neuen Wohnsitz des früheren Bewohners gelangte. Aber hier   …
    Mella hätte sich am liebsten selbst einen Tritt verpasst. Warum in aller Welt hatte sie nicht schon früher daran gedacht?
    Sie verlangsamte den Schritt und betrachtete jedes Haus genauer. Sie war sich ganz sicher, dass ihr Vater in seinem Journal nie eine Hausnummer erwähnt hatte. Warum sollteer? Er wusste ja, wo er wohnte. Hatte er je einen Namen erwähnt? Mella dachte nach. Wenn er einen erwähnt
hatte
, dann konnte sie sich jedenfalls nicht mehr daran erinnern. Was sollte sie tun?
    Vielleicht konnte sie in irgendeinem der Häuser klingeln und schlicht fragen, wo Mrs Atherton wohnte. Es kam ihr schrecklich unhöflich vor, einen völlig Fremden um Hilfe zu bitten, aber was hatte sie für eine Wahl? Dennoch zögerte sie. Sie konnte es sich einfach nicht vorstellen, sich einer dieser Haustüren zu nähern, wenn sie gar nicht wusste, wer das Haus bewohnte. Was würde sie tun, wenn sie die Polizei holten? Sie hatte im Journal ihres Vaters über die Polizei gelesen, als er über die Zeit geschrieben hatte, in der ihre Mutter die Gegenwelt besucht hatte. Sie wusste auch, dass ihr Rang als Prinzessin des Elfenreiches in dieser Welt absolut nichts zählte. Wenn die Polizei sie verhaftete und sie in einen Kerker warf, konnte sie gut und gern für den Rest ihres Lebens dort schmoren. Langsam ging sie weiter, las Nummern, las Namensschilder.
    Chatleigh
. Das Namensschild kam ihr sofort bekannt vor. Der Name war auf einem Metallschild eingraviert und mit einem verblassten Blumenmuster dekoriert.
Chatleigh.
Irgendwo in seinem Journal hatte ihr Vater diesen Namen erwähnt. Sie war sich ganz sicher. Und warum sollte er diesen Namen sonst erwähnen, wenn das nicht das Haus war, in dem er wohnte?
    Sie blickte über das
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