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Der Dämon aus dem grünen See

Der Dämon aus dem grünen See

Titel: Der Dämon aus dem grünen See
Autoren: S. Landauer
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lieben“, fügte er hinzu. „Und es tut mir unendlich leid, um was ich dich jetzt bitten muss. Aber du musst bei Marc alles geben. Er darf nicht merken, was wir tun, sonst war alles umsonst.“
    „Sei vorsichtig“, erwiderte sie. „Und bitte pass auf Tom und Linda auf.“
    „Mach ich. Und wegen Marc … wenn wir es schaffen, wird es nicht ganz einfach für ihn, aber ich glaube, er kommt durch. Das Wesen war nicht lange genug in ihm, um bleibenden Schaden anzurichten. Allerdings wird es vielleicht eine Weile dauern, bis er wieder der Alte ist.“ Er küsste sie leicht auf den Mund und drückte sie an sich. „Verzeih mir.“
    „Wofür?“, wollte sie fragen, doch da war er schon auf dem Weg zum Pumpenhäuschen.
    In der anderen Richtung tauchte Marc wieder aus dem Schuppen auf, in der Hand eine lange Eisenstange. Cassie atmete tief durch und schlug humpelnd einen Bogen, um sich ihm von hinten zu nähern. Ihr Knöchel schmerzte bei jedem Schritt, aber darauf konnte sie jetzt keine Rücksicht nehmen.
    „Hallo, Marc“, sagte sie, als ihr Stiefbruder wieder das Ventil erreicht hatte.
    Er fuhr herum und ließ die Stange fallen. „Cassie! Wie kommst du denn hierher?“
    „Ich bin dir gefolgt“, erklärte sie. „Ich konnte nicht anders.“
    Als er einen Schritt auf sie zumachte, zuckte sie zusammen, versuchte aber, sich nichts anmerken zu lassen. Sie hatte Angst vor ihm. Doch gleichzeitig bemerkte sie schon die unheimliche Anziehungskraft, die die Nähe des Wesens in ihr auslöste.
    Sein Lächeln war wölfisch.
    „Du glaubst nicht, wie lange ich darauf gewartet habe, das von dir zu hören“, sagte er. Seine Stimme klang wie die von Marc, doch der sehnsüchtige Unterton darin ließ ihre Nerven vibrieren.
    Er hob die Hand und strich mit dem Zeigefinger über ihren Hals, wo sie selbst das heftige Pochen ihrer Schlagader spürte. Obwohl ihr übel war, konnte sie nicht anders: Sie lehnte sich an ihn.
    „Na also, braves Mädchen“, sagte er und legte die Arme um sie.
    Cassie hatte das Gefühl, innerlich zu zerreißen. Alles in ihr wehrte sich dagegen, Marc noch näher zu kommen – und doch drängte sich etwas in ihr ihm unaufhaltsam entgegen. Als er die Hand unter ihr Kinn legte und ihren Kopf anhob, um sie zu küssen, spürte sie einen bitteren Geschmack im Mund – und öffnete doch die Lippen. Seine Hände, die er unter ihr T-Shirt schob, verursachten ihr gleichzeitig eine unangenehme Gänsehaut und wohlige Schauer.
    Das ist Irrsinn, dachte sie verzweifelt. Das halte ich nicht durch. O bitte, bitte, beeilt euch!
    Sie vergrub den Kopf an seinem Hals und versuchte dabei, über seine Schulter in Richtung Pumpenhaus zu spähen. Die Tür stand halb offen, aber von David, Tom und Linda war nichts zu sehen. Cassie hoffte inständig, dass sie das Kabel gefunden hatten, denn sie war dabei, Marcs Reißverschluss zu öffnen.
    Konzentrier dich, ermahnte sie sich streng. Du musst dagegen ankämpfen!
    Doch das war leichter gesagt als getan, wenn jede seiner Berührungen nur dazu diente, dass sie sich noch mehr von ihm angezogen fühlte.
    „Warte“, keuchte sie, als Marc ihren Rock hochschob. Sie trug immer noch die Sachen, die sie am Morgen angezogen hatte – an dem Morgen, der ihr Ewigkeiten entfernt schien. Unter dem leichten Baumwollrock hatte sie nur das äußerst knappe Bikinihöschen an.
    „Worauf?“, fragte er heiser. „Ich finde, ich habe lange genug gewartet, meinst du nicht?“
    Es war Marcs Stimme und auch wieder nicht, und die doppelte Bedeutung seiner Worte ließ Cassie erschauern.
    „Das ist nicht gerade der romantischste Ort für so was“, sagte sie und versuchte, die Erleichterung aus ihrer Stimme zu verbannen, die sie verspürte: Denn über seine Schulter sah sie, wie David und Tom ein dickes Stromkabel aus dem Pumpenhaus schleppten, an dessen Ende Funken sprühten.
    „Das ist mir egal. Und dir auch. Oder täusche ich mich da?“
    Entsetzt stellte Cassie fest, dass sie in den paar Sekunden, in denen sie abgelenkt gewesen war, ihre Hand in seine Hose geschoben hatte.
    „Zieh das Shirt aus“, verlangte sie so verführerisch wie möglich.
    „Gern.“ Er streifte es sich über den Kopf.
    Wieder ein paar Sekunden gewonnen.
    Tom und David hatten das Stromkabel jetzt fast bis zum Tank gebracht. Doch aus irgendeinem Grund schien es nicht weiterzugehen. Sie zogen und zerrten, doch das Funken sprühende Kabel war noch mehr als eine Armlänge von der Metallwand des Tanks entfernt.
    Es ist zu kurz, dachte
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