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Der Cowboy

Der Cowboy

Titel: Der Cowboy
Autoren: Vicki Lewis Thompson
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sie haben Geld wie Heu. Abgesehen davon sind Sie ja selbst etwas durchgeknallt, Sie dürften sich also prima mit allen verstehen.”
    “Ich bin nicht durchgeknallt!”
    “Aber sicher doch! Sie springen in ein Flugzeug, um einer Frau Pferdesperma zu bringen, dann hüpfen Sie hier herum und tun so, als wären Sie ich, obwohl Sie keine Ahnung vom Filmgeschäft haben, und schließlich klettern Sie auf ein verzogenes Pferd, um vor ganz Ugly Bug eine Parade anzuführen, obwohl Sie nicht mal reiten können. Wenn
das
nicht durchgeknallt ist, weiß ich auch nicht.”
    “Sie täuschen sich in mir. Ich bin nur ein langweiliger Investmentbanker.”
    Hastings grinste breit. “Wie Sie meinen. Aber ich habe Jahre damit verbracht, Charakterstudien zu betreiben, und ich sage Ihnen, dass Sie durchgeknallt sind. Alleine schon, was da in dem Baum passiert ist, will ich gar nicht wissen. Und falls Sie es immer noch nicht begriffen haben: Langweiler verführen keine Frauen in Bäumen.”
    “Ich hatte Angst vor den Schlangen!”
    “Machen Sie Scherze? Schlangen können auf Bäume kriechen!”
    Quinn hätte sich dieses Wissen lieber erspart. “Okay, okay, ich gebe auf. Aber was soll ich denn jetzt tun?”
    “Selbst das muss ich Ihnen noch erklären? Legen Sie die Autoschlüssel weg und gehen Sie hoch zu Jo, Sie Trottel!”
    “Aber alle sind im Haus. Es ist ein altes Haus. Jo hat gesagt, die Wände haben Ohren. Ich will nicht, dass alle …”
    “Ich verstehe. Wissen Sie was? Sid und ich laden die anderen zu einer Limousinenfahrt im Mondlicht ein. Ich gebe Ihnen eine Stunde, höchstens anderthalb.”
    Jo wusste, dass sie sich wie ein Feigling benahm, aber sie konnte nicht nach unten gehen und zusehen, wie Quinn sie verließ. Abgesehen davon konnte selbst ein Kilo Make-up nicht verbergen, dass sie sich die Augen aus dem Kopf geweint hatte. Sie schloss die Tür zu ihrem Schlafzimmer und vergrub ihr Gesicht in den Kissen, damit man ihre Schluchzer unten nicht hören konnte.
    Schniefend lauschte sie, wie die Leute nach und nach das Haus verließen. Vermutlich gingen alle nach draußen, um Quinn hinterherzuwinken. Sie hörte ein Auto anfahren und bohrte ihr Gesicht noch tiefer in die Kissen. Er war fort.
    Als sie hörte, wie sich die Schlafzimmertür öffnete, stöhnte sie auf. “Hau ab, Em. Und erzähl mir nicht, dass es blöde ist, ihm nachzuweinen. Das weiß ich nämlich selbst.”
    Leise Schritte näherten sich ihrem Bett.
    “Bitte, Emmy Lou. Manche Sachen muss man alleine durchstehen. Ich hätte mir niemals erlauben dürfen, mich in ihn zu verlieben. Jetzt muss ich dafür bezahlen.”
    Jemand setzte sich auf den Bettrand.
    “Verdammt, Emmy Lou, ich will jetzt nicht bemuttert werden! Ich will …” Wütend hob sie den Kopf – und sah direkt in Quinns leuchtend blaue Augen.
    “Mich?”, fragte er und strich ihr liebevoll eine Haarsträhne von der tränenfeuchten Wange.
    Sie vergrub ihr Gesicht wieder in den Kissen, diesmal aber vor Scham darüber, dass Quinn sie weinen sah. “Was machst du denn hier?”, murmelte sie dumpf in ihr Kissen. “Du wirst noch deinen Flug verpassen.”
    “Scheint so.” Er strich ihr über das Haar.
    “Warum hast du Bennys Hut auf?”
    “Er hat ihn mir geschenkt. Er mag mich.”
    “Ich nicht! Wage es nicht, zu bleiben, nur weil du mich bemitleidest! Ich weine auch gar nicht wegen dir.”
    “Ach nein?” Er schlüpfte aus seinen Schuhen. “Warum weinst du dann?”
    “Geht dich gar nichts an.”
    Er schlang seinen Arm um ihre Taille.
    “Finger weg!”
    “Warum?” Er kam näher und schob ihr Haar zurück, damit er an ihrem Ohrläppchen knabbern konnte. “Hab ich etwa Läuse?”
    “Genau.” Sie wollte ihn nicht so nah bei sich haben. Vielleicht reiste er heute nicht ab, aber morgen
ganz bestimmt, und dann würde sie all das noch einmal durchstehen müssen.
    “Aber du magst doch Insekten.”
    Sie hatte ihre ganze Kraft beim Weinen verschwendet. Anders konnte sie sich jedenfalls nicht erklären, weshalb sie sich nicht wehrte, als er sie auf den Rücken drehte. Ehe sie sich’s versah, hatte er sich auf sie gelegt. Wieso musste ihr verräterischer Körper nur mit so viel Wohlgefühl auf seine Nähe reagieren? “Geh weg!” Ihre Worte klangen ziemlich kläglich.
    “Nein.” Er übersäte ihre Wangen und Augenlider mit Küssen.
    “Hör auf damit! Ich sehe bestimmt scheußlich aus.”
    Er grinste. “Nein, ganz und gar nicht. Nur ein bisschen rot und verquollen.”
    “Du hast deinen Flug
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