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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron
Autoren: Simon R. Green
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verbissen in ihren Anstrengungen, und dann bog
Mond langsam die Hände des Extraterrestriers von seinem
Hals weg. Blut rann in seinen Nacken, wo die spitzen Krallen
des Wesens in sein Fleisch eingedrungen waren. Mond löste
plötzlich den Griff, machte einen Schritt in seinen Gegner
hinein und hämmerte die Faust mit aller Macht in den Leib
des Wesens. Ein Schlag, der jedem Menschen alle Knochen
gebrochen und dem Kampf augenblicklich ein Ende bereitet
hätte, doch die Kreatur zuckte nicht einmal zusammen.
Monds Hand pulsierte vor Schmerz. Die Kreatur umschloß
ihn in einer wilden Umarmung, die die Luft aus seinen Lungen zu treiben drohte, und ihre geifernden Kiefer zuckten in
Richtung von Monds Gesicht. Der Hadenmann entwand sich
gewaltsam dem Griff der Kreatur und wich schwer atmend
zurück.
Das Wesen schoß so unvermittelt vor, daß selbst Monds
verstärkte Sehorgane nur eine schattenhafte Bewegung wahrnahmen, und er verkürzte seine Reaktionszeit mit einem gedachten Befehl noch einmal Der Kyborg und der Extraterrestrier umkreisten sich vorsichtig, jeder von beiden zu schnell
für das menschliche Auge. Fäuste schlugen zu, Klauen hieben
durch die Luft und Kiefer schnappten, und das verschiedenfarbige Blut der beiden Kontrahenten spritzte auf den Boden.
Mond fühlte sich schnell und stark und beinahe allmächtig,
und nicht die kleinste Spur von Schmerz oder Müdigkeit behinderte ihn, doch er wußte, daß das nur eine Illusion war. Er
leerte seine allerletzten Energievorräte mit viel zu hoher Geschwindigkeit. Es war nicht ungefährlich, weiter auf diesem
Energieniveau zu bleiben. Wenn er den Kampf nicht bald beenden konnte, würde er einfach ausbrennen und seinem Gegner auch noch die Arbeit abnehmen, ihn zu töten. Im Zweifelsfall muß man eben zu einem Trick greifen.
Mond konzentrierte sich, und der in seinem Unterarm verborgene Disruptor trat aus dem verborgenen Schlitz im Handgelenk. Die Kreatur schien irgendwie zu ahnen, daß etwas
nicht stimmte, und wich zurück. Mond grinste kalt und betätigte mit einem Gedankenimpuls den Auslöser. Die sengende
Energie fraß ein Loch in die Eingeweide des Wesens und trat
auf der Rückseite wieder aus. Mond schoß im gleichen Augenblick vor, um seinen vermeintlichen Vorteil auszunutzen,
doch unglaublicherweise zuckte die Kreatur nicht einmal zusammen. Ihre Klauenhände schnappten zu und rissen Mond
den linken Arm aus der Schulter.
Der Hadenmann stolperte zurück. Dunkles Blut schoß aus
der schweren Wunde an seiner Schulter, doch sein aufgerüsteter Körper war schon dabei die durchtrennten Blutgefäße zu
versiegeln, und er nutzte das implantierte Stahlgewebe unter
seiner Haut, um die Wunde zu kauterisieren. Mond spürte die
Schmerzen und den Schock, aber nur ganz schwach, wie aus
weiter Ferne. Er besaß noch immer die volle Kontrolle über
seinen Körper. Aber er war ja schließlich auch ein Hadenmann.
Die Kreatur untersuchte den zuckenden Arm in ihrer Hand
und biß wild in den Muskel. Die mächtigen Kiefer mit den
viel zu zahlreichen Zähnen rissen ein großes Stück Fleisch
heraus, und das Wesen kaute genußvoll darauf herum. Mond
warf aus den Augenwinkeln einen Blick auf das Kontrollpaneel hinter sich. Er hatte die Routinen schon beinahe beendet,
die den Aufweckprozeß in Gang setzten, als das Wesen gekommen war und ihn unterbrochen hatte. Nur noch ein paar
letzte Kodes, und sein Volk wäre frei und würde ihn retten.
Aber er wußte, wenn er sich auch nur den Bruchteil eines Augenblicks abwandte, würde die Kreatur ihn erneut anspringen.
Seine Energievorräte waren beinahe erschöpft, und die Wunde hatte ihn ziemlich viel gekostet. Er mußte den Kampf gewinnen, und zwar jetzt, solange er noch konnte.
Mond stürzte vor. Seine erweiterten Sinnesorgane sorgten
automatisch dafür, daß der Verlust an Gleichgewicht, den
seine schwere Verwundung verursachte, wieder ausgeglichen
wurde. Die Kreatur warf den zur Hälfte gefressenen Arm beiseite und stemmte sich dem Hadenmann entgegen. Mond
duckte sich unter den ausgestreckten Klauen hindurch und
packte mit seiner verbliebenen Faust in das Loch im Unterleib
der Kreatur. Sie zuckte spastisch, als Monds Hand auf der
Suche nach einem lebenswichtigen Organ tief in ihren Eingeweiden wühlte. Jetzt tat er ihr weh, das wußte er. Und dann
schloß sich das Loch in ihrem Unterleib um sein Handgelenk
und hielt es mit eisernem Griff!
Mond blickte hoch in das grinsende Gesicht seines Gegners,
in
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