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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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verborgenen
Körpergegenden Bescheid wissen und um ihnen besser den
Verlauf einer Geburt erläutern zu können. Karen teilte uns diese Erfahrung
dabei mit: »Mein Mann und ich sind ziemlich frei darin, auch nackt
herumzulaufen. Wir versuchen nicht, unsere Körper zu verstecken. Wir duschen
zusammen, wir alle vier oder, wenn ich gerade in Hetze bin, geht er mit den
Kindern unter die Dusche, damit er mir Arbeit bei den Mädels erspart. In diesem
Alter, sie sind jetzt drei und fünf Jahre alt, ist das natürlich kein Problem.
Aber es hat auch Folgen. So fragte mich meine Dreijährige vor ein paar Wochen,
wo denn meine Musch (ihr Wort für Genitalien) sei, sie sehe nur Haare. So
erzählte ich ihr, daß die dahinter sei und sie wollte sie unbedingt sehen. Also
zeigte ich sie ihr. Sie schaute sie genau an und sagte:
    >Ach, die ist ja genau wie
meine<, womit ihre Neugier gestillt war .«
    Louise benutzte einen Gang in
eine Arztpraxis, um bei dieser Gelegenheit ihren Sohn über die weibliche
Anatomie zu unterrichten. Sie erzählte uns darüber:
    »Als ich zum Frauenarzt ging,
kurz ehe meine Tochter geboren wurde, nahm ich meinen dreijährigen Sohn mit,
vor allem weil ich keinen Babysitter hatte. Ich ließ ihn hereinkommen, und
erschaute zu, wie mich der Gynäkologe untersuchte. Ich fand es gut, daß er mich
so sah. Ich hätte mich nicht dabei wohlgefühlt, wenn ich daheim nackt
herumgelaufen wäre, und er hätte da meinen Körper gesehen. Aber in der
Arztpraxis fühlte ich, daß das in Ordnung war. Ich genierte mich nicht, und er
sah nun, von wo das Baby kommen würde, und bekam so eine Idee davon, was alles
zur Anatomie gehört. Er sagte hinterher zu mir: >Mama, ich hasse es, dir das
zu sagen, aber wenn das Baby herauskommt, wird es dich verletzen<.
    Später stellte ich dann fest,
daß er wirklich einiges verstanden hatte, denn er fragte mich: >War das
nicht unbequem? War Papa nicht furchtbar schwer für dich, als er auf dir lag ?< Ich beruhigte ihn, daß das nicht so war und daß ich es
gern hatte, so eng umschlossen mit dem Vater zu liegen.«
    Ruby erinnerte sich an ein
Erlebnis, das sie etwa drei Jahre zuvor gehabt hatte. Sie erzählte uns:
    »Als meine Tochter ein Jahr alt
war und mein Sohn gerade vier, gab es bei ihm immer noch gelegentliche
Rückfälle in babyartige Verhaltensweisen. Er wollte dann saugen, redete
Babysprache, wollte der Kleinste sein. Meine Tochter machte gerade ihr
Mittagsschläfchen, und ich ruhte mich auf dem Sofa aus, wobei ich mich mit
Beinen in Yogastellung zurücklehnte. Mein Junge kauerte sich in meinen Schoß
und versuchte zu nuckeln, was ich ihm erlaubte. Es wurde ihm aber bald über.
Als nächstes begann er von meiner Vagina und meinem Uterus zu plappern und zu
versuchen, meinen Rock hochzuziehen. Meine erste Reaktion war, ihn zu stoppen
und ein wenig gespannt zu werden. Aber ich spürte bei ihm eine solche
Aufrichtigkeit und vielleicht auch mehr, daß ich ihm doch die Erlaubnis geben
und ihm sogar helfen wollte. Er hob meinen Rock und kroch darunter und redete
dabei unaufhörlich weiter, er sei ein ganz kleines Baby und liege noch in
meiner Gebärmutter. Ich bestätigte seine Informationen, wenn er mich etwas
fragte, aber ich brauchte seinen Reden nicht viel hinzuzufügen. Er fragte mich
dann nach der Stellung meines Körpers, als er geboren wurde, also legte ich
meine Beine weit gespreizt auf den Rand des Sofas, so daß mein Körper in etwa
gleicher Position wie bei meinen Geburten zu liegen kam. Das alles geschah,
während er sich sorgfältig unter meinem Rock versteckt hielt. Dann klopfte er
mir auf den Bauch und fragte, ob ich fertig sei. Ich bejahte das, und er sagte:
>Ich auch. Es ist Zeit, daß ich geboren werde. Tu du, was du jetzt tun mußt,
Mama, dann komme ich heraus .<  Also faßte ich
meine Knie, hob meinen Rücken leicht von den Kissen, gab einige Grunzlaute von
mir, als er auch schon meinen Rock lupfte und auf den Boden hüpfte. Er wandte
sich mir mit einem wunderhübschen Lächeln zu, breitete seine Arme weit aus und
rief in einem plötzlichen Schrei des Erkennens: >Mama, da bin ich !< Wir schmusten lange Zeit miteinander und schauten dann
einige Bücher an. Dieses ganze Erlebnis war wundersam warm und liebevoll, und
wir waren beide davon hoch befriedigt .«
    Einige Frauen sahen sich in der
Lage, sexuelle Aufklärung in das natürliche Familiengeschehen einzubetten und
bei Gesprächen über die Anatomie technische Ausdrücke zu verwenden:
    »Die ersten Gespräche über
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