Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Drachentöter

Der Drachentöter

Titel: Der Drachentöter
Autoren: Keith Laumer
Vom Netzwerk:
– bevor Sie sich in Ihre Räume begeben, Retief, erklären Sie diesen Kerlen, daß wir für die Ungeheuerjagd leider nicht verfügbar sind«, sagte Pinchbottle. »Aber ich kann ihnen eine hübsche Wanderbibliothek zur Verfügung stellen – mit den neuesten CDT-Schriften und …«
    Einer der Rockammoraner trat vor, verbeugte sich leicht und sprach den Botschafter an:
    »Ehrenwerter Sir, habe das Vergnügen, Haccop, Ihr Dolmetscher, zu sein. Kenne Terry-Geräusche von Japanis, Holländern, Indern und Juden – alles Händler hier. Hatten hübsches Chin-chin über Teleschirm noch vor der Landung.«
    »Ah, natürlich. Schade, daß Sie bei der Zeremonie nicht anwesend waren. Nun werden wir endlich erfahren, was dieser Unsinn bedeutet.« Der Botschafter warf Retief einen vernichtenden Blick zu. »Ich habe – äh – Gerüchte vernommen, daß eine Art Dinosaurier im Lande ist, haha …«
    »Ja, ja, richtig, Sir. Verdammt anständig, daß Sie-Freund mitkommen unter diesen Umständen.«
    Pinchbottle zog die Stirn kraus. »Am besten gebe ich Ihnen wohl eine Definition unserer Position, da sich bei der Obersetzung einige Fehler eingeschlichen haben könnten. Das Corps Diplomatique Terrestrienne hat mich als Außerordentlichen Botschafter und Gesandten mit unbeschränkter Vollmacht bei Ihrer Regierung akkreditiert …«
    »Hkkk! Bei einem solchen Titel können Sie gar nicht danebentreffen!« freute sich Haccop. »Wollen Sie haben einige unserer Burschen, um zusammenklauben die Stücke, oder töten Sie Crunderthush ganz allein, um zu erlangen mehr Ruhm?«
    »Aber ich bin doch Diplomat! Mein Angebot lautete dahin, daß ich Ihrer rückständigen Nation …«
    »Klar; tolle Geste interplanetarischer Kameradschaft.«
    »Einen Augenblick!« Pinchbottle schob die Unterlippe vor und richtete den Blick himmelwärts. »Meine Arbeit beschränkt sich auf Worte und Papierkram, nicht auf Taten. Das heißt, ich kann Ihnen alles versprechen, was ich für richtig halte, aber ausgeführt werden diese Versprechen von niedrigeren Personen.«
    Haccops breites Gesicht verdüsterte sich. »Hier bei uns heißt es: Was Kumpel sagt, tut er …«
    »Versteht sich. Ich werde sofort mit dem Sektor-Hauptquartier sprechen, wenn nächsten Monat mein Schiff kommt. Selbstverständlich wird sich etwas finden lassen …«
    »Crunderthush jetzt unterwegs! Nix fangen, wenn wir lange warten. Sie besitzen echtes japanisches Schwert – Wertarbeit.«
    Das Dreifachkinn des Diplomaten zitterte. »Sir! Sie vergessen sich. Ich bin der terrestrische Botschafter und nicht irgendein primitiver Killer.«
    »Sie-Freund verletzen Rockamorra-Tradition Numero Sechs-Null-Zwo, vor zwei Stunden von Rat der Ehrenwerten Greise verabschiedet.«
    Pinchbottle schnallte das Schwert los und warf es zur Seite.
    Retief tat einen Sprung und fing es auf, bevor es den Boden berührte. Mit verschränkten Armen stand der Botschafter da und funkelte den Dolmetscher an.
    »Ich sage Ihnen hiermit klipp und klar, daß ich nicht die geringste Absicht habe, Ihren Dinosaurier zu töten.«
    Haccops Gesichtszüge wurden düster. »Ist das endgültige Entscheidung?«
    »Jawohl, Sir!«
    Der Rockamorraner drehte sich um und sprach rasch in seiner Heimatsprache auf die Speerträger ein. Die Leute kamen näher und kreisten das Botschaftspersonal mit gezückten Speeren ein.
    »He, was geht hier vor?« piepste Pinchbottle.
    »Es scheint, daß man Sie ins hiesige Kittchen bringen will, Sir«, erklärte Retief.
    »Das kann man mir nicht antun. Und Sie? Weshalb nimmt man Sie nicht fest?«
    »Ich habe keinen Eid geleistet.«
    »Sie-Freund mitkommen«, sagte Haccop. »Rockamorraner keine Geduld mit Meineidigen.«
    »W-wie lange müssen wir denn im Gefängnis bleiben?« stieß der Erste Botschaftssekretär Whaffle hervor.
    »Einen Tag«, entgegnete Haccop.
    »Nun, das läßt sich ertragen, Eure Exzellenz«, meinte Magnan. »Wir können die Zeit dazu verwenden, ein Alibi zu schmieden – ich meine, wir werden ans Hauptquartier eine Erklärung abschicken, daß diese Niederlage in Wahrheit ein diplomatischer Sieg ist.«
    »Morgen werde ich drastische Maßnahmen ergreifen …«, ereiferte sich Pinchbottle.
    »Habe die Ehre, das zu bezweifeln, Untreuer«, sagte Haccop. »Gar nicht so leicht, Maßnahmen zu ergreifen, wenn man Kopf verloren hat.«
     
    *
     
    Botschafter Pinchbottle blitzte Retief durch das Gitterfenster seiner Zelle wütend an.
    »Ich werde Sie dafür zur Rechenschaft ziehen, Sir, daß Sie mich vor
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher