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Der Cowboy

Der Cowboy

Titel: Der Cowboy
Autoren: Vicki Lewis Thompson
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ebenfalls Teil von Murrays Komplott! “Okay, okay. Sie haben Ihren Spaß gehabt. Erst die Schlangen, jetzt das Pferdesperma, und alles nur, um den armen alten Quinn aus der Fassung zu bringen. Murray ist wirklich einfallsreich, das muss man ihm lassen. Vermutlich ist in der Kühlbox das Bier, das Sie nachher mit Murray trinken werden, um seinen Sieg zu feiern.”
    Die Frau sah ihn verwirrt an. “Wer zur Hölle ist Murray?”
    “Lassen Sie mich Ihr Gedächtnis auffrischen.” Quinn verschränkte die Arme. Jetzt, wo er wusste, was vor sich ging, fühlte er sich viel besser. “Murray ist der Kerl, mit dem Sie unter einer Decke stecken, der Besitzer des Taxiunternehmens, für das ich heute fahre. Der Typ, mit dem ich meine Kindheit in der Bronx verbracht habe und der bis heute mein bester Freund war. Der Mann, den ich erwürgen werde, sobald meine Schicht vorbei ist.”
    “Ich kenne keinen Murray.”
    “Na klar. Raus mit der Sprache! Verfolgen Sie mich schon seit dem Zoo?”
    Das Cowgirl starrte ihn an und schüttelte fassungslos den Kopf. “Sie sind ein verrückter Typ, und vermutlich sollte ich Ihnen nicht mein Leben anvertrauen, indem ich in dieses Taxi steige. Aber ich versuche schon seit zwanzig Minuten, einen Wagen zu bekommen, also werde ich mich wohl mit Ihnen abfinden müssen, auch wenn Sie einen Sprung in der Schüssel haben. Mein Pferdesamen muss heute noch nach Montana. Ich frage Sie deswegen ein letztes Mal: Können wir jetzt bitte endlich los?”
    Quinn seufzte. “Murray hat Sie sorgfältig ausgewählt. Sie sind wirklich glaubwürdig in Ihrer Rolle. Aber na gut. Wenn
Sie
eine Fahrt mit einer Schlange aushalten, schaffe
ich
das auch.” Er wies auf das Taxi. “Nach Ihnen, Ma’am.”
    “Na also, geht doch”, erwiderte das Cowgirl zufrieden.
    Während Quinn das Gepäck auf dem Rücksitz verstaute, machte die junge Frau es sich auf dem Beifahrersitz bequem.
    Quinn graute es davor, zu der Schlange zurückzukehren, aber so leicht würde er es Murray nicht machen. Abgesehen davon schien das Tier ja harmlos zu sein. Quinn lugte ins Wageninnere.
    “Bei uns im Westen gewöhnt man sich schnell an Schlangen”, sagte das Cowgirl beiläufig.
    “Na klar. Sie kommen aus dem Wilden Westen. Dem Westen von New York vielleicht …”
    “Hören Sie, könnten wir diese Diskussion vielleicht im Fahren fortsetzen? Ich habe keine Zeit für diesen Unsinn.”
    Quinn spähte in den Fußraum der Fahrerseite. “Haben Sie, äh, zufällig die Schlange gesehen?”
    “Nein, aber machen Sie sich keine Sorgen. Ich sitze direkt neben Ihnen und werde Sie beschützen.”
    Jetzt reichte es! Er würde sich vor dieser Frau auf keinen Fall als Angsthase erweisen! Kurz entschlossen stieg er ein. “Eine kleine Schlange macht mir doch nichts aus. Ich wollte nur verhindern, dass
Sie einen Schreck bekommen.”
    “Ich hatte schon mit Exemplaren zu tun, die so dick waren wie Ihr Arm.”
    Quinn lachte und ließ den Motor an. “Gute Geschichte. Als Nächstes erzählen Sie mir bestimmt von dem Grizzly, der in den Bergen bei Ihrer Ranch wohnt.”
    “Eigentlich sind es zwei.”
    “Na klar.” Quinn fuhr an. Das Cowgirl verströmte einen betörenden Duft im Taxi. “Wie lautet denn Ihr Deckname?”
    Sie seufzte. “Ich habe keinen Decknamen. Ich heiße Jo Fletcher.”
    “Ist das eine Abkürzung von Josephine?” Da sie nicht mit der Wahrheit herausrücken wollte, beschloss Quinn, das Spiel mitzuspielen.
    “Ja. Nach meiner Großtante. Sie hat mir die Ranch hinterlassen. Ich bin die Einzige in meiner Familie, die ein bisschen was von Pferden versteht.”
    “Ich bin beeindruckt. Ihre Geschichte ist ja bis ins letzte Detail ausgearbeitet! Murray ist wirklich ein Genie.”
    “Wie gesagt, ich kenne keinen Murray.”
    Quinn warf ihr ein überlegenes Lächeln zu. “Sicher doch.”
    Jo legte den Kopf schief und musterte ihn. “Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass Sie genau so aussehen wie der Filmstar Brian Hastings?”
    “Nur etwa eine Million Leute.”
    “Oh. Sie bekommen das also oft zu hören.”
    “Allerdings. Es macht mich wahnsinnig. Deswegen hat Murray Ihnen wohl auch aufgetragen, das Thema anzusprechen.”
    “Ihr mysteriöser Murray hat mir gar nichts aufgetragen. Aber wenn Sie das Thema nicht mögen, können wir gerne über etwas anderes sprechen. Sie sind ihm nur wirklich wie aus dem Gesicht geschnitten.”
    “Ich bin größer als er. Auf der Leinwand erkennt man nicht, wie klein er ist.”
    “Haben Sie
Drifter
gesehen?
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