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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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Industriemanager,
verheiratet, während sie selbst Kauffrau ist. Die beiden haben zwei Töchter von
fünf und drei Jahren. Sie berichtete uns zu diesem Thema:
    »Vor ein paar Tagen fand ich
meine drei Jahre alte Tochter, wie sie sich zwischen den Beinen rieb, und ich
fragte sie: >Was tust du da ?< Sie meinte darauf:
>Ich reibe gerade meine Musch<, und ich fragte: >Tut das gut?<, was
sie bejahte. Meine fünf Jahre alte Tochter sagt: >Es ist ein schönes Gefühl,
wenn ich das tu, es fühlt sich an, als wenn ich Pipi mache !< Im Moment war ich etwas erschreckt und wußte nicht, ob ich sie ermutigen oder
es ihnen ausreden sollte, also sagte ich nur: >Ach wirklich?< und ließ es
irgendwie weiterlaufen.«
    Viele der Frauen, mit denen wir
sprachen, waren sehr gebildet und sich dessen bewußt, daß die Masturbation eine
normale und natürliche Aktivität ist. Sie wußten ebenso, daß diese Tätigkeit
das Kind seinen eigenen Körper sexuell kennenlernen läßt, und zwar auf einem
komplikationsloseren Wege, als wenn sie anfangs mit Gleichaltrigen
herumexperimentieren. Roberta ging das Thema Masturbation auf folgendem Wege
an, über den sie berichtet:
    »Meine erste Reaktion, als ich
meine Tochter masturbieren sah, als sie noch ein Baby war, bestand darin, daß
ich sagte: >Laß das<, denn genau so hatte auch meine Mutter zu mir
gesagt. Aber dann begann ich nachzuforschen. Ich las Bücher, sprach mit meinem
Kinderarzt, mit meinem Frauenarzt und sogar mit einem Psychologen darüber.
Schließlich entschied ich mich für den Standpunkt, es wäre das Beste, wenn ich
ihr das Masturbieren erlauben würde, das ebenso ein natürlicher Bestandteil des
Aufwachsens ist, wie ein guter Weg, seine eigene Sexualität kennenzulernen.
Deshalb sagte ich ihr nie mehr, sie solle das nicht tun. Nur stellte ich fest,
daß sie dazu ihre eigene Abgeschlossenheit benötigte .«
    Louise fand ein Buch, daß ihr
ihre eigene Einstellung zur Masturbation klären half und gab es an ihre Tochter
weiter:
    »Ich las ein Buch, das hieß
>Sex mit Liebe< von Dr. Edith Hamilton. Darin stand, es sei besser, bis
zum siebzehnten Lebensjahr zu warten, ehe man sexuell aktiv werde, denn ein
Mädchen müsse erst seinen eigenen Körper kennenlernen, müsse lernen, wie es
masturbieren könne und herausfinden, wie es zu erregen sei, was es genießen
könne, so daß es in der Lage sei, all das einen jungen Mann zu lehren. Auf
diesem Wege könne es nicht betrogen werden, indem es seinen Körper zwar
hergebe, aber weder angenehme Gefühle noch körperliche Sensationen dafür
bekomme. Sehr viele Mädchen lernten während ihres ganzen Heranwachsens nie den
Orgasmus kennen, obwohl sie sexuell aktiv waren, und ich habe selten jemanden
berichten hören, daß sie während des Heranwachsens ihren Orgasmus genossen
hätten. In der Regel waren sie zu ängstlich dazu. Dieses Buch sagt aus, wenn
man seinen eigenen Körper kennt, verschwindet die Angst vor sehr vielen Dingen,
und man ist wirklich auch in der Lage, einen jungen Mann zu lehren, wie er
einen zu lieben hat. Ich denke, daß dieses Buch einem Mädchen eine vernünftige
Grundlage gibt, um sich gleichberechtigt zu fühlen; denn wenn es eine sexuelle
Partnerschaft eingeht, ist es in der Lage, dem Partner genaue Auskunft zu
geben, wie es reagiert. Mit diesem Wertsystem war ich wirklich einverstanden,
deshalb kaufte ich das Buch und gab es meiner Tochter Janet zu lesen. Nachdem
es für Heranwachsende zuweilen peinlich ist, über Sex zu reden, empfehle ich,
ihnen einigen Lesestoff darüber in die Hand zu geben und das als Basis für
spätere Gespräche zu benutzen. So haben wir es jedenfalls gehandhabt und sind
gut damit gefahren .«
    Aber trotz dieses ganzen
Arsenals intellektuellen Akzeptierens fühlten sich viele Mütter reichlich
unwohl bei dem ganzen Thema Masturbation, selbst wenn sie wußten, daß ihre
Kinder bereits masturbiert hatten. Das Hauptanliegen der Frauen, die in Sachen
Masturbation mit sich selbst im reinen waren, richtete sich auf die Forderung
nach absoluter Abgeschlossenheit bei diesem Tun. Sie wünschten ihren Kindern
beizubringen, daß an der Masturbation zwar absolut nichts Unrechtes sei, daß es
sich dabei aber um etwas handele, was man in der Abgeschiedenheit des eigenen
Zimmers tut.
    Barbara wurde mit dieser
Situation auf folgende Weise fertig: »Die Masturbation war in unserem Hause ein
großes Ereignis. Unsere Tochter begann damit mit drei Jahren. Zunächst waren
wir etwas schockiert, denn sie tat es
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