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Der Countdown

Der Countdown

Titel: Der Countdown
Autoren: Rick Mofina
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Applaus und einem weiteren Blitzlichtgewitter empfangen wurde.
    Die Sporthalle, in der die Basketballmeisterschaften ausgetragen worden waren, war die größte in der Gegend. Doch heute erschien sie fast zu klein. Beinahe achthundert Leute in Sonntagskleidung füllten die Stuhlreihen und die Tribüne – und drängelten sich auf der Galerie.
    Während der Beifallsbekundungen legte Walker die Hand über seinen Ohrempfänger, um dem aktuellen Statusbericht zu lauschen und die Örtlichkeit genauer in Augenschein zu nehmen.
    Die Chorkinder hatten ihren Platz auf der Bühne eingenommen.
    Uniformierte Polizisten und gespannte Journalisten reihten sich an den Wänden auf. Schützen des FBI und des Secret Service waren an strategischen Punkten der Sporthalle in Stellung. Bundesagenten in Zivil hatten sich unter das Publikum gemischt.
    Ein spezielles Videoüberwachungssystem beobachtete die Menge. Die Monitore wurden im Kommandoposten observiert, einem großen Lastwagen, der zwischen den vielen anderen Einsatzwagen vor dem Gebäude parkte.
    Walker und seine Kollegen nahmen ihre Plätze rechts und links der Bühne ein.
    In deren Mitte stand der Papst vor seinem Stuhl, breitete die Arme aus und lächelte dem Publikum zu.
    Als Nächstes folgten die Willkommensreden von noch mehr Offiziellen, während die Agenten und die Sicherheitskameras weiter das Publikum überwachten.
    Sie waren so einsatzbereit, wie sie nur sein konnten, dachte Walker, und schickte das Stoßgebet jedes Polizisten gen Himmel.
    Herr, lass in meiner Schicht bitte nichts passieren.

82. KAPITEL
    C old Butte, Montana
    Während der Chor sich bereit machte, schossen Walker verschiedene Dinge durch den Kopf.
    Die beiden blinden Alarmfälle gestern, die unbestätigte Information von Issa über einen geplanten Anschlag, die Explosion in Malmstrom.
    Passen die einzelnen Teile zusammen?
    Die Verkehrstoten, der Anruf von Graham, dem Mountie, der noch immer diesem Tarver nachspürte –
warum ruft er jetzt an?
–, die Sicherheitslücke mit der verstörten Frau. Irgendwas kam ihm dabei bekannt vor.
    Aus Blue Rose Creek, Kalifornien.
    Sie kennt meinen Namen. Wie kann das sein?
    Walkers Ohrempfänger knackte.
    “Agent Walker, hier ist Baker von der Kommandozentrale. Sir, bitte gehen Sie an Ihr Handy für einen Anruf von der Notrufzentrale Lone Tree.”
    “Was? Nein, den kann ich jetzt nicht annehmen, bitte leiten Sie ihn …”
    Seine Antwort wurde ignoriert, sein Handy vibrierte. Er fluchte und meldete sich dann.
    “Agent Walker, hier ist Corporal Graham von der RCMP.”
    In ihrem neuen Kostüm saß Samara in der ersten Reihe in der Sporthalle und hielt die Kamera fest in ihren Händen.
    Ihre Finger fuhren über den Auslöser, während sie versuchte, ihren Puls zu beruhigen. Ihr Herz raste noch immer wegen des Zusammentreffens mit Logans Mutter. Glücklicherweise hatte Samara sie von Jakes Fotos her erkannt.
    Wie hatte sie ihre Spur bis nach Cold Butte verfolgen können? Das bedeutet, dass sie etwas weiß.
    Samara sah sich um.
    Was wissen dann die anderen?
    Gott sei Dank hatte sie Logan rechtzeitig wegdrehen können, bevor er seine Mutter erkannte. Das bestätigte nur, dass ihre Mission vom Schicksal bestimmt war … denn sie hatte anscheinend einen Schutzengel.
    Bald. Sehr bald.
    Drei Lieder und sechs Sekunden. Eine Minute bis zu Aktivierung, dann konnte sie explodieren. Sie fuhr über den Auslöser und gab sich einem Kaleidoskop von Erinnerungen hin, die ihr das Gefühl vermittelten zu schweben.
    Sie war nur wenige Meter vom Papst entfernt.
    Bevor irgendjemand sie aufhalten konnte, war es schon vollbracht.
    Als der Applaus verklang, schlug die Chorleiterin Sobil Mounce-Bazley mit dem Taktstock an den Notenständer.
    Das Geraschel von Programmen und ihr ständiges Räuspern zeigte die Nervosität der Kinder, denen die Bedeutung des Ereignisses nun richtig bewusst wurde.
    Die Hubschrauber, die Polizei, die vielen Fernsehkameras. Die Blitzlichter und all die Menschen.
    Das war schon eine große Sache.
    Der Mann, der dort saß, war der Papst.
    Dies war ein Moment, den man im Leben nur einmal erlebte.
    Sobil forderte die volle Aufmerksamkeit ihrer Sänger, doch Logan konnte einfach nicht aufhören, an seine Mutter zu denken.
    Er musste eine Möglichkeit finden, sie noch einmal anzurufen. Und dieser Vorfall mit dieser verrückten Frau vor ein paar Minuten beschäftigte ihn. Sie hatte ein bisschen wie seine Mom geklungen.
    Und wo war sein Dad?
    Logan suchte das Publikum
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