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Der Club der Lust

Der Club der Lust

Titel: Der Club der Lust
Autoren: Portia Da Costa
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doch Natalie entschied sich dagegen und setzte sich wieder auf.
    «Hier, bitte», sagte sie unbekümmert und ließ sich nichts anmerken. Er soll ruhig im Ungewissen bleiben, dachte sie. Ein bisschen Phantasie, ein bisschen Spekulation hat noch niemandem geschadet. «Böses, kleines Buch, aber ich habe es ja doch noch gefunden.»
    Der Gesichtsausdruck des Lehrers war der Inbegriff von Verwirrtheit. Seine Ohren waren rot, seine Pupillen geweitet, und er schaute sie an, als stünde er unter Schock. «Danke. Vielen Dank», stammelte er und nahm das Buch und die Karte. Er sah so nervös und verdattert aus, dass das Verlangen, ihn in Verlegenheit zu bringen, noch größer wurde.
    Während er seine Habseligkeiten neu sortierte, glitt sie mit der Hand unter seinen Mantel.
    Als sie ihre Finger um seinen Schwanz legte, glich die Wirkung einem Schlag mit einem elektrischen Viehtreiber. Er hüpfte von seinem Sitz hoch und gab ein unterdrücktes, kleines Keuchen von sich. Das Fleisch in Natalies Hand stand auf und versteiftesich. Sein Schwanz fühlte sich wie ein kleines, aber sehr wildes Tier an, das man in seiner Höhle gestört hatte und das sich jetzt gegen die Hose des Lehrers drückte, um den Eindringling zu beißen.
    Natalie war ganz schwindelig. Sie hatte mit etwas anderem gerechnet, und irgendwie passte das alles nicht recht zusammen. Die aggressive Erektion, die sie da in den Händen hielt, hatte nichts mit dem milden, schüchternen Mann zu tun, den sie neben sich zu haben glaubte. Er fühlte sich kraftvoll, roh und auf eine Art und Weise dominant an, die alle Worte und ersten Eindrücke Lügen strafte. Schon wieder wäre sie am liebsten auf die Knie gegangen und hätte an seinem Riemen gelutscht. Aber diesmal war es nicht der Wunsch, ihn einzuschüchtern, der dieses Bedürfnis in ihr auslöste, sondern Ehrfurcht und Bewunderung.
    Als sich ihre Augen trafen, war ihr schon nicht mehr ganz so ehrfürchtig zumute. Sein alarmierter Blick weckte die Verführerin in ihr. Schließlich hatte sie ihn fest im Griff. Und zwar auf die Art und Weise, die für Männer genau richtig war   …
    Natalie drückte leicht zu, und der Lehrer schluckte mit ängstlichem und doch erregtem Blick. Er konnte nicht wegschauen, und seine Augen waren fast schwarz vor Geilheit. Sein Schwanz kämpfte zwischen ihren Fingern um Befreiung.
    Das kleine, wilde Tier war jetzt auch gar nicht mehr so klein, und so erregt er auch schaute, Natalie hielt seinem Blick stand. Sie leckte sich ohne nachzudenken über die Lippen und sah, wie seine Augen sich schlossen, als würde er gleich in Ohnmacht fallen. Nachricht erhalten und verstanden.
    Das Ding muss ich mir angucken, dachte Natalie. Ich muss ihn sehen. Ich muss seinen Schwanz rausholen, ihn anfassen und mehr   … Sie wog kurz das Für und Wider ab und fragte sich, ob sie es tatsächlich bringen würde, in diesem verdreckten Waggon, in dem die anderen Fahrgäste nur ein paar Meter entfernt saßen,seine Hose zu öffnen. Es waren genügend andere Reisende anwesend, um die Sache riskant zu machen. Versucht war sie dennoch. Sie fuhr mit dem Zeigefinger über den Reißverschluss seiner Hose und hörte ihn sofort etwas murmeln. Ein leises, verwirrtes Flehen – verzweifelt und atemlos.
    Du willst es doch, oder? Seine dämmrigen, haselnussbraunen Augen gaben ihr genau die Antwort, die sie haben wollte. Er war fällig. Er würde mitspielen. Er brauchte es. Natalie lächelte. Er brauchte es so dringend, dass er wahrscheinlich Schwierigkeiten beim Laufen haben würde.
    Doch das musste er. Wenn er sie haben wollte   …
    Ganz plötzlich lockerte sie ihren Griff. Sie zog die Hand zurück, nahm ihre Zeitungsausschnitte und griff nach ihrer Handtasche, um sie dort hineinzulegen.
    «Entschuldigen Sie mich», sagte sie mit völlig normaler Stimme und stand auf. Es war ein psychologisches Spiel, und er sollte sich ruhig fragen, ob er sich das Ganze nicht vielleicht nur einbildete.
    «Oh, ja, natürlich   …»
    Der Lehrer stand auch auf und schlüpfte aus der Sitzreihe, um sie durchzulassen. Im Aufstehen fielen die Papiere, die er gerade korrigieren wollte, auf den Gang. Als er sich bückte, um sie aufzuheben, stellte Natalie sich sofort vor ihn – in der Hoffnung, dass er kurz innehalten würde, um einen Blick auf ihre Schenkel zu werfen. Die sahen in den schwarzen Strümpfen und in dem kurzen Rock nämlich sehr eindrucksvoll aus.
    Im Weggehen konnte sie seinen hungrigen Blick fast körperlich spüren. Natalie hatte
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