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Der Diamant des Salomon

Der Diamant des Salomon

Titel: Der Diamant des Salomon
Autoren: Noah Gordon
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bestand.
    Diese Geschäfte waren es, die den meisten Profit abwarfen, aber solche Transaktionen fanden nicht jede W oche statt. Und so m ußte es e b en auch Tage wie diesen geben.
    Tot und leer.
    Harry wählte ohne den U m weg üb e r seine Sekretärin eine Telefonnum m er.
    »Hallo. Soll ich f ür ein W eilchen zu dir rüberkommen ? « Zögerte s i e, bevor sie z u stim m t e?
    »Schön«, sagte er.
     
    Als er auf dem Rücken lag, die W ange an den Rand der Matr a t ze g e preßt, sa g t e ihm die Frau, deren lange Haare wie ein Fächer über das Kissen gebreitet waren, daß sie u m ziehen wolle.
    » W ohin denn ? «
    »In eine kleinere W ohnung. Meine eigene.«
    »Aber hier ist doch deine W ohnung.«
    »Ich will sie nicht m ehr. Und ich will auch keine Schecks m e hr von dir, Harry.« Sie mußte ihre Stim m e erheben, da m i t er sie durch das Geräusch aus dem Fernseher überhaupt hören konnte. Sie bestand darauf, daß jedes Mal, wenn sie sich liebten, der Fernseher lief, denn die Wände ihrer W ohnung waren zwar teuer, aber dünn. Trotz der Lautstärke war kein Ärger in ihrer Stim m e.
    » W as soll denn das ? « wollte Harry wissen.
    »Ich habe neulich etwas über Rehe gelesen. Kennst du dich m it Rehen aus, Harry ? «
    »Nicht die B ohne.«
    »Rehe vögeln nicht in der Gegend heru m . Sie tun es nur, wenn sie brünftig sind. Dann bespringt der Bock irgendein weibliches Reh, und sobald er fertig ist, haut er wieder ab.«
    » W enn er Bock drauf hat …«
    Sie lächelte nicht. »Entdeckst du da nicht eine gewisse … Ähnlichkeit ? «
    »Verschwi n de ich etwa auch wie der Blitz im Unterholz ? «
    »Harry Hope m an ist kein Tier, er ist Geschäftsmann. Er sorgt dafür, daß die Dinge in Ordnung sind, da m it er sie später wieder benützen kann. Erst dann geht er fort.«
    Harry stöhnte.
    »Ich bin kein Ding, Harry.«
    Er hob den Kopf. » W enn du den Eindruck hast, daß ich dich … benütze, wie erklärst du dir dann die vergangenen zwei Monate ? «
    »Du hast m i ch fasziniert«, s a gte sie ruhig und sah ihn an.
    »Dein Haar, diese bronzene Farbe mit den rötlichen Strähnen. Und um deine H a ut würden dich die m eisten Frauen beneiden.«
    »Dann m üßten sie sich aber zwei m al am Tag rasieren.« Sie lächelte nic h t. » M ir gefallen d eine Rau b tierzähne.
    Sogar deine zerdrückte Nase, die aussieht wie die eines Footballstars.«
    Harry schüttelte den Kopf. »Ein Typ hat m i r draufgeschlagen. V or langer Zeit.«
    Jetzt lachte sie. »Das paßt. Du schaffst es, sogar solche kleinen Tragödien in Akt i vposten zu verwandeln.« Sie fuhr m it ihren Fingerspitzen über die schwarzen Härchen auf seinem Handgelenk. »Ich brauchte bloß deine Hände ansehen, um … Du hast perfekte Hände. Und du bewegst sie so ko n t r olliert. W i e o f t habe ich m itten unter der Arb e it dir zugesehen, wie du eine Perle oder einen Stein ans Licht gehalten hast.« Sie lächelte. »Ich war bereit für dich, lange bevor du es wußtest. I c h dachte, ich könnte dich an Land ziehen. So jung und schon so reich. So schön auf deine sc h l ichte Art. Ich dachte, d aß deine Frau entweder den Verstand oder ihre Anzi e hungskraft auf dich verloren haben m uß t e, als sie aus eurem Haus auszog.«
    Er sah sie an.
    »Ich hatte vor, genau den passenden Mo m ent abzuwarten, um den ganz großen Treffer zu landen.«
    »So ein Hauptgewinn bin ich ja nun auch wieder nicht«, sagte er. »Es kam m i r nie in den Sinn, daß du es wirklich so ernst gemeint hast.«
    Die Finger, die früher seine B r ie f e getip p t h a tt e n, st r eichelten jetzt seine W ange. »Der passende Mo m ent wird nie kom m e n. Brauchst du m i ch denn, Harr y ? W illst du m i ch überhaupt ? «
    Harry verspürte Gewissensbisse. »Hör zu«, sagte er,
    » m ußt du uns das wirklich antun ? «
    Sie nickte. Nur ihre Augen verrieten sie.
    »Zieh dich an und sag Lebwohl, Harry«, sagte sie fast zärtlich.
    Die Forty-seventh Street zwischen der Fifth und der Sixth Avenue hatte Harry berei t s fasziniert, als er noch ein junger Mann gewesen war, der, wie alle, die das Dia m antengesc h ä f t erlernen wollten, hart ar b eiten m ußte. Irgendwie hatte ihm diese Straße ein Gefühl der Geborgenheit gegeben. Sie war eines der reichsten Pf laster der Welt, aber Harry war die R e ihe von schäbigen, sch m uddeligen Gesc h äften im m er wie ein a b geris s ener Einsie d l er vorgekommen, der Säcke voller Geld unter seiner Matratze versteckt hatte. Es gab ein paar Ausnah
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