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Der Drachentöter

Der Drachentöter

Titel: Der Drachentöter
Autoren: Keith Laumer
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…« Barf sah Lib Glip an. »Unter diesen Umständen …«
    »Es wird sich machen lassen«, versprach Lib Glip.
    »Ich bringe Sie mit meinem Panzerwagen zurück«, sagte General Barf. »Warten Sie nur, wie das Ding über flaches Territorium läuft, mein Junge!«
    Im rosigen Licht der Morgendämmerung wartete Botschafter Biteworse mit seinem Stab an der Rampe, um die gewichtigen Inspektoren zu begrüßen.
    »Hallo, Hektor«, sagte der Vorsitzende des Inspektionsteams und betrachtete den ordentlichen Raumhafen, »sieht so aus, als seien die Gerüchte, die uns zu Ohren kamen, etwas übertrieben.«
    Biteworse lächelte höflich. »Eine Routinesache. Ich mußte nur ein paar Worte an gewisse Hörorgane richten, und alles andere lief von selbst. Es gibt nur wenige dieser einheimischen Häuptlinge, die bei einer angedeuteten Mahnung von Biteworse nicht in die Knie gehen.«
    »Nun, Hektor, ich dachte auch schon lange daran, Ihnen einen besseren Posten zu verschaffen. Ich beobachte Sie nämlich schon seit geraumer Zeit …« Die Großen schritten von dannen und tasteten sich mit Worten vorsichtig ab. Neben Retief stand ein Eingeborener in einer gestreiften Robe und schüttelte traurig den Kopf.
    »Das war ein gemeiner Trick, Retief! Wie konnten Sie sich von Lib Glip begnadigen lassen! Ich erlebe hier bei meinen Büchern so selten etwas Aufregendes.«
    »Das soll von jetzt an anders werden«, versicherte Retief dem Alten. »Sie können damit rechnen, daß die Bibliothek bald wieder geöffnet wird.«
    »Meine Güte!« Der Kurator strahlte. »Das wünsche ich mir schon seit Jahren. Junge Schnösel, die mir ein Trinkgeld geben, wenn ich ihnen die richtigen Bücher für die Examensarbeit beschaffe. Vielen Dank, mein Junge. Jetzt brechen bessere Zeiten an.« Er eilte weg.
    »Retief!« Magnan zupfte an seinem Ärmel. »Ich habe da gewisse Gerüchte über den Waffenstillstand gehört. Ich hoffe, daß Ihre zweistündige Abwesenheit von der Botschaft in keiner Weise mit den diversen Entführungen, Diebstählen, Erpressungen und Angriffen zu tun hatte. So etwas ist im diplomatischen Dienst einfach tabu.«
    »Mister Magnan, wo denken Sie hin!« Retief holte einen Fächer aus der Tasche und zerriß ihn in kleine Schnipsel.
    »Entschuldigen Sie, Retief. Ich hätte Sie besser kennen müssen.
    Übrigens – haben Sie da nicht eben ein altes Plushniki-Manuskript vernichtet?«
    »Das hier? Aber nein. Das ist eine alte chinesische Speisekarte, die irgendwie in die Geheimakten geraten war.« Er warf die Schnipsel in eine Abfalltonne.
    »Ach so. Sollen wir noch eine Kleinigkeit zu uns nehmen, bevor der Appell vor den Inspektoren beginnt? Der Botschafter plant eine fünfstündige Einführungsplauderei, eine anschließende Besichtigung der Akten und …«
    »Nein, danke. Ich habe eine Verabredung mit Lib Glip. Ich soll eines seiner neuen Verfolgungsflugzeuge testen. Das rote da drüben – eben aus der Fabrik gekommen.«
    »Nun, einen Premier darf man wohl nicht warten lassen.« Magnan blinzelte Retief zu. »Ich verstehe nicht ganz, weshalb Sie mit diesen hohen Tieren immer so schnell befreundet sind. Schließlich haben Sie noch keinen besonderen Rang – Ihre Berichte werden lediglich in fünffacher Ausfertigung verlangt.«
    »Ach, vielleicht ist es meine naive Art«, sagte Retief. Er winkte und ging auf die Rollbahn, wo der kleine Doppeldecker bereits wartete.
     
    ENDE
     

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