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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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oder
>Wenn du jemanden ganz schrecklich liebhast, dann bekommst du ein Baby<
oder auch andere Erklärungen, die die Idee von Sexualität vermeiden.
Unglücklicherweise mögen alle diese Antworten für den Augenblick genügen, können
später aber um so größere Verwirrungen beim Kind
anrichten, wenn die Mitschüler die verschiedensten Versionen verbreiten. Die
Frau, der als Kind erzählt wurde, man bekomme ein Kind, wenn man jemanden ganz
besonders gern habe, erinnerte sich noch, daß sie sich tagelang völlig auf die
Liebe zu ihrem Vater konzentrierte, um so zu einem Baby zu kommen. Das Ergebnis
kann Frustration, Enttäuschung und Mißtrauen gegenüber elterlichen
Informationen sein, wenn die Kinder die Wahrheit erfahren, während nach aller
Erfahrung gradlinige und stimmige Informationen auch von kleineren Kindern gut
aufgenommen werden. Das zeigte auch das Gespräch, zwischen Karen und ihrer
Tochter:
    »Vor ungefähr einem Jahr begann
mich meine fünf Jahre alte Tochter zu fragen, wie die Babys gemacht werden und
wie sie in den Bauch der Mutter gelangen. Ich erklärte ihr, daß Papas Penis in
meine Vagina eindringt und dabei ein Baby gemacht wird. Nach einigen Minuten
kam sie dann wieder und wollte wissen, wie Papas Penis ein Baby mache. Darauf
sagte ich ihr, darüber müsse ich ein paar Tage nachdenken. Ich mußte mir erst
überlegen, wie ich ihr das so erklären könnte, daß sie es auch verstehen würde.
Schließlich erzählte ich ihr, daß in Papas Penis ein Saft sei, der sich mit dem
Saft in meiner Vagina mischen würde und daraus das ,, Baby entstünde. Das wachse dann in meinem Bauch heran. Das war einfach genug.
Sie verstand es, und es ergab für sie auch einen Sinn. Daher akzeptierte sie
die Erklärung .«
    Wenn eine Beschreibung nicht
ausreicht, können Diagramme oder Bilder weiterhelfen. Oftmals sind in den
frühen Stadien der geistigen Entwicklung Worte und Überlegungen schwieriger zu
verstehen als sichtbare Diagramme und Bilder:
    »Als ich in dieser Zeit
schwanger wurde, wollte meine siebenjährige Tochter wissen, wie das vor sich
geht. Wir hatten ihr bereits erzählt, Mama habe ein Ei und Papa haben einen
Samen und daß Papas Samen das Kind zeuge. In dieser Zeit wollte sie aber genau
wissen, wie Papas Samen in die Mutter gelange. Wir sagten, Vater gebe Mutter
den Samen. >Gut, aber wie gibst du Mutti den Samen ?< Darauf sagten wir ihr, daß Vaters Penis der Mutter den Samen gebe. >Gut,
aber wie gibt der Penis Mutti den Samen ?< Wir
erklärten es ihr mit Worten, aber das reichte wirklich nicht aus. Sie konnte es
nicht verstehen. Deshalb gingen wir in eine Bücherei und suchten ihr einige
wirklich gute Bücher mit Bildern aus. Die Bilder zeigten, wie der Penis des
Vaters in die Vagina der Mutter gelangt. Darauf sagte sie zu mir: Jetzt habe
ich es verstanden und hat nie mehr etwas gefragt .«
    Auch Tiere können eine
ausgezeichnete Einführung in das Verständnis der Sexualität vermitteln. Früher,
ehe die Menschen in den Städten lebten, konnte der natürliche Zyklus sexueller
Bedürfnisse von den Kindern bei allen Tieren um sie herum vollständig
beobachtet werden. Und Kinder, die auf Bauernhöfen aufwachsen, lernen häufig
auf diesem Wege alles über den Sex. Haustiere können dem gleichen Zweck dienen,
wie Eve entdeckte:
    »Für unsere Jungen war das
Halten eines Haustieres sexuell sehr aufschlußreich. Wir haben eine Hündin und
wollten, daß sie Junge bekommt. So kamen wir dazu, sie erst einmal mit Hormonen
zu füttern. Aus all dem ergaben sich eine Menge Diskussionen mit unseren
Jungen, die damals sechs und vier Jahre alt waren und wissen wollten, was da
vor sich gehe, weil wir sie mehrfach zum Deckrüden bringen mußten. Dabei wurde
viel gescherzt darüber, wie sie nun zu ihrem Freund ging und die beiden
versuchten, einige junge Hunde zu produzieren. Es war wirklich eine
ausgezeichnete Gelegenheit, sich mit den Kindern hinzusetzen und einige Bücher
zu Hilfe zu nehmen, um ihnen zu beschreiben, was da nun eigentlich passierte .«
    Immerhin, selbst wenn die
Kinder die Mechanik der Vorgänge zu verstehen gelernt haben, begreifen sie noch
lange nicht, warum alle Leute so etwas so gerne tun. Die Antwort, die Samantha
von ihrem Kind bekam, ist nicht so unüblich:
    »Als die Lehrerin meines acht
Jahre alten Sohnes schwanger wurde, erwies sich das als Klassenereignis. Die
ganze Klasse erlebte mit ihr die ganze Entwicklung und versandte sogar
selbstgebastelte Geburtsanzeigen für die Lehrerin, als im
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