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Der Cowboy

Der Cowboy

Titel: Der Cowboy
Autoren: Vicki Lewis Thompson
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Der Film hat mir wirklich gut gefallen.”
    “Nein. Ich gehe nicht gern in Hastings-Filme. Genauer gesagt boykottiere ich sie.” Quinn kurvte um einen parkenden Lieferwagen herum und hupte zwei Teenager an, die in aller Seelenruhe über die Straße schlurften. Taxifahren machte wirklich Spaß. Jedenfalls mehr, als Geschäftsstrategien zu entwickeln.
    “Aber warum denn?”, hakte Jo nach. “Er ist ein guter Schauspieler. Jetzt versucht er sich auch als Regisseur. Ich halte ihn für sehr talentiert.”
    Quinn registrierte einen Anflug von Schwärmerei in ihrer Stimme. “Zu deutsch: Sie finden ihn sexy.”
    “Äh, ja. Sind Sie eifersüchtig, weil ihm die Frauen hinterherlaufen? Gehen Sie deshalb nicht in seine Filme?”
    “Nein, das ist es nicht.”
    “Was ist es dann?”
    “Denken Sie doch mal nach. Ich sehe aus wie Brian Hastings und gehe in einen seiner Filme. Alle denken, ich bin er, und – schwupps! – hängen 20 Frauen an meinem Rockzipfel, die mich durch die halbe Stadt verfolgen.”
    “Armes Häschen.”
    “Sie halten das für witzig, oder?” Quinn machte einem Feuerwehrauto im Einsatz Platz, dann fuhr er fort. “Ist es aber nicht. Quinn Monroe, der Investmentbanker, ist diesen Frauen vollkommen egal. Sie sind hinter Brian Hastings, dem Hollywoodstar, hinterher.”
    “Sie sind Investmentbanker? Sie müssen ziemlich lausig sein, wenn Sie nebenbei Taxi fahren müssen.”
    Quinn warf ihr einen Blick zu. Sie schien wirklich keine Ahnung zu haben, dass er eine Wette austrug. Aus ihren großen braunen Augen starrte sie unschuldig zurück. Vielleicht war sie ja doch kein Teil der Intrige. “Entweder sind Sie eine begnadete Schauspielerin, oder Sie haben wirklich eine Ranch in Montana.”
    “Ich kann nicht mal Kasperletheater spielen.”
    “Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir Ihren Führerschein zu zeigen?”
    “Allerdings.”
    Quinn lächelte selbstgefällig. “Hab ich’s mir doch gedacht. Sie können ihn mir nicht zeigen, weil Sie dann auffliegen.”
    “Schon gut! Ich zeige Ihnen meinen verdammten Führerschein.” Sie kramte ihn aus ihrer Handtasche hervor. “Aber Sie müssen mir versprechen, dass Sie nicht lachen. Das Bild sieht aus wie ein Fahndungsfoto.”
    Als Quinn an einer roten Ampel halten musste, begutachtete er den Führerschein. Sie hatte nicht gelogen. Er war ausgestellt in Montana, und auf dem Bild starrte ihm Josephine Fletcher entgegen, grimmig, aber immer noch umwerfend schön.
    Jo beobachtete, wie sich Überraschung auf Quinns Gesicht ausbreitete, als er den Führerschein betrachtete. Er war wirklich schnuckelig mit seinen leuchtend blauen Augen und dem Filmstar-Auftreten. Sie nahm ihm den Führerschein wieder ab und verstaute ihn in ihrer Tasche. “Wollen Sie auch noch meinen Personalausweis oder meine Sozialversicherungsnummer haben?”
    “Nein danke, ich bin überzeugt. Wenn Sie wirklich Jo Fletcher sind, dann haben Sie wohl auch tatsächlich Pferdesamen in Ihrer Kühltasche.”
    “Natürlich! Wieso hätte ich mir so etwas ausdenken sollen?”
    “Weil Murray seine Wette gewinnen will.”
    “Nachdem ich meine Unschuld bewiesen habe, würden Sie mich jetzt aufklären, was es mit diesem Murray auf sich hat?”
    “Er ist mein bester Freund, und er besitzt ein Taxiunternehmen. Außerdem denkt er, dass ich ein Weichei geworden bin und keinen Tag in einem seiner Taxis durchstehen würde. Also haben wir eine Wette abgeschlossen. Als der Typ mit den Schlangen eingestiegen ist, dachte ich, dass Murray seine Finger im Spiel hat. Und als Sie dann auch noch mit dem Pferdesperma ankamen …”
    “Ich verstehe.” Jo hatte einen kurzen Blick auf die kleine Schlange werfen können.
    Es war eine harmlose Strumpfbandnatter. Aber sie vermutete, dass Quinn panische Angst vor Schlangen hatte. Sie würde das Tier einfangen, wenn sie am Flughafen hielten, und es auf einem Feld freilassen.
    “Jetzt sind Sie dran. Wieso haben Sie Pferdesamen dabei?”
    “Er stammt von dem Hengst meiner Freundin Cassie. Ihre Familie besitzt einen Stall hier in New York, in dem ich nach dem College gearbeitet habe. Als ich die Ranch
Bar None
geerbt habe, haben wir eine Tradition eingeführt: Jedes Frühjahr fliege ich für einen Tag nach New York, gehe vormittags shoppen, treffe Cassie zum Mittagessen und fliege dann mit dem Samen zurück nach Hause.”
    “Gibt es in Montana denn kein Pferdesperma?”
    “Na klar. Aber so sehe ich Cassie regelmäßig. Außerdem ist das Sperma von Sir Lust-a-Lot besonders
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