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Der Cowboy

Der Cowboy

Titel: Der Cowboy
Autoren: Vicki Lewis Thompson
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bald wieder in den Griff bekam, würde sie zu ihm reiten und ihm helfen. Diese Demütigung konnte er nicht über sich ergehen lassen.
    “Whoa, verdammt noch mal”, schrie er. Er wollte das Sattelhorn nicht loslassen, um die Zügel wieder aufzunehmen. Aber wenn er die Fahne fallen ließ, würden alle merken, dass das hier gar keine gelungene Vorführung war. Noch schlimmer: Vermutlich würden sie sich fragen, ob er wirklich Brian Hastings war!
    Er versuchte sich zu entsinnen, was Fred ihm beigebracht hatte. Genau: Mit den Schenkeln arbeiten! Wenn man es richtig machte, konnte man mit den Schenkeln sogar lenken.
    Hyper war jung und stark. Vermutlich konnte er stundenlang rennen, wenn er wollte. Quinn hatte keine Hoffnung, dass das bockende Pferd einfach müde werden würde.
    Die einzige Lösung bestand darin, den Hengst irgendwie durch das Gatter zu bewegen. Danach würde Hyper zwar weitergaloppieren, aber mit etwas Glück lief er so weit von dem Stadion weg, dass Quinn die Flagge fallen lassen konnte, ohne dass es jemand sah.
    Quinn verlagerte sein Gewicht und versuchte, Hyper mit seinen schmerzenden Oberschenkeln durch das Gatter zu lenken. Tatsächlich reagierte der Hengst und galoppierte schnurstracks auf den Ausgang zu. Offensichtlich war ihm die Richtung egal, solange er nur laufen durfte.
    Die anderen Reiter wichen aus. Quinn preschte durch sie hindurch durch das Gatter, an das ein großer Parkplatz grenzte. Dahinter lockte das offene Land.
    Während Hyper sich seinen Weg durch die parkenden Autos bahnte, hörte Quinn Hufgetrappel hinter sich. Er warf einen Blick über die Schulter und erkannte Jo und Benny, die ihm dicht auf den Fersen waren.
    Als er wieder nach vorne sah, rollte eine lange weiße Limousine auf den Parkplatz. Quinn traute seinen Augen kaum. Eine Limousine? In Ugly Bug? Obwohl der Wagen ihnen den Weg versperrte, wurde Hyper einfach nicht langsamer.
    Quinn ließ die Flagge fallen und rammte dem Hengst die Sporen in die Seiten. “Whoa, du blöder Gaul! Verdammt noch mal, du rennst in das Auto, du Idiot von einem Pferd!” Als Hyper immer noch nicht langsamer wurde, stellte Quinn sich innerlich auf einen Zusammenprall ein.
    Aber stattdessen setzte Hyper mit einem eleganten Sprung über die Limousine. Unglücklicherweise verlor er unterwegs seinen Reiter. Quinn rutschte seitlich aus dem Sattel auf das Dach des Wagens, rollte über die Windschutzscheibe auf den Asphalt und blieb mit dem Gesicht nach unten im Matsch liegen.
    Sekunden später beugte sich Jo über ihn. “Beweg dich nicht! Bist du auf den Kopf gefallen? Hast du dich verletzt? Quinn, sprich mit mir!”
    Die Besorgnis in ihrer Stimme war eine Wohltat. Immerhin interessierte sie sich noch für ihn. “Nenn mich nicht Quinn”, murmelte er. “Ich bin Brian Hastings.”
    “Das ist ja ein Zufall”, sagte eine Männerstimme. “Ich auch.”
    Jo ignorierte den Neuankömmling einfach und beugte sich tiefer über Quinn. Brian Hastings war also hier – na und? “Sprich mit mir, Quinn. Hast du dir etwas gebrochen?”
    “Ich glaube nicht. Wo ist Hyper?”
    “Benny jagt ihn.”
    “Chef, brauchen Sie Hilfe?”, fragte der Chauffeur der Limousine, der mittlerweile ebenfalls aus dem Wagen gestiegen war.
    “Noch nicht, Sid”, antwortete Hastings. Dann drehte er sich wieder zu Jo um. “Was geht hier vor? Soll ich die Polizei rufen?”
    “Nein, einen Krankenwagen”, befahl Jo.
    “Nicht nötig”, keuchte Quinn, der sich langsam aufsetzte. “Mir geht es gut. Allerdings habe ich wohl die Limousine verbeult.”
    “Scheint so”, sagte Hastings.
    “Rufen Sie bitte einen Krankenwagen”, wiederholte Jo, die Quinn besorgt musterte. Fred hatte gesagt, dass Quinn das Herz am rechten Fleck hatte, und damit hatte er wie immer recht gehabt. “Er steht unter Schock.”
    “Lassen Sie es”, widersprach Quinn und sah Hastings zum ersten Mal an.
    “Mein Gott!” Hastings starrte verblüfft zurück. “Sie sind mir ja wie aus dem Gesicht geschnitten!”
    “Ganz und gar nicht!” Jo würdigte den Filmstar keines Blickes. Zärtlich streichelte sie Quinns Wange. “Tut mir leid, dass ich dir all das angetan habe. Bitte verzeih mir. Ich hätte dich da niemals reinreiten dürfen. Es gibt bessere Wege, an Geld zu kommen, als dich diesen Typen spielen zu lassen. Wenn du dich ernsthaft verletzt hast, werde ich mir das niemals verzeihen können!”
    “Moment mal!” Hastings sah Quinn stirnrunzelnd an. “Sie haben so getan, als wären Sie
ich
? Ich hoffe,
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