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Der Dämon aus dem grünen See

Der Dämon aus dem grünen See

Titel: Der Dämon aus dem grünen See
Autoren: S. Landauer
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sie wollen nur zu ihr. Aber das kann trotzdem böse Verletzungen geben.“
    „Und was sollen wir mit einer Taschenlampe dagegen ausrichten?“, fragte Linda entsetzt, als sie die schwarze Woge aus nass glänzenden Leibern auf sie zukommen sah.
    „Leuchtet ihnen direkt in die Augen. Das Licht wird sie …“
    Weiter kam er nicht, denn die erste Ratte erreichte den Lichtstrahl, den David auf den Pulk gerichtet hatte. Doch statt anzuhalten oder sich wie die Maus in der Hütte direkt auf die Lichtquelle zu stürzen, quiekte sie nur wütend und rannte einfach weiter. Ihre Augen schimmerten rötlich. Entsetzt überlegte Cassie, ob das bei Ratten normal war, bevor sie von Tom und David aus ihrer Starre gerissen wurde.
    „Es hält sie nicht auf“, rief David. „Lauft! Schnell, zum Auto!“
    Tom nahm ihre Hand und zog sie mit sich. David und Linda blieben dicht hinter ihnen. Als sie an die nächste Kreuzung kamen, schaltete die Fußgängerampel gerade auf Rot, und Tom zögerte kurz.
    „Lauf weiter!“, schrie David, nahm ihre andere Hand und zog mit Linda an ihr vorbei.
    Gerade erreichten sie die andere Straßenseite, als die Autos wieder anfuhren.
    „Nicht stehen bleiben, egal, was passiert“, warnte David.
    Dem erschrockenen Hupen, quietschenden Bremsen und metallischem Scheppern nach zu urteilen, passierte hinter ihnen eine ganze Menge, als der Rattenpulk, ohne nach links oder rechts zu sehen, auf die Straße quoll. Doch sie folgten Davids Rat und rannten weiter, ohne sich umzusehen.
    Noch im Laufen zog Tom seinen Autoschlüssel aus der Jackentasche. Bei einem schwarzen SUV in einer Parkbucht gingen sofort die Scheinwerfer an. David riss die hintere Tür auf und schob Cassie und Linda hinein, sprang dann selbst auf den Beifahrersitz und öffnete für Tom von innen die Fahrertür.
    Cassie ließ den Kopf gegen das Polster sinken und versuchte, wieder zu Atem zu kommen.
    „Wie kann das sein?“, fragte sie keuchend. „Haben die alle vom Abwasser getrunken?“
    „Fahr los“, sagte David zu Tom, der gerade per Knopfdruck alle Türen und Fenster verriegelte. „Halt nicht an, egal, was passiert. Er ist jetzt frei und viel stärker als im See“, fuhr er dann fort. „Es reicht ihm, wenn etwas direkt mit dem Wasser in Berührung kommt, um es zu steuern. Und er kann jetzt auch ein Lebewesen mit einem stärkeren Bewusstsein übernehmen, zumindest für eine Weile. Am besten halten wir uns von allem fern, was lebt.“
    Schaudernd starrte Cassie aus dem Fenster, darauf gefasst, dass sich jeden Moment etwas oder jemand auf den Wagen stürzen würde. Doch sie kamen ohne Zwischenfälle bis zur Embarcadero Street, die unter dem Freeway durch zu einem Militärflughafen und der Kläranlage führte.
    Vor dem Tor der Kläranlage hielt Tom an und zog sein Smartphone aus der Tasche.
    „Ich suche bei Google Maps nach dem Satellitenbild“, erklärte er. „Vielleicht kannst du dort sehen, wo wir genau hinmüssen. Hier ist es.“
    Er reichte David das Handy.
    „Was hast du noch mal gesagt? Wie viele Tanks für gereinigtes Wasser gibt es?“, fragte der.
    „Fünf.“
    „Das müssen die hier sein.“ David deutete auf den hinteren Bereich der Anlage. „Sieht so aus, als ob da ein Feldweg hinführt. Kannst du uns da hinbringen?“
    Tom setzte zurück und fuhr auf der Straße an dem hohen Maschendrahtzaun entlang, der an einer Brachfläche endete. Hier wurde die Werksbegrenzung von gemauerten Becken gebildet, die sich nach hinten erstreckten.
    „Das müssen die viereckigen Sickertanks sein“, sagte David und tippte auf das Bild. „Kannst du da reinfahren? Die runden Frischwassertanks stehen näher am Ufer.“
    Cassie und Linda sahen sich voller Unbehagen an. Wenn irgendetwas schiefging und das verseuchte Wasser in die Bay gelangte, war das, was sie gerade mit den Ratten erlebt hatten, nur ein lächerlich kleiner Vorgeschmack gewesen.
    „Halt hier an!“, rief David. „Hier ist ein Durchgang.“
    Tatsächlich endete der Zaun nach dem letzten Becken. Dicke Rohrleitungen bildeten parallel zum Weg eine Barriere für den Wagen, doch zu Fuß konnten sie vielleicht drüberklettern.
    Nachdem Tom den Motor abgestellt hatte, stiegen sie aus und schauten sich um. Das ganze Gelände war von Scheinwerfern beleuchtet, doch offenbar gab es keinen Sicherheitsdienst. Ein fauliger Geruch lag über der Anlage.
    „Da drüben“, sagte David und deutete auf den Tank, der am dichtesten an der Bay stand. „Er muss da drin sind.“
    Gestützt und
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