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Der Drachentöter

Der Drachentöter

Titel: Der Drachentöter
Autoren: Keith Laumer
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Blorts es fertig, den Planeten zu stehlen?«
    »Eine Unachtsamkeit von uns«, gab Snop zu. »Unsere Streitkräfte waren alle hier, um ihnen einmal Mores beizubringen, und da schlüpften die Verräter hinter unserem Rücken nach Plushnik I und richteten sich häuslich ein.«
    »Und ihre Frauen und Kinder?«
    »Oh, es fand ein Austausch statt. Schließlich hatten sie ihre Bälger und zänkischen Weiber hier auf Plushnik II zurückgelassen.«
    »Womit begann die Fehde eigentlich?«
    »Keine Ahnung. Das liegt im Nebel der Vergangenheit verborgen.« Der Gloi erhob sich. »Ich verschwinde jetzt, Mister Retief. Meine Reserve-Einheit ist aufgerufen worden, und ich muß mich in einer halben Stunde bei der Waffenausgabe melden.«
    »Nun, seien Sie vorsichtig, Dil Snop. Ich sehe Sie hoffentlich bald wieder.«
    »Das kann ich nicht garantieren. Der alte Lib Glip hat persönlich das Kommando übernommen, und er hat einen gewaltigen Truppenverschleiß.« Snop tippte an seine Kappe und ging. Einen Augenblick später zeigte sich Magnans schmales Gesicht in der Tür.
    »Kommen Sie, Retief. Der Botschafter möchte ein paar Worte an seine Mitarbeiter richten; in fünf Minuten sollen wir uns im Verpflegungsamt einfinden.«
    »Er ist wohl der Ansicht, daß Dunkelheit und Einsamkeit unsere Denkprozesse anregen.«
    »Spotten Sie nicht über die Wirksamkeit dieser Methoden. Ich habe schon ein halbes Dutzend Vorschläge zur Verbesserung unserer Situation ausgearbeitet.«
    »Und werden sie funktionieren?«
    »Nein – aber sie machen sich sicher gut in meinem Personalbogen.«
    »Ein wichtiger Punkt, Mister Magnan. Nun, reservieren Sie mir einen Platz in einer abgeschiedenen Ecke. Ich komme nach, sobald ich ein paar obskure Fakten nachgelesen habe.«
    Retief blätterte während der nächsten Viertelstunde gebundene Akten durch. Als er fertig war, erschien ein Blort mit formloser blauer Uniform und einem Flakhelm auf seinen wichtigsten Organen.
    »Hallo, Mister Retief«, sagte er lustlos. »Da bin ich wieder.«
    »Freut mich, Kark. Ich habe Sie erst nach dem Frühstück erwartet.«
    »Sie packten mich gleich in den ersten Transporter. Sobald wir landeten, schlich ich mich weg, um Sie zu warnen. Heute abend wird hier allerhand los sein.«
    »Das habe ich gehört, Kark …« Eine ohrenbetäubende Explosion übertönte seine Worte. »Du hast ja eine neue Medaille.«
    »Ja.« Der junge Mann tastete nach der türkisfarbenen Schleife, die an seiner dritten Rippe befestigt war. Er ging zu einem Tischchen und öffnete die Schublade.
    »Dachte ich es mir doch«, sagte er. »Dieser Gloi-Lümmel hat wieder einmal keine Sahne übriggelassen. Ich sorge immer für einen ordentlichen Vorrat, aber er? Ein echter Orange-Geizkragen.«
    »Kark, was wissen Sie über die Anfänge des Krieges?«
    »Wie?« Der neue Sekretär sah von seinem Kaffeefilter auf. »Oh, es hat irgend etwas mit den Gründervätern zu tun. Möchten Sie auch eine Tasse – leider schwarz?«
    »Nein, danke. Wie fühlen Sie sich, wenn Sie wieder auf Ihrer alten Heimatwelt sind?«
    »Auf meiner alten …? Ach, ich verstehe. Na ja, ganz gut. Allerdings etwas trocken und heiß.« Das Gebäude erzitterte von einem Einschlag in der Nähe.
    »Ich beginne jetzt mit der Arbeit, Sir. Zuerst vielleicht die Glasbruchschäden. Wir sind drei Invasionen zurück.«
    »Lassen Sie jetzt den Papierkram, Kark. Suchen Sie ein paar Hausdiener zusammen und sorgen Sie dafür, daß die Glasscherben weggeräumt werden. Wir erwarten bei Tagesanbruch ein paar hohe Persönlichkeiten, und wir möchten ihnen nicht den Eindruck vermitteln, daß wir hier wilde Parties feiern.«
    »Sie gehen doch nicht aus, Sir?« Kark sah ihn beunruhigt an. »Ich würde es nicht tun. Es fliegt eine Menge Metall durch die Gegend.«
    »Ich wollte nur einen kleinen Spaziergang zum Tempel der Hohen Bildung machen.«
    »Aber – aber das ist verbotenes Territorium für jeden Nicht-Plushnik!«
    Retief nickte. »Ich nehme an, der Tempel ist schwer bewacht?«
    »Nicht während des Kampfes. Die Glois haben alle Leute bis auf die Insassen des Invalidenheimes eingezogen. Sie planen schon wieder eine ihrer schlampigen Gegeninvasionen. Aber Mister Retief, wenn Sie glauben, was ich glaube, daß Sie glauben …«
    »Glauben heißt nichts wissen.« Retief winkte dem Blort fröhlich zu und ging hinaus in den verlassenen Korridor.
     
    *
     
    In der dämmerigen Straße warf Retief einen Blick auf die riesige Scheibe von Plushnik I, der kaum tausend Meilen
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