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Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod: Folge 5

Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod: Folge 5

Titel: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod: Folge 5
Autoren: Bastian Sick
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gewesen. Von Johann Sebastian Bach bis Johann Strauß: Deutsch war – und ist es noch heute – eine der wichtigsten Sprachen auf den Konzert- und Opernbühnen dieser Welt. Wer klassischen Gesang studiert, für den führt an Deutsch kein Weg vorbei. Doch auch Popmusik kann ein Grund sein, Deutsch zu lernen. Die Musik war der Grund, dass ich Französisch gelernt habe – das kann auch andersherum funktionieren. Die deutsche Musikszene hat eine Menge interessanter Künstler und hörenswerter Texte zu bieten.
    Gute Gründe, Deutsch zu lernen? So etwas fragt man am besten Menschen, die das Wagnis auf sich genommen haben, einen Deutschkursus zu absolvieren. Und die findet man fast überall auf der Welt: in Frankreich, in Spanien, in Russland, in Polen, in den Niederlanden, in Dänemark, in Chile, in Argentinien, in Afrika, in China, in Baden-Württemberg.
    »Deutschland ist ein tolles Land!«, schwärmte mir eine ältere Dame in Buenos Aires vor. »Ihr habt so viele Kulturgüter, so viele interessante Städte, so abwechslungsreiche Landschaften, so schnelle Verbindungen, die beste Infrastruktur weltweit!« – »Sie sprechen von den Autobahnen, nehme ich an?«, fragte ich. Sie lächelte und sagte: »Ich meine vor allem die Apotheken! Alle 50 Meter eine Apotheke – das gibt es in keinem anderen Land auf der Welt!« Ja, Deutschland ist ein famoses Land zum Leben.
    Für viele junge Menschen in anderen Teilen der Welt ist Deutschland das Tor zu einer gesicherten Zukunft. Die Zahl derer, die sich Jahr für Jahr um ein Stipendium für einen Studienplatz in Deutschland bewerben, wächst stetig. Ob BWL, Maschinenbau, Medizin oder Geisteswissenschaften – Deutschland ist ein beliebter Studienort. Für viele andere ist Deutschland auch ein begehrter Arbeitsplatz. Die meisten Bauarbeiter und Reinigungskräfte in Deutschland kommen aus benachbarten Ländern oder aus Nachbarländern der Nachbarländer.
    Meine Putzfrau kommt aus Polen und lernt fleißig Deutsch. Sie kann jetzt schon auf Deutsch »Guten Tag« und »Auf Wiedersehen« sagen und »Waschmaschin kaputt!«. Eines Tages wird ihr Deutsch so perfekt sein wie ihre Bügelkünste, dann stehen ihr hier alle Türen offen, und sie wird mich verlassen für einen interessanteren Job als Assistentin irgendeines Talkshow-Moderators oder als Pressesprecherin eines Bundestagsabgeordneten, ich werde sie anflehen, zu bleiben, aber sie wird mir mit Blick auf das Bügelbrett zurufen: »Machen Sie es sich gefälligst selbst!«, und ich werde völlig zerknittert zurückbleiben, davor graut mir jetzt schon. Deutsch eröffnet Karrieren – im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus überall dort, wo deutsche Firmen ansässig sind oder wo sich deutsche Touristen tummeln.
    Meine französische Freundin Suzanne sagte mir auf die Frage, was für sie der Grund gewesen sei, Deutsch zu lernen: »Der Grund, warum isch Deutsch gelernt ’abe? Trotz alle die komplizierte Grammatik und die ’arte Aussprache? Isch will es dir verraten: Mein Grund war groß und blauäugisch und ’ieß Martin. Er war 24, wir ’aben uns am Strand von Biarritz kennengelernt. Wie der küssen konnte! Hmmm! Einen schöneren Grund, Deutsch zu lernen, gab es auf der ganzen Welt nischt!«
Weiteres zur Bedeutung der deutschen Sprache in der Welt:

»Deutsch als Amtssprache der USA« (»Dativ«-Band 1)
»Weltsprache Deutsch« (»Dativ«-Band 2)
    Wem das noch nicht genügt, für den habe ich nachfolgend zehn weitere Gründe zusammengetragen:
ZEHN GUTE GRÜNDE, DEUTSCH ZU LERNEN

(1) Damit man auf Mallorca nicht für einen Ausländer gehalten wird.
(2) Damit man bei deutschen Fernsehserien wie »Derrick«, »Ein Fall für zwei« und »Sturm der Liebe« nicht auf Untertitel angewiesen ist.
(3) Damit man seine Freunde durch Wörter wie »Fußballweltmeisterschaftsendrundenteilnehmer« oder »Überschallgeschwindigkeitsflugzeug« beeindrucken kann.
(4) Damit man nicht enttäuscht ist, dass man kein Trinkgeld bekommt, wenn ein Deutscher sagt, er wolle einem gern einen »Tip« geben.
(5) Damit man Goethe im Original lesen kann. Und auch andere Klassiker der deutschen Dichtung wie Wilhelm Busch, Heinz Erhardt und Loriot.
(6) Damit man es als Porsche-Fahrer nicht nur allen zeigen, sondern auch noch allen sagen kann, dass der Wagen weder »Porsch« noch »Porschie« ausgesprochen wird.
(7) Damit man in der Lage ist, gut gemeinte Hinweise zu berücksichtigen, wie man sie auf einigen deutschen Erzeugnissen findet, zum Beispiel »Augenkontakt
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