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Der einaeugige Henker

Der einaeugige Henker

Titel: Der einaeugige Henker
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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jemand darüber freut.«
    Ich strahlte ihn nahezu an. »Das ist eine tolle Idee. Ja, den nehmen wir mit. Und wir können mit dem Wagen sogar recht nahe an den Brunnen herankommen.«
    »Perfekt.«
    Die Idee mit dem Spiegel ließen wir nicht fallen. Wir mussten ihn nur transportieren, aber das war kein Problem.
    Suko gab Shao noch Bescheid. Ich wartete am Lift auf ihn. Als er auf mich zukam, schüttelte er den Kopf.
    »Was hast du?«
    »Dass wir heute noch einen Ausflug machen würden, hätte ich auch nicht gedacht.«
    »Da sieht man mal wieder, wie sehr man sich täuschen kann …«
    ***
    Sören Pfeiffer schaute Reni Long an und schüttelte den Kopf. »Das war aber ein komisches Gespräch.«
    »Kann sein.«
    »Und du willst tatsächlich weg?«
    »Genau. Das noch an diesem Abend.«
    »Mit dem Taxi?«
    »Nein, mit einem Auto, das nicht weit von hier geparkt steht. Wir gehen jetzt hin.«
    Er schnappte nach Luft. »Du hast ein Auto?«
    »Klar.« Die Antwort klang sehr selbstsicher.
    »Seit wann denn?«
    »Das kann ich dir genau sagen. Seit heute.«
    Sören Pfeiffer schwieg. Dieser Tag war wirklich nicht seiner gewesen. Hier kam alles zusammen. Da wurde das Unwahrscheinliche wahrscheinlich, und er traute sich nicht, noch weitere Fragen zu stellen.
    »Können wir?«, fragte sie.
    »Wir?«, echote er.
    »Ja, wir. Oder willst du hier in der Bude bleiben? Ein bisschen frische Luft wird uns gut tun.«
    »Meinst du?«
    Reni Long kam auf Sören zu und blieb dicht vor ihm stehen. »Oder hast du Angst?«, flüsterte sie.
    »Nein.«
    Reni lachte und schlug ihm leicht gegen die Wangen. »Natürlich hast du Angst. Die habe ich auch.«
    »Und warum?«
    »Weil ich das Gefühl habe, dass der Teufel seine Hand mit im Spiel hat.«
    Sören Pfeiffer ging nicht darauf ein. Er wunderte sich noch einmal, als er den Jeep sah. Eine Frage stellte er nicht. Es war besser, wenn er den Mund hielt und alles auf sich zukommen ließ …
    ***
    Wir waren knapp drei Minuten unterwegs, als sich das Wetter änderte. Es fing an zu regnen. Der Himmel entließ die dicken Tropfen, die gegen die Scheiben klatschten und sich anhörten wie ein schwaches Trommeln. Es machte keinen Spaß, mit dem Auto unterwegs zu sein, aber wir konnten uns das Wetter nicht aussuchen.
    Suko, der am Steuer saß, schwieg. Seinem Gesichtsausdruck sah ich an, dass er seinen Gedanken nachging.
    »Du denkst über die Frau nach«, sagte ich.
    »Ja.«
    »Und?«
    »Wer kann sie sein, John?«
    »Wir kennen ihren Namen. Damit müssen wir uns zufriedengeben. Ich weiß nicht, was sie mit diesem Henker zu tun hat, kann mir aber vorstellen, dass sie so etwas wie ein Versuchsobjekt gewesen ist.«
    »Für wen?«
    »Für eine magische Welt, in die Reni Long hineingeraten ist. Sie wird es schwer gehabt haben, sich damit abzufinden, falls das überhaupt passiert ist.«
    Suko nickte. »Aber da gibt es noch jemanden, der wichtig ist. Dieser Henker.«
    »Zweifelsohne.«
    »Und ich würde gern wissen, woher er kommt.«
    »Das könnte eine andere Dimension sein. So etwas erleben wir ja nicht zum ersten Mal. Eine andere Dimension, die ihn aufgenommen hat.«
    »Und warum?«
    »Das weiß ich auch nicht. Aber er muss etwas Besonderes gewesen sein, sonst hätte er sich nicht in unserer Welt zeigen können.«
    »Ja, der Spiegel.«
    »Kann sein.«
    Suko grinste. »Der Spiegel ist der Anfang. Ich kann mir vorstellen, dass wir diesem Killer oder Henker den Weg verbauen, wenn wir den Spiegel zerstören.«
    »Willst du das denn?«
    »Nein, John, ich will den Henker vernichten. Er ist ein Mörder. Er nimmt keine Rücksicht. Er tötet, was ihm vor die Klinge kommt.«
    »Wir werden ihn nach dem Grund fragen.«
    »Darauf kannst du dich verlassen.«
    Wir rollten weiter durch das nächtliche London auf unser Ziel zu. Der Verkehr war etwas schwächer geworden, aber das kam uns nicht so vor, denn in der Dunkelheit bildeten die Scheinwerfer ein wahres Chaos aus sich bewegenden Lichtern.
    Wir mussten zum Hyde Park. Dabei war die Südseite wichtig, denn von dort wollten wir hineinfahren.
    Auf der breiten Kensington Road kamen wir recht gut voran. Wir hatten uns eingereiht in die Flut der Lichter und warteten auf eine bestimmte Abzweigung, die wir nehmen mussten. Von dort aus ging es direkt in den Park hinein, und die Straße würde uns fast bis ans Ziel bringen. Zumindest bis zu einem Parkplatz.
    Der Brunnen gehörte zu den Orten in London, die immer wieder Besuch aus aller Welt bekamen. Diana hatte noch immer einen Platz im
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