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Der Drachentöter

Der Drachentöter

Titel: Der Drachentöter
Autoren: Keith Laumer
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dieser barbarischen Sitte nicht gewarnt haben. Hoffentlich haben Sie wenigstens Verbindung mit den Korps-Schiffen aufgenommen und eine sofortige Umkehr befohlen.«
    »Leider nicht. Man hat hier keine Langstrecken-Transmitter.«
    »Sind Sie wahnsinnig geworden? Das heißt …« Pinchbottle lehnte sich kraftlos gegen das Gitter. »Retief«, flüsterte er. »Man wird uns die Köpfe abschneiden.«
    Ein Kommando von Rockammorranern kam um die Ecke und marschierte auf die Zelle der Terraner zu. Haccop hatte einen großen Schlüssel in der Hand.
    »Nun, Sie-Freund wollen teilnehmen an feierlicher Exekution?«
    »Einen Augenblick«, sagte Retief. »Sie haben versprochen, Cruderthush bis morgen abend zu töten. Bis dahin ist immer noch ein ganzer Tag Zeit.«
    »Sicher, aber Köpfeabschneiden immer nach dem Mittagessen. Mehr Zuschauer – und pro Eintrittskarte ein Credit.«
    Retief schüttelte den Kopf. »Völlig illegal. Es ist durchaus verständlich, wenn ihr ein paar Diplomaten um die Ecke bringen wollt, aber es muß protokollgerecht geschehen, sonst habt ihr im Nu ein Geschwader des Friedenserhaltungs-Korps am Halse. Und diese Leute revidieren eure Traditionen, bevor ihr »Einmischung in innere Angelegenheiten« sagen könnt.«
    »Hmm. Da haben Sie gar nicht so unrecht. Okay, wir warten bis morgen. Hinrichtung bei Fackelschein, auch romantisch.«
    »Retief!« Magnan umklammerte die Gitterstäbe. »Gibt es keine Möglichkeit, diesen furchtbaren Justizirrtum aufzuhalten?«
    »Nur eine. Sie-Freund ändern Meinung, töten Crunderthush«, erklärte Haccop freundlich.
    Retief sah nachdenklich drein. »Müssen die Herrschaften den Dinosaurier persönlich töten?«
    »Absolut. Kann doch nicht jeder Tom oder Jerry hineinpfuschen. Killer von Crunderthush sind nicht nur Nationalhelden, sondern gewinnen auch noch grüne Marke und Kühlschrank.«
    »Was meinen Sie, Chef?« wandte sich Whaffle an den Botschafter. »Sollen wir es versuchen? Viel haben wir nicht zu verlieren.«
    »Wie denn? Er fällt nicht tot um, wenn ich eine Botschaft abschicke.«
    »Wir sollten eine Grube anlegen und ihn hineinlocken.«
    »Idiot! Der Dinosaurier ist dreißig Meter lang.«
    »Und ist es auch nicht genehmigt, daß sich der Botschafter Hilfskräfte engagiert?«
    Haccop hielt den breiten Schädel schräg. »Gute Frage. Muß mich bei Traditionsministerium erkundigen.«
    »Ich würde natürlich liebend gern meinen Beitrag leisten«, sagte Magnan strahlend. »Wenn nur dieser dumme Husten nicht wäre …«
    »Ja, hust-hust«, sagte Whaffle. »Muß die feuchte Luft sein; die vielen verflixten Kanäle …«
    »Werden Sie die Leute aus ihrer Zelle lassen, damit sie die Gegend erkunden und Pläne zur Bekämpfung des Dinosauriers machen können?« fragte Retief.
    Haccop schüttelte den Kopf. »Nix. Meineidige auf Befehl der hohen Tiere eingesperrt. Müssen auch von hohen Tieren entlassen werden. Werde nach dem Schlaf fragen.«
    »Und wann ist das?«
    »Morgen am Spätnachmittag. Vielleicht hat Zwerg mit Plattkopf gerade noch Zeit, Crunderthush vor Ablauf der Frist zu töten.«
    »Wie können wir ihn töten, wenn wir hier eingesperrt sind?« fragte Pinchbottle.
    »Interessantes Problem«, stellte Haccop fest.
    »Wäre nicht entstanden, wenn Sie Schwur gehalten.«
     
    *
     
    Draußen zog Retief Haccop zur Seite. »Es hat doch niemand etwas dagegen, wenn ich mich umsehe? Ich möchte das Untier einmal beobachten.«
    »Klar. Sie tun, was Sie wollen. Kostet nichts, Crunderthush anzusehen, ganz umsonst.«
    »Aha. Ich nehme nicht an, daß Sie mir einen Führer zur Verfügung stellen können?«
    »Richtige Nichtannahme. Rockamorraner stellen nichts zur Verfügung, Fremden schon gar nicht.«
    »Hm, ich habe nur Kleingeld bei mir. Schecks werden hier wohl nicht akzeptiert?«
    »Klug geraten, Terry. Warum Talente nicht bei Glücksspiel ausnützen?«
    »Es wird nicht leicht für mich sein, ohne Geld durchzukommen.«
    »Oh-oh, diesmal falsch geraten. Wenn ohne Geld, gar nicht durchkommen – automatisch Sklave.«
    »Ich habe das Gefühl, daß Ihnen gar nicht viel am Tod des Ungeheuers liegt.«
    »Richtig, Touristenattraktion. Und macht Spaß, viele Wetten. Steht jetzt zehn zu eins gegen Terries.«
    »Inzwischen frißt das Vieh wieder ein paar Leute.«
    »Klar, muß ein paar Bauern verspeisen. Aber solange Crunderthush mich nicht frißt, juckt mich das nicht. Ausspruch von unsterblichem Mann.«
    »Shakespeare?«
    »Nein. Egbert Hiesenwacker, früher Terry-Händler. Hat Karten
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